Der Emmy ist der wichtigste Fernsehpreis in den USA und ehrt in über 90 Kategorien jährlich die erfolgreichsten TV-Projekte der vergangenen Saison. In diesem Jahr können sich "The Crown" und "The Mandalorian" über die meisten Nominierungen freuen, denn sie wurden in 24 Kategorien berücksichtigt. Doch auch "WandaVision" gilt mit 23 Nominierungen als starker Konkurrent.
Besonders überraschend bei der Nominierungsliste ist, dass das Enthüllungsinterview von Harry und Meghan mit Oprah Winfrey berücksichtigt wurde, das im März auf CBS zu sehen war. In der Sonderkategorie für herausragende Moderation einer "Nonfiction-Serie oder Special" kann nun Oprah einen Emmy für das Gespräch mit den Royals gewinnen.
Die Talkshowlegende ist dafür neben David Letterman ("My Guest Needs No Introduction") oder Comedian W. Kamau Bell ("United Shades of America") als mögliche Preisträgerin aufgeführt. Ob sie den begehrten Award tatsächlich erhält, entscheidet sich allerdings erst am 19. September, denn dann findet zum 73. Mal die Preisverleihung statt.
Harry und Meghan sorgten mit ihrem Skandalinterview für ein weltweites Beben. Millionen Menschen verfolgten weltweit, was die beiden über die englische Königsfamilie auspackten. Darin erhob das Paar schwere Vorwürfe gegen die Royals und beklagte mangelnde Unterstützung von ihnen. Der 36-Jährige gab an, dass William und Charles im königlichen System "gefangen" seien. Er fühlte sich von seinem Vater "wirklich im Stich gelassen". Sein Bruder und er seien zudem auf unterschiedlichen Pfaden unterwegs.
Die ehemalige Schauspielerin Meghan sei durch die negative Dauerberichterstattung in eine schwere psychische Krise gestürzt worden. Weiter berichtete die Mutter von zwei Kindern, dass es während ihrer Schwangerschaft mit Archie Gespräche darüber gegeben habe, wie "dunkel" die Haut ihres Kindes wohl sein würde. William betonte später dazu: "Wir sind keine rassistische Familie". Die Queen teilte mit, dass sie trotz teils verschiedener Sichtweisen "traurig" über Meghans und Harrys Kummer sei und die aufgeworfenen Fragen, "insbesondere die, die sich auf Rassismus beziehen", "besorgniserregend" wären.
Oprah Winfrey sagte nach der Ausstrahlung im Gespräch mit Moderatorin Nancy O'Dell für "talkshoplive": "Ich hatte keine Ahnung, dass es die nachhallende Wirkung haben würde, die es hatte und weiterhin hat. Ich habe mich intensiv darauf vorbereitet." Die 67-Jährige habe viel Zeit, Mühe und Energie in das Gespräch investiert. Als Grund für so ein "kraftvolles Interview" gab sie an, dass die beiden "bereit dazu waren, so offen, verletzlich und wahrheitsgemäß zu sein, wie sie waren".
(iger)