Künstliche Intelligenz kann in vielen Bereichen hilfreich sein. Oft sind die neuen Möglichkeiten, die damit eröffnet werden, aber auch ein Fluch – denn Kriminelle profitieren ebenfalls davon. Diese Erfahrung haben auch zahlreiche Prominente gemacht. Im vergangenen Jahr kursierten beispielsweise KI-generierte Audiodateien der "Tagesschau", dem Sprecher Jens Riewa wurden nach Belieben Worte in den Mund gelegt. Mitunter sind derartige Fakes erst auf den zweiten Blick als solche erkennbar, was sie umso tückischer macht.
Auch die ARD-Moderatorin Ina Müller ("Inas Nacht") ist betroffen. Von ihr sind unter anderem manipulierte Bilder im Umlauf. Sie fühlt sich machtlos und appelliert nun auch an ihre Social-Media-Community.
"Seit Monaten werde ich immer wieder verhaftet, oder sitze bei Klaas in der Show, und mir/uns wird ein völlig kruder Inhalt in den Mund synchronisiert", klagt die 58-Jährige auf ihrem Instagram- Kanal. In ihrem Post teilt sie direkt ein von ihr beschriebenes Bild, auf dem sie neben zwei Polizeibeamten zu sehen ist.
Auf dem unteren Abschnitt des Fake-Fotos heißt es: "Die TV-Moderatorin wurde wegen ihrer Äußerungen in der Sendung verhaftet." Auch das "Tagesschau"-Logo wurde zu allem Überfluss hineinmontiert, somit soll eine authentische Quelle suggeriert werden.
"Jeder neue 'Shit-Post', den wir irgendwo entdecken, wird von uns gemeldet", ergänzt Ina Müller. Weiter schreibt die Moderatorin: "Weder Anwälte noch Polizei können etwas tun." Die Verantwortlichen hinter diesen Posts (laut Müller "kriminelle Arschlöcher") würden stündlich ihre IP-Adresse wechseln, was das Vorgehen maßgeblich erschwert. Anfangs habe Ina Müller noch gedacht, die Fakes würden von allein wieder verschwinden, doch weit gefehlt.
Somit weiß sich Ina Müller vorerst nicht weiter zu helfen. An ihre Fans gerichtet sagt sie abschließend: "Wenn ihr mich irgendwo über Aktienkrams reden hört, bitte sofort als Spam melden! Verzweifelt grüßt das Müllerchen."
Laut "Bild"-Angaben ließ die Moderatorin über ihr Management mehrere Anzeigen erstatten. In ihrem Post teilt sie neben dem Polizeifoto auch ein gefälschtes Interview mit ihrem TV-Kollegen Klaas Heufer-Umlauf ("Late Night Berlin"). Ein Fake-Zitat daraus lautet: "Ich sage Ihnen was: Sie müssen nicht hart arbeiten, um reich zu werden."
Ihre Community ist damit jetzt immerhin alarmiert, in den Kommentaren erhält sie auch schon viel Support. Mehrere Personen berichten jedoch, dass Social-Media-Plattformen sich weigern, Fake-Posts zu löschen. Ein Follower berichtet: "Schon bestimmt 50 Mal bei Facebook gemeldet. Jedes Mal hieß es: 'Geprüft und verstößt nicht gegen unsere Standards'"