Auf Prinz Harrys und Herzogin Meghans Netflix-Dokumentation haben die Fans nun sehr lange gewartet. Seit dem 8. Dezember sind die ersten drei Folgen von "Harry & Meghan" bei dem Streamingdienst abrufbar und bieten jede Menge Zündstoff. Vor allem eine Entscheidung von Harry verwundert. Und die dürfte das ohnehin schon schwierige Verhältnis zu seinem älteren Bruder Prinz William noch weiter verschlechtern.
Prinz Harry macht schon in der ersten von insgesamt sechs Folgen der Dokumentation klar, was die Fans in der Serie erwartet: bisher unbekannte Details über Herzogin Meghans und seine Liebesgeschichte inklusive Bildern ihrer ersten gemeinsamen Urlaube und Einblendungen von Textnachrichten.
Doch Harry und Meghan wollen die Gelegenheit nicht nur nutzen, um der Welt ihre Liebesgeschichte zu erzählen. Auch ein anderes Thema ist den beiden offenbar wichtig: die Art und Weise, wie die britische Presse sie behandelt hat.
Harry stellt dabei klar, dass er schon sein ganzes Leben lang unter dem großen öffentlichen Interesse an seiner Person leidet – ein Thema, das der Herzog von Sussex schon in früheren Interviews immer wieder angesprochen hat.
In der Dokumentation thematisiert er deshalb auch das Interview, das Prinzessin Diana 1995 der BBC gegeben hat. Darin hatte sie öffentlich über das Scheitern ihrer Ehe gesprochen und auch darüber, wie sehr die ständige öffentliche Aufmerksamkeit ihr zugesetzt hatte.
Doch inzwischen ist bekannt: Journalist Martin Bashir, der das Interview mit Diana führte, hatte im Vorfeld Dokumente gefälscht und Diana falsche Informationen über Charles und Camilla gegeben.
Im vergangenen Jahr gab es deshalb eine umfassende Untersuchung gegen die BBC. Diese ergab, dass der Sender auch versucht hatte, Martin Bashirs zweifelhafte Methoden zu vertuschen. William meldete sich damals mit einem deutlichen Statement zu Wort.
Der Herzog von Cambridge und Cornwall sagte, es sei seine Ansicht, dass die hinterlistige Art, wie das Interview zustande kam, beeinflusst habe, was Diana damals sagte. "Es macht unbeschreiblich traurig, zu wissen, dass das Versagen der BBC signifikant zur Angst, Paranoia und Isolation meiner Mutter beigetragen hat, an die ich mich in den letzten Jahren mit ihr erinnere", erklärte William damals. Und der heutige Thronfolger wurde deutlich:
Doch nun scheint es so, als habe Williams eindringlicher Appell für Harry keinerlei Bedeutung. Denn in seiner Netflix-Dokumentation thematisiert Harry auch das BBC-Interview nicht nur. In der ersten Folge von "Harry und Meghan" sind sogar Ausschnitte daraus zu sehen. Diana spricht darin über die schwierige Zeit nach der Trennung vom heutigen König Charles III. Ein klarer Affront gegen William, denn offenbar ist Harry bereit, den Wunsch seines Bruders eiskalt zu ignorieren.
Und nicht nur das. Nachdem Harry in einem Statement zu den Ermittlungen der BBC noch gesagt hatte, dass "der Ripple-Effekt einer Kultur von Ausbeutung und unethischen Praktiken" seiner Mutter "das Leben genommen" habe, findet er plötzlich ganz andere Worte für Dianas Interview. In seiner Netflix-Dokumentation erklärt der Herzog von Sussex jetzt:
Ein vollkommen anderes Statement von Harry, das sich für William wie ein Schlag ins Gesicht anfühlen muss.
Ohnehin spielt Williams und Harrys Mutter schon ganz zu Beginn von Harrys Dokumentation eine große Rolle. Harry verweist immer wieder auf die verstorbene Prinzessin von Wales, zieht auch regelmäßig Parallelen zwischen seiner Mutter und Meghan. Auch das ist ein Muster, das man bereits in früheren Interviews der Sussexes beobachten konnte.
In der Dokumentation ist unter anderem ein kurzer Clip zu sehen, in dem Meghan mit ihrem Sohn Archie vor einem Foto von Diana steht und ihm erklärt, dass diese seine Großmutter sei. Man kann wohl davon ausgehen, dass Diana auch im weiteren Verlauf von "Harry & Meghan" eine große Rolle spielen wird.