Jahrelang waren psychische Krankheiten enorm stigmatisiert. Das galt nicht nur für die allgemeine Gesellschaft, sondern auch für Königshäuser überall auf der Welt. Herzogin Meghan prangerte schon in ihrem Oprah-Interview 2021 an, dass die britische Königsfamilie ihr nicht geholfen habe, als sie schwanger war und Selbstmordgedanken gehabt hätte.
Doch inzwischen sprechen immer mehr Royals offen über ihre mentale Gesundheit. Prinz Harry ließ sich bei seinen Sitzungen mit einem Trauma-Experten filmen, Victoria von Schweden war wegen ihrer Magersucht in Therapie. Mit Mette-Marit spricht nun eine weitere Kronprinzessin darüber, dass sie sich professionelle Hilfe wegen mentaler Probleme geholt hat. Doch ihre Erfahrungen dabei waren nicht nur positiv.
Wie viele andere europäische Royals setzt Mette-Marit sich schon seit Langem für psychische Gesundheit ein. Seit 2001, dem Jahr ihrer Hochzeit mit Kronprinz Haakon, ist sie Schirmherrin des norwegischen Rates für psychische Gesundheit, dem "Rådet for psykisk helse". Und damit, wie wichtig das Thema ist, hat die Kronprinzessin auch ganz persönliche Erfahrungen gemacht. In einem Interview enthüllte sie nun allerdings, dass dabei nicht immer alles gut verlaufen ist.
Der norwegische Fernsehsender TV 2 zeigt momentan eine Doku über Mette-Marit und Haakon. Darin erklärte die Kronprinzessin, dass sie bereits als Jugendliche eine Therapie gemacht hat.
Mit dem Therapeuten, der sie damals betreut hat, kam sie allerdings nicht gut zurecht. Mette-Marit sagte in der Dokumentation:
Zwischenmenschlich stimmte es damals zwischen ihr und ihrem Therapeuten einfach nicht. Das sei für sie "unglaublich schwierig" gewesen, erklärt Mette-Marit weiter. Für die Kronprinzessin sind das ungewöhnlich private Einblicke.
Doch nicht nur in ihren jungen Jahren musste Mette-Marit einiges wegstecken. 2019 nahm sich ihr Schwager Ari Behn, der Ex-Mann von Prinzessin Märtha Louise, das Leben. Seine Tochter Maud Angelica Behn ging daraufhin in Therapie. Und auch für Mette-Marit war die Situation alles andere als einfach.
"Es ist wirklich eine sehr seltsame Trauer. Es war sehr schockierend, und es gibt viele widersprüchliche Gefühle. Unsere ganze Familie war danach sehr betroffen", sagte sie der Zeitung "Dagbladet", wie die "Gala" schreibt.
Ob sie seit ihrer Jugend noch einmal therapeutische Hilfe in Anspruch genommen hat, verriet Mette-Marit in dem Interview allerdings nicht. Sie kritisierte, dass zu wenig über psychische Gesundheit gesprochen werde und forderte mehr Akzeptanz für Menschen, die Hilfe benötigten.
Mit ihren offenen Worten, dass es selbst mithilfe eines Therapeuten oder einer Therapeutin nicht immer einfach ist, will sie wohl dazu beitragen, das Stigma rund um das Thema in der Gesellschaft endlich zu beenden.