Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat in den letzten zwei Jahren die Stimmung in ganz Europa drastisch verändert. Deutschland hinterfragt die Ausstattung der Bundeswehr kritisch und erhöhte die Militärausgaben. Erst Anfang März war in Russland der Mitschnitt eines internen Gespräches der deutschen Luftwaffe veröffentlicht worden. Abhör- und Hacker-Attacken durch Russland sind eine reale Gefahr.
Deshalb zieht nun die Sparmaßnahme an einem britischen "VIP-Flugzeug" große Kritik nach sich. Einem Bericht zufolge soll ein Jet der Royal Air Force (RAF) mehr oder weniger "schutzlos" nach Polen geflogen sein.
Das Flugzeug wurde unter anderem von König Charles und Prinz William genutzt, aber auch von hochrangigen britischen Regierungsmitgliedern. Das britische Verteidigungsministerium gab mittlerweile ein Statement ab. Gefahr habe nicht bestanden. Dennoch werfen die geplanten Maßnahmen Fragen auf.
Dem britischen "Mirror" zufolge verkehrte der RAF-Jet bislang ohne Schutz gegen elektronische Kriegsführung. Der Sicherheitsmangel flog während eines Besuchs des britischen Verteidigungsministers Grant Shapps in Polen auf. Etwa 30 Minuten sei das GPS und die Internetverbindung des Flugzeugs gestört gewesen.
Der ehemalige britische Verteidigungsminister Mark Francois sagte gegenüber der "Daily Mail":
Weitere Prüfungen ergaben, dass das Flugzeug weder über ein militärisches GPS noch über Maßnahmen zur Abwehr eines Raketenangriffs verfügte. Dabei handele es sich um eine Entscheidung der Regierung, die nun aber wieder rückgängig gemacht werden soll, da eine "extreme Verwundbarkeit" erkannt wurde.
Das Transportmittel, in dem König Charles, Prinz William und Premierminister Rishi Sunak verreisten, soll aufgerüstet werden und bald wieder militärische Standards erfüllen. Geschätzt 200 Millionen Pfund wird die Maßnahme kosten. Aber sie soll erst 2026 durchgeführt werden.
Reisen die Royals bis dahin gefährlich? Nicht, wenn man Experten glaubt. Das britische Verteidigungsministerium spielte die Lage gegenüber dem "Mirror" herunter, Signalstörungen seien in der Gegend, in der das Flugzeug verkehrte, nicht ungewöhnlich. Das Ministerium teilte der Zeitung mit, dass "die Sicherheit des Flugzeuges zu keinem Zeitpunkt gefährdet" war.