Der königlichen Familie Großbritanniens steht kein einfaches Weihnachtsfest bevor. Das Fest der Liebe droht bei den Royals von Krankheit, Familienzwist und einem Skandal überschattet zu werden.
Zwar veröffentlichten die Royals am Samstag schöne Bilder von der gemeinsamen Christmas-Pudding-Produktion. Prinz George musste rühren, während die Erwachsenen für die Fotos lächelten. Die Familie schien sichtlich Spaß zu haben.
Aber die Probleme bleiben.
Der 98-jährige Prinz Philip wird immer noch in einem Londoner Krankenhaus behandelt.
Es sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, teilte der Buckingham-Palast mit. Details zur Erkrankung wollte eine Sprecherin am Wochenende nicht nennen.
Britische Medien spekulierten, der Ehemann der Queen sei gestürzt oder leide an einer lange andauernden schweren Erkältung. Übereinstimmend berichteten sie aber, dass der 98-Jährige ohne Hilfe das Krankenhaus betreten habe. Unklar war weiter, ob der Prinz rechtzeitig zur Bescherung am Dienstag bei seiner Familie sein wird.
Der britische Prinz Harry und Herzogin Meghan verbringen gerade gemeinsam mit Baby Archie ihren mehrwöchigen Familienurlaub in Kanada.
Harry und Meghan hatten bereits angekündigt, sich eine sechswöchige Auszeit von den royalen Pflichten zu nehmen. Müde und nervlich angeschlagen wirkten Harry und Meghan in einer Dokumentation des Senders ITV über ihre Afrika-Reise im Oktober. Das vergangene Jahr sei "hart" gewesen, sagte Meghan im Interview. Sie sei sehr naiv gewesen, als sie Warnungen ihrer Freunde vor der britischen Boulevardpresse auf die leichte Schulter genommen habe.
Das Weihnachtsfest wird die kleine Royals-Familie mit Meghans Mutter Doria Ragland verbringen, die in den USA lebt.
Das dürfte für die Queen vermutlich ein Stich ins Herz sein: Denn Harry gilt als ihr Lieblingsenkel – und es ist auch noch Baby Archies erstes Weihnachten. Offiziell heißt es, dass sie den Plan gutheißt. Aber die räumliche Trennung bietet abermals Futter für den angeblichen Zwist zwischen Harry und seinem Bruder.
Was die Königin noch heftiger treffen dürfte, ist der Skandal um ihren zweitältesten Sohn Prinz Andrew. Eine US-Amerikanerin wirft dem Royal vor, sie mit 17 Jahren mehrmals missbraucht zu haben.
In einem BBC-Interview wollte sich Andrew verteidigen – stattdessen redete er sich um Kopf und Kragen. Im Umfeld des Königshauses sprach man von einer "PR-Katastrope". Schließlich gab Andrew bis auf Weiteres alle royalen Pflichten auf und meidet die Öffentlichkeit.
Andrew war mit dem US-Multimillionär Jeffrey Epstein befreundet, der sich im vergangenen Sommer in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen hat. Dem einschlägig vorbestraften Geschäftsmann wurde vorgeworfen, Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Über viele Jahre war der Royal, der schon früh den Spitznamen "Randy Andy" (etwa: geiler Andrew) verpasst bekommen hat, regelmäßiger Gast auf Epsteins Anwesen. Trotzdem will er angeblich von dem Missbrauch nichts mitbekommen haben.
Nach außen hin hält seine Mutter nach wie vor zu Andrew. Beim vorweihnachtlichen Mittagessen der Royals im Buckingham-Palast nahm der Prinz teil. Britische Medien spekulieren, dass er sich auch beim Kirchgang zu Weihnachten in Sandringham zeigt – nahe an der Queen.
(ll/mit dpa)