Tennis-Legende Boris Becker sitzt nun seit über sieben Monaten im Gefängnis. Eigentlich wurde er zu zweieinhalb Jahren verurteilt, von denen er die Hälfte der Zeit hinter Gittern sitzen sollte. Im Huntercombe-Gefängnis in Oxfordshire feierte er erst kürzlich seinen 55. Geburtstag. Nun mehren sich die Anzeichen, dass es sein letzter Ehrentag hinter Gittern gewesen sein könnte.
Bereits Mitte November hatten britische Medien berichtet, dass der Deutsche abgeschoben werden und damit in Deutschland auf freien Fuß kommen könnte.
Wie schnell das für Becker Realität werden würde, war zunächst allerdings unklar. Nun berichtet das Nachrichtenportal "Mirror", dass Becker noch vor Weihnachten die Gefängniszelle verlassen könnte. Demnach werde er aus Großbritannien abgeschoben. Gut für das Tennis-Idol: Die verbleibenden Monate müsste er in Deutschland nicht mehr absitzen.
Der 55-Jährige könnte damit von einem Programm profitieren, bei dem Großbritannien Straftäter:innen schnell in ihre Heimatländer abschiebt. Damit will das einstige EU-Land Kosten sparen und den Druck auf die Gefängnisse verringern.
Nächste Woche soll es dem Bericht nach bereits so weit sein: Wenn sich diese Meldung bewahrheitet, hätte Boris Becker insgesamt weniger als acht Monate seiner angedachten Haftstrafe hinter Gittern verbracht.
Becker war Ende April am Londoner Southwark Crown Court wegen Insolvenzstraftaten zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Ursprünglich war geplant, dass die Hälfte dieser Zeit auf Bewährung ausgesetzt wird. Das wären eigentlich 15 Monate gewesen.
Nun wird er möglicherweise Weihnachten mit seiner Familie und auf freiem Fuß verbringen können. Besonders seine Partnerin Lilian de Carvalho Monteiro dürfte das freuen. Sie zeigte sich nach dem harten Urteil der britischen Richterin am Boden zerstört. Aber auch Beckers Ex Lilly Becker sowie seine Kinder litten sehr unter der Gefängnisstrafe, wie sie in Interviews verraten hatten.
Die Verurteilung war für Becker der Tiefpunkt seines Lebens. Für den besten deutschen Tennisspieler aller Zeiten ein heftiger Kontrast. Er hatte während seiner Tennis-Karriere insgesamt 49 Turniere im Einzel – darunter sechs Grand-Slam-Turniere – sowie 15 Titel im Doppel gewonnen. Bis vor seiner Verurteilung war er vor allem als Unternehmer tätig.