Mit welcher Vielfalt an Talenten gehen die Coaches bei "The Voice of Germany" 2023 in die Team Fights? Dieses Rätsel wurde am Freitagabend endgültig gelöst.
Ein letztes Mal entschieden sich die Coaches Giovanni Zarrella, Ronan Keating, Shirin David und die Kaulitz Brüder für die stärksten Talente in ihren Teams, bevor sie die Entscheidungshoheit bald an das Publikum abgeben müssen.
Den Anfang vom Ende machten Ordnungsamtsmitarbeiter Moritz Steckenstein und Sonnenschein Danilo Timm mit "Take On Me" von a-ha. Für Moritz als selbst ernannten "Körperklaus" stellte die Performance eine echte Herausforderung dar. Mit Hebefiguren und vielen schwindelerregenden Drehungen versuchte Danilo seinen Battle-Partner schon bei den Proben mitzureißen.
Alle Coaches zeigten sich von dieser überraschenden Performance beeindruckt. Doch Shirin David entschied sich dazu, nur mit Danilo weiterzukämpfen.
Team Giovanni startet in der letzten Battle-Runde mit Performance–Künstlerin Lauren Mace und mit Sängerin Julia Szatmari. Mit dem Kuschelrocksong "Why" von Annie Lennox durften die beiden um einen Platz in den Teamfights kämpfen.
Lauren wurde bereits während der Proben sentimental, dachte bei dem Song an ihren verstorbenen Vater, während Julia freudig zu dem Song schnippte und wippte. "Julia, nicht schnipsen und auch nicht tanzen", ermahnte sie Coach Giovanni gleich zu Beginn.
Letzten Endes konnte die Performance niemanden so richtig überzeugen. Die Coaches fanden den Auftritt der beiden Frauen nur "elegant", daher mussten beide den Heimweg antreten.
Mit "Broken Strings" von Nelly Furtado stiegen Cemre Polat und Philip Hoffmann aus Team Toll in den Ring. Mit der Performance waren Bill und Tom zwar zufrieden. Letztlich entschieden sich jedoch dazu, nur Philip mit in die nächste Runde zu nehmen.
Dafür sorgte Team Giovanni für ein Feuerwerk der Gefühle und der Stimmen. Die 20-jährige Gospelsängerin Desirey Sarpong Agyemang und die 17-jährige Carlotta Bach nutzen ihre Chance auf der Bühne.
Mit ihren unterschiedlichen Stimmfarben und Harmonien kreierten sie aus ihrem Battle-Song "Firework" von Katy Perry einen einzigartigen Moment. Desireys Klangfarbe war für Giovanni überzeugend genug, um sie in die Team Fights einzuladen. Doch bevor eine enttäuschte Carlotta die Bühne verließ, sorgte er für ihre Erleichterung und nahm auch sie eine weitere Runde mit. "Ich möchte, dass du weiterhin viele junge Menschen dazu inspirierst, so schöne Musik zu machen wie du", sagte er.
Und plötzlich war Ronan Keating nicht mehr der einzige Weltstar im Studio: Die Coaches bekamen bei ihren letzten Entscheidungen Support von Popstar Rita Ora. Sie hat die beiden letzten Staffeln von "The Voice Of Australia" als Coach gewonnen, ihre Alben wurden mehrfach ausgezeichnet.
Sie machte es sich für die letzten Battle-Runden neben den Coaches gemütlich. Die Möglichkeit, im deutschen Fernsehen alles sagen zu dürfen, ohne weggepiepst zu werden, begeisterte die Sängerin besonders: "Fuck", flüsterte sie zaghaft in die Kamera, bevor sie zufrieden lachte: "I like Germany!"
Wenn Filigran auf Eisern trifft, bedeutet das bei "The Voice of Germany" oftmals ein ganz besonderes Bühnen-Erlebnis. So auch bei dem letzten Battle von Team Ronan: Metal-Sänger Egon Herrnleben und Stimmwunder Susan Albers traten gegeneinander an und lieferten dabei den Auftritt des Abends. Die beiden Talente sangen "Bring Me To Life" von Evanescence. "Es ist so schwer, diesen Song zu singen", offenbarte Coach Ronan vor dem Auftritt.
Doch Egon und Susan brachten die Bühne zum Beben und die Coaches zum Staunen. Gast-Coach Rita Ora erwies sich als echter Egon-Fan: "Ihr habt mich mit dieser Performance zurück ins Leben geholt", staunte sie in Anlehnung an den Songtitel. "Heilige Scheiße!", riss es Ronan aus seinem Sitz. "Ich nehme euch beide", entschied sich Coach Ronan und schloss damit seine Teamplanung für die Fights ab.
Mit "Rich Girl" von Gwen Stefani rockte Yang Ge gemeinsam mit Rudy Chopper aus Team Shirin die Bühne. Beide Talente waren sich ihrer Schwäche (dem Gesang) und ihrer Stärke (der Performance) bewusst.
Rudy erlebte mit gerade einmal 21 Jahren eine Nahtoderfahrung – die Stärke, die er durch diese schwere Zeit entwickelte, nahm er mit auf die Bühne. Yang Ge, die sich selbst als "Couch Potato" bezeichnet, wenn sie gerade nicht auf der Bühne steht, sang für ihre Mutter, die noch heute unter ihrer Erfolglosigkeit als Sängerin in China leidet. Am Ende konnte nur Yang Ge überzeugen und machte Team Shirin somit komplett.
Die zwei Stimmtalente Tatjana Falkner und Kristin Witte stiegen mit Bills "absoluten Lieblingssong" in den Gesangskampf: "Crush" von Jennifer Paige. Coach Bill übte schon vor dem Auftritt ordentlich Druck aus: "Das Risiko ist hoch, dass man den Song jetzt auch für mich versaut".
Nach dem Power-Auftritt der beiden Frauen war aber besonders Ronan Keating begeistert – und zwar von dem Tanzschritt zu dem Refrain. Wie die beiden Sängerinnen ihr Bein gleichzeitig anhoben und "Crush" ins Mikrofon hauchten, gehörte zu seiner "Lieblingsbewegung aller Auftritte." Rita Ora und Shirin David sahen bei diesem Auftritt Kristin weiter vorn. Team Toll entschied sich aber für den anderen Weg und nahm Tatjana mit in die nächste Runde.
Die Sopranistin Anna Vichery trat in einem Battle gegen die drei Tenöre Gemán, Laszlo und Val mit dem Song "Time To Say Goodbye" von Andrea Bocelli und Sarah Brightman an.
Coach Giovanni gestand: "Es war ungelogen das komplizierteste Coaching von allen". Außerdem war dem Coach völlig entgangen, dass "Time To Say Goodbye" der einzige englische Satz aus dem ganzen Lied sei. Das bedeutete nicht nur Stimm-, sondern auch Sprachtraining für Anna.
Sängerin Rita Ora war nach der Performance den Tränen nahe: "Ich fühle mich wie neugeboren". Sie vermutete sogar, in diesem Battle den oder die Gewinner:in von "The Voice of Germany" gehört zu haben.
Um eine Entscheidung zu treffen, beriet sich Zarrella mit der Pop-Königin und entschied sich für die drei Tenöre. Somit schließen die Battles ab. Ab jetzt heißt es: Team gegen Team.