Dass TV-Sender ihren gewohnten Programmablauf ändern, kommt hin und wieder vor. Manchmal sind große Sportereignisse der Grund, auch besondere Gedenktage können dazu führen, dass ein Sender sein Programm nicht wie gewohnt ausstrahlt. Am 9. November etwa überträgt die ARD mehrere Sendungen zum Gedenken an den Novemberpogrom.
Nun hat ein weiterer Sender angegeben, dass er sein Programm aus einem besonderen Anlass umkrempeln wird. Diesmal gibt es gleich an mehreren Tagen Veränderungen. Der Grund: Eine TV-Legende feiert runden Geburtstag. In einer der Sendungen, die neu ins Programm kommen, wird dabei auch die schwere Erkrankung des Schauspielers thematisiert.
Am 7. November wird Ottfried Fischer 70 Jahre alt. Der Bayerische Rundfunk möchte Fischer schon vor seinem großen Tag umfassend ehren. Deshalb nimmt der öffentlich-rechtliche Sender gleich mehrere Klassiker mit Fischer ins Programm.
Los geht es am Samstag, dem 4. November, um 20.15 Uhr mit "Pfarrer Braun: Der siebte Tempel". Die Kultserie von 2003 ist einer von Fischers größten TV-Erfolgen. Mit "Der siebte Tempel" erinnert der BR nun an die Anfänge des Schauspielers in seiner Rolle als Pfarrer Guido Braun, der nicht nur Geistlicher, sondern auch noch Hobby-Ermittler ist.
Am gleichen Tag zeigt das BR Fernsehen den Start der Serie "Irgendwie und Sowieso". In der Produktion von 1986 spielte Fischer den Jungbauern Sir Quickly. Die ersten beiden Folgen sind ab 22 Uhr im TV zu sehen, anschließend stehen sie in der ARD-Mediathek zum Abruf bereit.
Zum Abschluss des Tages können sich Fans von Fischer auf die letzte Folge von "Ottis Schlachthof" freuen. 17 Jahre lang hatte Fischer das Kabarett moderiert, 2012 war Schluss.
Am 9. November um 21 Uhr zeigt der BR außerdem den Bayerischen Kabarettpreis. Dieser wird am 6. November in München verliehen. Kolleg:innen wie etwa Franz Xaver Bogner, der bei "Irgendwie und sowieso" Regie führte und auch danach bei zahlreichen Projekten mit Fischer zusammengearbeitet hat, werden den Schauspieler bei dieser Gelegenheit ehren.
Am 6. November Um 22 Uhr geht es nicht um Fischer als Schauspieler, sondern als Privatmensch. Eine Folge der Dokumentarfilmreihe "Lebenslinien" thematisiert Fischers Leben mit Parkinson. 2008 machte Fischer seine Erkrankung öffentlich.
In einem Interview mit "t-online" erklärt er Ende 2022:
In der "Lebenslinien"-Ausgabe von 2021 mit dem Titel "Ottfried Fischer und Herr Parkinson" erklärt der Schauspieler, wie ihm sein Humor beim Umgang mit der Krankheit hilft. "Wenn ich könnte, würde ich mich schon gegen Parkinson entscheiden, aber das geht eben nicht", sagt Fischer in dem Film. Dazu ergänzt er: "Man muss den Leuten die Befangenheit nehmen, dass sie sich trauen, normal mit mir umzugehen. Weil jeder meint, beim Ansprechen des Themas breche ich in Tränen aus. Dem ist einfach nicht so."
Und er erklärt auch das Motto, nach dem er inzwischen lebt: "Immer fest drauf mit bester Laune und Friede Freude Eierkuchen." Das dürfte wohl auch an seinem Geburtstag gelten.