Unterhaltung
Royals

"Harry & Meghan": Die kontroversesten Enthüllungen aus der Netflix-Doku

ARCHIV - 06.09.2022, Nordrhein-Westfalen, D
Harry und Meghan packen in ihrer Netflix-Doku viele private Details aus.Bild: dpa / Rolf Vennenbernd
Royals

"Harry & Meghan": Die kontroversesten Enthüllungen aus der Netflix-Doku

09.12.2022, 10:23
Mehr «Unterhaltung»

"Harry & Meghan" ist die wohl mit der größten Spannung erwartete Netflix-Doku des Jahres. Schon vergangene Woche sorgte ein erster Trailer für die Dokumentation über das Leben und die Liebesgeschichte von Prinz Harry und Herzogin Meghan für Aufsehen. Inzwischen sind die ersten drei Folgen veröffentlicht – und die haben es ziemlich in sich.

"Harry & Meghan": So sehr setzte die Presse ihnen zu

Prinz Harry und Herzogin Meghan haben in den letzten Monaten keine Zweifel daran gelassen, wofür sie ihre Interviews und ihre Projekte bei Netflix und Spotify hauptsächlich nutzen wollen: um endlich ihre Geschichte in ihren eigenen Worten zu erzählen. Und mit ihrer Netflix-Dokumentation tun sie nun genau das. Die erste große Enthüllung: Die Sussexes beschreiben zum ersten Mal selbst, wie sehr sie schon ganz zu Beginn ihrer Beziehung von der Presse belästigt worden sind.

Freunde von Meghan und ihr ehemaliger Agent erklären, was passierte, als die Beziehung zwischen Harry und Meghan an die Öffentlichkeit kam. Paparazzi hätten überall gelauert, sogar versucht, bis zu Meghans Wohnwagen am Set von "Suits" vorzudringen. Auch in ihrem Zuhause in Toronto, wo Meghan zu dieser Zeit wohnte, hatte sie keine Ruhe. Die Herzogin von Sussex erklärt:

"Meine Nachbarn sagten: Sie klopfen an jede Tür, sie versuchen, dich zu finden. Manche Nachbarn wurden bezahlt, um eine Live-Stream-Kamera auf meinen Garten zu richten."

Meghan sagt, die Situation habe ihr große Angst gemacht. "Mein Gesicht war überall, mein Leben war überall. Tabloids hatten alles unter Kontrolle", beklagt sie. Und Harry gesteht, dass ihm vor allem eine Sache besonders zugesetzt hat: All die Gerüchte, die über Meghan in der Presse verbreitet wurden.

"Es gab Dinge, die gesagt wurden, Dinge, die geschrieben wurden, nach denen ich sie fragen musste. Und das war der härteste Teil", sagt der Herzog von Sussex. Um welche "Dinge" es sich dabei genau handelt, erklärt Harry in der Doku allerdings nicht.

HANDOUT - 08.12.2022, Gro
Bevor die Sussexes in den USA glücklich werden konnten, hatten sie einige Hürden zu überwinden.Bild: Netflix via PA Media / Duke And Duchess Of Sussex

Details zum ersten Treffen mit William und Kate

Die Beziehung zwischen den Sussexes auf der einen und Prinz William und Prinzessin Kate auf der anderen Seite gilt schon lange als angespannt. Angeblich kann William es seinem Bruder nicht verzeihen, dass der ihn nicht vorab über seine Pläne, dem Königshaus den Rücken zu kehren, informiert hat. Auch darüber, dass Kate und Meghan sich nie verstanden haben sollen, ist in der Vergangenheit sehr viel geschrieben worden.

Und in der Dokumentation enthüllt Meghan nun: Schon beim ersten Treffen von ihr mit William und Kate gab es die ersten Missverständnisse. "Sie kamen zum Abendessen vorbei und ich erinnere mich daran, dass ich aufgerissene Jeans hatte und barfuß war", berichtet die Schauspielerin. Und dann unterläuft ihr ein Faux-Pas:

"Ich war jemand, der Leute umarmt. Ich war schon immer jemand, der Leute umarmt. Und mir war nicht klar, dass das auf viele Briten wirklich schrill wirkt."

Klingt nicht unbedingt danach, als seien William und Kate von Meghans herzlicher Begrüßung voll und ganz begeistert gewesen.

Der wahre Grund für den Ärger mit den Royals?

Dass zwischen Meghan und den Royals eine ganze Menge schiefgelaufen sein muss, ist offensichtlich. Über die Gründe dafür wurde bisher immer wieder spekuliert. In ihrer Dokumentation bringen die Sussexes nun selbst einen Aspekt ins Spiel, der bisher eher wenig diskutiert wurde.

"Ich erinnere mich daran, dass meine Familie sehr beeindruckt von ihr war, als sie sie das erste Mal trafen. Manche wussten nicht, was sie mit sich anfangen sollen. Und ich glaube, das waren sie. Sie waren überrascht. Vielleicht überrascht davon, dass ein Rothaariger bei so einer hübschen Frau landen kann, bei so einer intelligenten Frau", erklärt Harry vor der Kamera.

Er hat seine ganz eigene Theorie, aus welchem Grund die Königsfamilie eventuell Vorbehalte gegen Meghan gehabt haben könnte. Harry meint:

"Die Tatsache, dass ich eine amerikanische Schauspielerin datete, hat am Anfang ihre Urteilsfähigkeit mehr als alles andere beeinflusst. 'Oh, sie ist eine amerikanische Schauspielerin. Das wird nicht halten.'"

Und auch Meghan ist der Meinung, dass ihr Beruf eine große Rolle dabei gespielt hat, wie die Royals sie wahrgenommen haben. "Die Sache mit der Schauspielerei war das größte Problem. Lustigerweise. Es gab eine große Idee, wie das aussehen würde, vom britischen Standpunkt aus. Hollywood – es war sehr einfach für sie, mich auf eine Rolle festzulegen", sagt sie in der Doku.

HANDOUT - 09.12.2022, Gro�britannien, London: Das von Netflix ver�ffentlichte Bild zeigt Prinz Harry und Herzogin Meghan in einer Szene der Dokumentation �Harry & Meghan� (undatiert). Die ersten d ...
Harry und Meghan haben eine ganz eigene Theorie, warum es mit den Royals nicht klappte.Bild: Netflix via PA Media / Duke And Duchess Of Sussex

So eng arbeitet der Palast mit der Presse zusammen

Dass die engen Beziehungen zwischen manchen Journalist:innen und dem Palast den Sussexes ein Dorn im Auge sind, hatte Meghan schon in ihrem Interview mit dem Magazin "The Cut" klargemacht. Auch Harry ließ schon früher immer wieder durchblicken, wie wenig er von der Presse hält.

Doch nun erklärte Harry zum ersten Mal klipp und klar, dass es Absprachen zwischen den Medien und dem Palast gibt und wie konkret diese aussehen. "Royal-Correspondant ist ein Titel, der einer ausgewählten Gruppe Journalisten gegeben wird, damit diese Zeitungen sie und ihre Geschichten als vertrauenswürdige Fakten benutzen können. Das heißt: Was auch immer die Zeitungen drucken, bekommt mehr Glaubwürdigkeit", erklärt er in der Doku. Und dann wird er deutlich:

"Und dieses 'Presse-Pack' aus Royal-Correspondents ist im Prinzip nur ein verlängerter PR-Arm der Königsfamilie."

Immer wieder wird in der Doku thematisiert, wie der Palast die Journalisten mit Infos füttert, auch, um sich selbst im Gespräch zu halten und relevant zu bleiben. "Alle Royal-News gehen durch den Filter aller Zeitungen, die Teil der 'Royal Rota' sind, die, abgesehen vom 'Telegraph', alle Tabloids sind. Es geht darum, uns zu kontrollieren. Nach dem Motto: Diese Familie gehört uns, die dürfen wir ausbeuten. Ihr Trauma ist unsere Geschichte und unser Narrativ, das wir kontrollieren", sagt Harry.

Harry prangert Probleme in der Königsfamilie an

Ein Thema, das die Royals seit dem Oprah-Interview der Sussexes verfolgt: Die Rassismus-Vorwürfe gegen die Königsfamilie. Als Meghan damals behauptete, ein Mitglied der Royals habe sie vor der Geburt ihres Sohnes Archie gefragt, wie "dunkel dessen Haut" sein würde, schadete das der Königsfamilie extrem. Sowohl William als auch Queen Elizabeth II. sahen sich zu Statements gezwungen.

Harry legt nun noch einmal nach – und unterstellt seiner königlichen Verwandtschaft, schlicht kein Bewusstsein für ihren eigenen Rassismus zu haben. "In dieser Familie weißt du manchmal, dass du eher Teil des Problems als Teil der Lösung bist. Und es gibt ein hohes Niveau von unbewusster Voreingenommenheit", so der Sohn von König Charles III.

Harry nimmt dabei auch sich selber nicht aus, spricht über die skandalösen Fotos, die ihn einst in Nazi-Uniform zeigten. Der Auftritt sei "einer der größten Fehler meines Lebens" gewesen, zeigt sich der Herzog von Sussex einsichtig. Er habe sich anschließend mit einem Rabbi und Überlebenden des Holocaust getroffen. Harry ist der Meinung: "Ich hätte es einfach ignorieren und die gleichen Fehler immer wieder in meinem Leben machen können. Aber ich habe daraus gelernt."

Im Kontext seiner vorherigen Aussage klingt das nach etwas, das er wohl auch dem Rest seiner Familie wünschen würde. Ob die sich von Harry belehren lassen, bleibt allerdings abzuwarten.

Eurovision Song Contest: Wie ich gelernt habe, mit Deutschlands Niederlagen zu leben

Es ist ESC-Zeit. Am Samstag muss Europa wieder darüber entscheiden, ob eher ein rappender Rumäne mit Querflöten-Support zwölf Punkte verdient oder eine Norwegerin, die den Refrain ihrer Techno-Ballade spontan mit Opernstimmvolumen schmettert.

Zur Story