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Cannabis-Legalisierung: Songs, die mehr aufklären als die Kampagne der Regierung

28.07.2023, Berlin: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) spricht auf einer Pressekonferenz zum Thema Hitzeschutz. Mit mehr Hitzeschutz in Deutschland will Bundesgesundheitsminister Karl Lau ...
Ja, ist so: Die neue Aufklärungskampagne zur Cannabis-Legalisierung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach und der Bundesregierung ist ziemlich cringe. Bild: dpa / Britta Pedersen
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Sechs Deutschrap-Songs, die besser über Gras aufklären als die Kampagne der Bundesregierung

26.08.2023, 10:56
Chiara Menner
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Jetzt steht fest, dass Cannabis in Deutschland zumindest teilweise legalisiert wird. Das Bundeskabinett stimmte dem Gesetzesentwurf von Karl Lauterbach und dem Gesundheitsministerium zur Legalisierung von Cannabis zu. Zukünftig soll unter anderem ermöglicht werden, dass Privatpersonen bis zu 25 Gramm Marihuana und bis zu drei Pflanzen für den Anbau besitzen dürfen.

Die Legalisierung kommt jedoch nicht allein, sondern hat eine bundesweite Aufklärungskampagne rund ums Thema Cannabis im Schlepptau. Das Motto der Kampagne? "Legal, aber…" Im Fokus der steht dabei die Sensibilisierung für Cannabis und Suchtprävention bei Jugendlichen, denn je früher und intensiver die Droge konsumiert wird, desto höher ist das Risiko von Depressionen, Psychosen, kognitiven Defiziten und Suchtgefährdung.

Auf dem Instagram-Account des Bundesgesundheitsministeriums sind bereits mehrere Beiträge der Aufklärungskampagne zu sehen, teils wird auf unangenehme Weise Jugendsprache und Slang verwendet. Stichwort: "Legal, aber Lost".

Was besser zu Cannabis passt als Karl Lauterbach, ist Deutschrap. Schon seit Anbeginn spielt Cannabis in Form von unendlichen Synonymen eine zentrale Rolle in der Rap-Szene. Warum also nicht die Gelegenheit nutzen, von Deutschrap-Artists über den Konsum von Cannabis und dessen Risiken sowie Nebenwirkungen zu lernen? Hier kommen sechs Deutschrap-Songs, die besser aufklären als die Kampagne der Bundesregierung.

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"Zu viele Anzeigen": GReeeN und Richter Müller fordern "Entkriminalisierung sofort"

Warum die Entkriminalisierung von Cannabis so wichtig ist, erklärt der Mannheimer Rapper GReeeN auf dem Track "Entkriminalisierung sofort". Mit am Start ist dabei kurioserweise Richter Andreas Müller, ein Jugendrichter aus Berlin – samt richterlicher Robe. Gemeinsam fordern sie die Legalisierung ein, denn "Kiffen ist nicht kriminell, Kiffen ist normal". Außerdem geht es im Song auch darum, welche Auswirkungen die Illegalität von Cannabis auf die Strafverfolgungsbehörden hat: "Zu viele Anzeigen, zu viel Papierkram, Ressourcen werden verschwendet".

"Ganjaman": Die P klärt über gestrecktes Cannabis auf

Einen weiteren Grund für die Legalisierung liefert die Rapperin Die P aus Bonn auf ihrem Track "Ganjaman". Im Song rappt die 36-Jährige zunächst über den Alltag eines Dealers – ab dem zweiten Verse wird jedoch ein ganz anderes Problem des Drogenhandels thematisiert: die Verunreinigung durch beispielsweise gestreckte Ware.

"Schreckt nicht zurück, streckt sein Ganja mit Blei /Hauptsache, high und er macht die Scheine /Fick auf Gesundheit, denn er spielt mit deiner"

Statt mit Blei wird Cannabis auf dem Schwarzmarkt auch mit Glasfasern gestreckt, beide Methoden können für die Konsument:innen tödlich enden. Darüber klärt auch Die P auf:

"Du sagst, die Verantwortung liegt nicht bei dir /Doch jeder kennt Storys von Janine hier /Jeder im Viertel schockiert und entsetzt /Mit Glasfasern sich Hals und Lunge zerfetzt".

"Ulf Kiffer Song": Exzessiver Cannabis-Konsum und dessen Folgen

Die in der Kifferszene berühmt-berüchtigte Deutschrap-XXL-Kollabo "Ulf Kiffer Song" dreht sich um den Konsum von jeder Menge Cannabis – verherrlicht wird dieser aber nicht. Übrigens steht "Ulf" passenderweise für "Ultimativer Laber Flash", denn neben dem Berliner Mosh36 sind auf dem Track viele weitere Feature-Artists vertreten. Bonez MC, Jom361, Nockout86, MC Bogy Sa4, Herzog, King Orgasmus, One, AchtVier und Tarek K.I.Z sprechen auf dem Song mit ordentlichem Reggae-Sound über Cannabis.

So rappt Tarek von K.I.Z beispielsweise, dass er den ganzen Tag "Haze aus Fukushima" rauche – seine Eltern habe er mit den Drogen provozieren wollen. Jedoch kam der Konsum nicht ohne gesundheitliche Folgen daher:

"Heute kann ich mir ohne Hilfe nicht mal ein Toastbrot selber schmieren /Mein Gehirn weggebufft, ich hab' mich dummgeharzt / Ich hab' noch ein'n Monat zu Leben, sagt mein Lungenarzt /Oder noch kürzer, weil ich ziemlich viele Schulden hab"

Laas erzählt von den "GZSZ" mit Gras

Laas Unltd, heutzutage auch als Writer von Shirin David bekannt, erzählt auf dem Track "GZSZ" sowohl von guten Dingen, die er durch den Konsum von Marihuana erfahren hat, als auch von schlechten Zeiten, die vom Cannabis-Konsum mitverursacht wurden. Auch er rappt über die Kosten des Konsums – um sich sein Gras finanzieren zu können, habe er seine Ex-Freundin um Geld anbetteln müssen:

"Oder wie ich meine Ex anpumpen musste /Um mir von ihr neues Geld zu leih’n"

SXTNs Alltag im "Bongzimmer"

Wer Rap hört, dürfte 2017 nicht an diesem Song vorbeigekommen sein: "Bongzimmer" von SXTN. Was zunächst als pure Verherrlichung von Cannabis erscheinen mag, wird bei näherem Hinhören dann aber doch kritisch. Neben der Thematisierung der entspannenden Wirkung von Gras beleuchten Nura und Juju auf ihrem Track auch die Schattenseiten des Marihuana-Konsums. Nicht nur hängen die Berlinerinnen den "ganzen Tag" in ihrem Bongzimmer und haben "Fressflashs".

Außerdem rappt SXTN über die Auswirkungen auf das Kurzzeitgedächtnis, die exzessiver Cannabiskonsum haben kann: "Weil ich jeden Scheiß vergesse, weil ich kiffe /Muss ich endlich aufhören zu kiffen /Doch ich hab es vergessen /Weil ich zu viel kiffe"

"Obscurité": Lugatti & 9ine rappen über Gras als Ausflucht

Der Name des Songs "Obscurité" von Lugatti und 9ine passt zum Inhalt des emotionalen und eher düsteren Tracks: Das Kölner Duo rappt darüber, Cannabis zu konsumieren, um Situationen zu entfliehen oder sich zu betäuben. Der Song wirkt stellenweise wie eine Art kritische Reflexion ihres Konsums:

"Zu viele Drogen, zu wenig Gewissen /Ich rede mir ein, das gesund"

Ebenfalls wird in "Obscurité" thematisiert, wie schwer es sein kann, mit dem Kiffen aufzuhören. Darüber hinaus erzählt Gatti davon, dass er "für ein Gespräch […] meistens zu high" sei. 9ine rappt:

"Ich kille Gramm für Gramm, ja, weil Rauchen tödlich ist"

Ann-Kathrin Bendixen zieht trauriges Fazit nach "Let's Dance"-Aus: "Das tut weh"

In der jüngsten Ausgabe von "Let's Dance" reichte es für Ann-Kathrin Bendixen nicht mehr. Die Reisebloggerin und Profitänzer Valentin Lusin bekamen die wenigsten Stimmen und mussten die RTL-Show verlassen.

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