Durch die Hochzeit mit einem Prinzen Teil einer Königsfamilie werden: für viele wohl ein absoluter Traum. Mit Kate Middleton, Meghan Markle und Sophie Rhys-Jones haben es in den letzten Jahren immer häufiger Bürgerliche in die britische Royal Family geschafft.
Genau diese Hoffnung junger Frauen versuchten vor knapp zehn Jahren TV-Produzent:innen für sich zu nutzen. In einer amerikanischen Reality-TV-Show ließen sie die Teilnehmerinnen glauben, dass sie um die Gunst eines britischen Prinzen kämpfen würden. Am Ende stellte sich das alles jedoch als Fake heraus.
Nun melden sich ehemalige Teilnehmerinnen der Show zu Wort. Sie sprechen über die dubiosen Praktiken, mit denen sie von den Sendungsmachern hereingelegt wurden. Und auch der angebliche Royal kommt zu Wort.
Der US-Sender "Fox" strahlte 2014 eine Reality-Show mit dem Titel "I Wanna Marry Harry" aus. Der damals vierte der britischen Thronfolge war zu dieser Zeit seit kurzem von Cressida Bonas getrennt. In der Sendung sollten nun zwölf Frauen um Harrys Gunst kämpfen – zumindest glaubten sie das.
Am Ende wartete jedoch die Überraschung. Denn der angebliche Prinz Harry entpuppte sich als Doppelgänger. In einem Podcast berichten ehemalige Teilnehmer:innen der Show nun, wie weit die Produktion damals ging, um die Lüge rund um die Sendung aufrechtzuerhalten.
Die Teilnehmerinnen seien zunächst von den USA nach Großbritannien gebracht worden, berichten sie. Dort wurden sie drei Tage lang in Hotelzimmern isoliert, hatten keine Bücher und keinen Kontakt zur Außenwelt, berichtet die "Dailymail".
Die Produktion setzte viel daran, den Anschein zu wahren, dass die Teilnehmerinnen wirklich auf Harry treffen würden. Kimberly Birch, die die Show damals gewann, berichtete:
Um den Eindruck, dass alles echt sei, noch zu verstärken, sei die Crew in der Situation aufgefordert wurden, nicht zu filmen.
Meghan, eine weitere Teilnehmerin der Show, erzählte, dass die Produktion auch immer wieder dein Eindruck erweckte, dass ihre Sicherheit in Gefahr sei, weil sie potenziell Harry daten könnten. Hetzjagden mit Paparazzi sollen ebenfalls inszeniert worden sein. Außerdem wurden sie 24 Stunden am Tag überwacht, selbst in den Schlafzimmern gab es Kameras.
Im Podcast sagte Meghan:
Die Regeln, an die die Teilnehmer:innen sich halten mussten, waren streng. So durften die Kandidat:innen sich nicht miteinander unterhalten, wenn die Kameras nicht liefen. Produktionsmitarbeiter:innen stellten sicher, dass sie nicht miteinander sprachen.
"Wir saßen zusammen in einem Zimmer und es war vollkommen still und das war unfassbar nervig für mich", erinnerte Chelsea sich im Podcast. Meghan fügte hinzu:
Wenn die Kandidatinnen doch einmal zweifelten, schritt die Produktion sofort ein. Kimberly erinnert sich etwa an folgende Szene: Bei einer Autofahrt sah sie in einem Souvenirshop Masken mit dem Gesicht von Prinz Harry. Daraufhin sei ihr klar geworden, dass der echte Harry ganz anders aussah als der Mann, der ihnen in der Show präsentiert wurde und ihr Verdacht, dass der Mann in der Show nicht Harry sei, richtig war.
"Meine Kinnlade fiel runter, es war so eine Bestätigung, wenn man die ganze Zeit glaubt, dass man verrückt wird und dumm ist und dann hat man den Moment, in dem man sich so bestätigt fühlt", schilderte Kimberly ihre Erleichterung.
Doch zurück auf dem Anwesen, auf dem die Sendung gedreht wurde, sei sofort ein Mitglied der Produktion zu ihr aufs Zimmer gekommen. Kimberly schilderte die Situation so:
Die Mitarbeiterin habe daraufhin den Eindruck vermittelt, als sorge sie sich um die Gesundheit der Kandidatin. "Sie fragte, ob ich in Ordnung sei, ob mir das nahe geht, ob ich genug schlafe", erinnerte sie sich.
Vom Plottwist am Ende wurde auch Matthew, das Harry-Double, überrascht. Denn zum Schluss wurde den Kandidatinnen gesagt, dass sie nur dann die 300.000 Dollar Siegprämie kassieren könnten, wenn sie bereit seien, Matthew zu daten, obwohl er kein Prinz sei.
Nach ihrem Sieg gingen Kimberly und Matthew tatsächlich ein paar Mal aus, es funkte jedoch nicht. Die Siegprämie teilten die beiden sich.