König Charles III. ist zwar der erste britische Royal mit Universitätsabschluss, doch heißt das noch lange nicht, dass der Weg bis zum akademischen Titel ein leichter für den 73-Jährigen war. Jahrzehnte nach seiner Zeit als Schüler packt nun ein ehemaliger Kommilitone über die Schullaufbahn des Königs aus – und offenbart auch die rauen Seiten, die das Leben als Thronfolger für den ältesten Sohn der Queen bereit hielt.
Mit 13 Jahren zog Charles als Kronprinz in das schottische Gordonstoun-Internat. Schon sein Vater Prinz Philip hatte die Schule in seiner Jugend besucht. Mit der Einschulung des Royals veränderte sich allerdings einiges für alle anderen Schüler, schließlich war man nun in der Gesellschaft des zukünftigen Königs.
John Stonborough besuchte gemeinsam mit König Charles das Gordonston-Internat. Er erinnert sich in der Dokumentation "Charles: Our New King" an die Auswirkungen der Ankunft des zukünftigen Staatsoberhauptes. "Als er kam, haben sie alle Regeln verschärft – es wurde eine strengere Schule", zitiert der "Mirror" den Schulkameraden des Königs.
Dass sich nun alle an die neue Härte in der Schule gewöhnen mussten, kam bei vielen Schülern nicht gut an. "Ich denke, einige Leute haben es an [Charles] ausgelassen", blickt Stonborough zurück.
Den Ärger seiner Schulkameraden bekam Prinz Charles laut seinem Zeitgenossen sogar am eigenen Leib zu spüren. "Ich war Zeuge eines tätlichen Angriffs auf Charles bei einem Rugbyspiel", berichtet Stonsborough, "während eines Rugby-Spiels hat ihn ein Typ am Ohr gezogen und ein anderer hat ihn geschlagen."
Die ständigen Attacken der Mitschüler führten auch dazu, dass der damalige Prinz viel Zeit allein verbrachte. John Stonsborough erinnert sich an die Situation: "Es war schwierig für ihn, Freundschaften zu schließen, auch weil es für viele schwierig war, mit ihm befreundet zu sein, da sie dadurch dem Spott der anderen ausgesetzt waren."
Für John Stonsborough steht fest, dass die Schule selbst die Schuld daran trägt, dass der heutige König zur Mobbing-Zielscheibe wurde. "Einer der Fehler, die gemacht wurden, als Charles in Gordonstoun ankam, war, dass uns allen gesagt wurde, er solle einfach wie alle anderen behandelt werden." Er fährt fort:
Nichtsdestotrotz hat Stonsborough viel Respekt für seinen König: "Er war wirklich eine bemerkenswert stoische Person. Er hat sich nie beschwert, hat nie darüber gejammert. […] Er hat es einfach hingenommen und weitergemacht – und ich denke, dass Gordonstoun wahrscheinlich etwas dazu beigetragen hat, sein Rückgrat zu stärken."
Auch König Charles III. hat die Zeit im Internat ebenfalls nicht vergessen. Er hält sie sogar in guter Erinnerung. "Ich bin froh darüber, dass ich der Ansicht bin, dass sie mir viel über mich selbst und meine eigenen Fähigkeiten und Einschränkungen beigebracht hat. Sie hat mich gelehrt, Herausforderungen anzunehmen und die Initiative zu ergreifen", findet der Monarch.