Die am 8. Dezmeber erschienene Netflix-Dokumentation über Prinz Harry und seine Meghan sorgt für Aufruhr. Die Produktion des Streaming-Dienstes war von der Öffentlichkeit mit Spannung erwartet worden. Das britische Königshaus aber hat vor allem mit großer Sorge der Veröffentlichung entgegen geblickt, wie Insider im Vorfeld durchblicken ließen. Bereits der Trailer von "Harry & Meghan" ließ erahnen, dass die Dokumentation äußerst unangenehm für die royale Familie werden könnte. Das hat sich offenbar bewahrheitet.
In den ersten drei Folgen thematisiert das Paar neben den Verstrickungen des Königshauses mit der britischen Boulevardpresse auch dessen Umgang mit der Kolonialgeschichte des Landes und Rassismus in den eigenen Reihen.
Das kam offenbar gar nicht gut an. Die Doku-Reihe ist nicht nur Thema bei den britischen Royals, auch in der Politik des Landes spielt sie eine Rolle. So bezeichnete ein Regierungsminister laut "The Sun" Harry und Meghan als "irrelevant" für das britische Königshaus. Er lässt kein gutes Haar an dem Paar, das 2020 Großbritannien und den Rest der royalen Familie verließ und daraufhin ein neues Leben in den USA begann. Wegen der Netflix-Doku fordert er laut des Berichts drastische Konsequenzen für die Sussexes.
Der Arbeitsminister Guy Oppermann wirft dem Prinzen etwa vor, britische Institutionen angegriffen zu haben. Konkret bezieht er sich auf Harrys Aussagen in der Doku-Reihe, wonach dieser Rassismus in der königlichen Familie anprangert. Seine Frau Meghan behauptet in der Dokumentation, die "Medien" seien darauf aus, das Paar zu "zerstören".
Davon hält der Arbeitsminister offenbar gar nichts. Er greift zu drastischen Worten und bezeichnet Harry und Meghan gegenüber "The Sun" als "gestörtes Paar". Über die Dokumentation fällt er ein ernüchterndes Urteil: "Ich glaube nicht, dass es einen fundamentalen Einfluss auf die königliche Familie hat. Ich werde es mir jedenfalls nicht ansehen." Weiter fordert er andere dazu auf, Netflix wegen der Dokumentation zu boykottieren. "Wir müssen sicherstellen, dass wir uns auf die Dinge konzentrieren, die wirklich wichtig sind."
Der konservative Abgeordnete Bob Seely will mit harter Hand gegen das Paar wegen der Enthüllungs-Doku vorgehen. Er plant, einen Gesetzesentwurf einzubringen, der Harry und Meghan die royalen Titel entziehen soll.
Sollte dieser Gesetzesvorschlag angenommen werden, hätte der britische Geheimrat die Möglichkeit, dies durchzusetzen. Seely zufolge gäbe es zahlreiche Gründe für diesen Schritt: "Nicht nur, dass er (Anm. d. Red.: Harry) seine Familie in den Schmutz zieht und seine Geschichte für die Öffentlichkeit zu Geld macht. Er greift auch einige wichtige Institutionen in diesem Land an."
Zwar steht ein öffentliches Statement vonseiten des Buckingham Palastes aus. Laut Insidern fühlt sich Prinz William aber "verraten". Schließlich habe sein Bruder Harry mit der Dokumentation zugelassen, dass er und seine Frau Kate in einem schlechten Licht dastehen. Laut Insider-Informationen ist die königliche Familie wegen der Netflix-Produktion "in einem Zustand der Traurigkeit", wie "The Sun" berichtet. Zudem sei der Rest der royalen Familie in der Dokumentation nicht zu Wort gekommen. Das stößt den Royals sauer auf.
Für Harry und Meghan soll sich die Doku aber trotz des Stresses zumindest finanziell gelohnt haben. Der Wert der Dokumentation wird auf über 100 Millionen Euro geschätzt. Die vierte, fünfte und sechste Folge sollen am kommenden Donnerstag veröffentlicht werden.