Anderthalb Tage lang, am Dienstag und am Mittwoch, hat Prinz Harry vor einem Londoner Gericht ausgesagt. Der Sohn von König Charles III. war das erste Mitglied der britischen Königsfamilie seit mehr als 130 Jahren, das sich einem Kreuzverhör stellen musste. Der Grund: Harry versucht zu beweisen, dass der "Mirror-Verlag" illegale Abhörmethoden benutzt hat, um Geschichten über ihn schreiben zu können.
Im ersten Teil seiner Aussage geriet der Herzog von Sussex bereits in Schwierigkeiten: Auf mehrmalige Nachfrage von Andrew Green, dem Anwalt des Verlages, gab Harry schließlich zu, dass er sich nicht genau daran erinnern könnte, ob er sich mit Paul Burrell, dem Ex-Butler seiner Mutter Prinzessin Diana treffen wollte oder nicht.
In einem der Zeitungsberichte, gegen den Harry aktuell vorgeht, war behauptet worden, er sei gegen ein Treffen gewesen, was Harry nun vor Gericht bestätigte. In seinem Buch "Spare" hatte Harry jedoch noch geschrieben, dass er sich, nachdem Burell ein Buch Prinzessin Diana geschrieben hatte, sofort mit ihm treffen wollte.
Der Prozess verlangt Harry offensichtlich einiges ab, wofür der Prinz nun wohl den Preis zahlt. Am letzten Tag seiner Aussage vor Gericht wurde Harry extrem emotional.
Wie der mehrere Medien, darunter der "Telegraph" berichten, nutzte Harry seinen zweiten Tag im Zeugenstand, um noch einmal über seine Motive für den Prozess zu sprechen. Er habe darüber nachgedacht, wie er seine Frau beschützen könnte, ohne das Rechtsanwaltsteam der Royals einzuschalten. Harry erklärte:
Nach den für Harry eher unangenehmen Fragen von Green zu Beginn seiner Aussage, wurde er zum Abschluss von seinem eigenen Anwalt ins Verhör genommen. David Sherborne wollte von Harry zum Abschluss wissen, wie es ihm gehen würde, nachdem er nun anderthalb Tage lang im Zeugenstand gewesen sei und "die Weltpresse dabei zugesehen" habe.
Daraufhin wurde Harry offensichtlich emotional. Er ließ sich lange Zeit für seine Antwort, blinzelte mehrfach und sagte dann langsam:
Beobachter:innen vor Ort sind der Meinung, dass Harry bei diesen Worten sehr emotional gewirkt habe. In manchen Berichten ist auch die Rede davon, er habe mit den Tränen gekämpft. Die vergangenen Tage haben bei dem Prinzen offensichtlich ihre Spuren hinterlassen.
Dass Harry noch einmal in den Zeugenstand tritt, ist Medienberichten zufolge aktuell nicht vorgesehen. In seiner Aussage widersprach er mehrfach unzutreffenden Medienberichten.
So sagte er über einen Bericht zu einem Stripklub-Besuch, es sei "fachlich falsch", dass eines der Mädchen, die er zum Tanz aufgefordert habe, eine "große stattliche Blondine, die mehr als eine entfernte Ähnlichkeit mit Chelsy Davy hatte" gewesen sei. Harry erklärte dazu: "Ich sehe keine Zitate, der, ich glaube, aus Litauen stammenden Tänzerin, die auf meinem Schoß saß."
Harry wirft dem Verlag illegale Abhörmethoden vor. Neben den Anschuldigungen rund um das Hacken seines Handys soll der Verlag auch Privatdetektive auf ihn angesetzt haben. Der Verlag selbst bestreitet die Vorwürfe. Der Prozess hatte am 10. Mai begonnen, laut CNN soll er insgesamt sieben Wochen dauern.