Ihr Amtsantritt kam völlig überraschend – auch für sie selbst. 1952 wurde Elizabeth nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters Königin von England. 70 Jahre lang prägte sie das Bild der britischen Monarchie und des gesamten Landes. Das ist eine Zeitspanne, in der viel passiert ist und in der sie auch persönlich viel erlebt hat.
Zum Tod und zur Trauerfeier der Königin hat watson die zehn wichtigsten Momente ihres Lebens zusammengestellt:
Elizabeth war gerade zehn Jahre alt, als König Edward VIII., der ihr Onkel war, plötzlich abdankte. Er wollte die geschiedene US-Amerikanerin Wallis Simpson heiraten – und konnte damit nicht mehr König sein. Durch diesen Schritt wurde Elizabeths Vater Prinz Albert automatisch König – und sie selbst die nächste Thronerbin.
Ihre Geschichte begann 1939, als die 13-jährige Elizabeth zusammen mit ihren Eltern eine Marineschule in Dartmouth besuchte. Ausgerechnet Prinz Philip von Griechenland – damals noch Marinekadett – wurde abgestellt, um das Mädchen zu unterhalten. Kein besonders romantischer Auftakt eigentlich. Trotzdem schrieben sie sich anschließend über mehrere Jahre hinweg Briefe. Es folgte ein gemeinsames Weihnachtsfest, zu dem er schließlich eingeladen wurde. Und 1947 heiratete das Paar feierlich in Westminster Abbey.
Sein ganzer Name ist: Charles Philip Arthur George. Der erste Sohn von Elizabeth und Philip wurde am 14. November 1948 geboren. Im August 1950 kam Tochter Anne zur Welt. 1960 folgte Andrew, 1964 Edward.
Sie war 1952 als Prinzessin auf eine Reise nach Afrika gegangen – und kehrte als Königin zurück. Während sie mit Prinz Philip in Kenia war, erfuhr die erst 25-jährige Prinzessin Elizabeth vom Tod ihres Vaters, König George VI. – ein Tag, der ihr Leben für immer verändern sollte. Denn nach dem Trauerjahr wurde sie am 2. Juni 1953 zur neuen Königin von England gekrönt. Die Zeremonie wurde live im Fernsehen übertragen. So etwas gab es zuvor noch nie. Geschätzte 277 Millionen Zuschauer weltweit sahen zu.
Die ganze Welt berichtete damals darüber. Es sei die "Hochzeit des Jahrhunderts" gewesen, schrieben viele Medien, als Prinz Charles der ehemaligen Kindergärtnerin Lady Diana Spencer das Ja-Wort gab. Sie wurde zur Prinzessin der Herzen – doch lange blieb die Ehe leider nicht glücklich. Früh kamen Gerüchte über Affären, die beide gehabt haben sollen, auf. 1996 ließ sich das Paar offiziell scheiden. 1997 kam Diana tragisch bei einem Autounfall ums Leben. Jahre später, 2005, heiratete Charles dann seine Jugendliebe, Camilla Parker Bowles, mit der er bis heute zusammen ist.
Ihre beiden Söhne William und Harry waren erst 15 und zwölf Jahre alt, als Prinzessin Diana starb. Sie kam bei einem Verkehrsunfall in einem Pariser Tunnel ums Leben. Eine ganze Nation stand damals unter Schock und trauerte um ihre Königin der Herzen. Nach jahrelangen Eheproblemen von Charles und Diana und der Scheidung 1996 litt das Ansehen des britischen Königshauses weiter unter ihrem plötzlichen Tod. Auch der erste öffentliche Auftritt von Elizabeth II. nach Dianas Tod erregte großen Unmut. Erst sehr spät zeigt sich die Queen ihrem Volk und erntete dafür Kritik. Bei der Beerdigung führte sie dann allerdings den Trauerzug an – und Zehntausende applaudierten ihrer Königin.
Prinz William und Kate Middleton gaben sich 2011 in der Westminster Abbey das Jawort. Er ist mittlerweile nächster Thronfolger, sie inzwischen eine der Konstanten des Königshauses. Mit der Queen soll sie sich bestens verstanden haben. Die beiden haben mit den Söhnen George und Louis und der Tochter Charlotte drei gemeinsame Kinder. 2018, sieben Jahre nach seinem älteren Bruder, heiratete auch Harry die frühere Schauspielerin Meghan Markle. Das Paar hat Tochter Lilibet und Sohn Archie.
Herzogin Meghan und Prinz Harry verkündeten Anfang 2020 in einem überraschenden Statement ihren Umzug in die USA, ihre finanzielle Unabhängigkeit vom britischen Königshaus und den Rückzug von ihren royalen Pflichten. "Megxit" ist der Begriff, der sich dafür schon bald etablierte.
Das Verhältnis zu den übrigen Mitgliedern der königlichen Familie? Gilt seitdem als äußerst angespannt. Ein weiterer Tiefpunkt war das Interview, das Harry und Meghan 2021 der Talk-Ikone Oprah Winfrey gegeben haben, in dem es auch um Rassismus gegenüber dem Paar und ihrem Sohn ging.
Doch das war nicht die einzige Krise der Royals in dieser Zeit. Für Ärger sorgte auch Prinz Andrew, bisher eigentlich der Lieblingssohn der Königin. Es wurden Missbrauchsvorwürfe gegen ihn laut, im Mai 2020 wurden Verbindungen zu Sexualstraftäter Jeffrey Epstein bekannt. Seitdem darf Prinz Andrew das Königshaus nicht mehr vertreten, im Januar 2022 gab er "mit Genehmigung und Zustimmung der Königin" dann auch alle Schirmherrschaften und militärischen Ehrentitel ab.
Es war nur zwei Monate vor seinem 100. Geburtstag: Am 9. April 2021 starb Prinz Philip im Alter von 99 Jahren auf Schloss Windsor. Der Mann, der seit ihrer Jugend an der Seite der Queen war, ist tot. Sie selbst soll laut Sohn Andrew von einer "riesigen Lücke" gesprochen haben, die Philip hinterlassen hat. Aufgrund der Corona-Maßnahmen konnte die Beisetzung nur im kleinsten Kreis stattfinden, während der Zeremonie in der St George's Chapel saß sie ganz alleine in ihrer Bankreihe. Doch selbst an diesem traurigen Tag bewies sie große Stärke.
70 Jahre war sie auf dem Thron. Damit war sie die am längsten regierende Königin in der Geschichte der britischen Royals. Am 2. Juni 2022 feierte sie ihr Jubiläum, auch wenn die 96-Jährige wegen gesundheitlichen Problemen nicht mehr an allen Veranstaltungen zum Thronjubiläum teilnehmen konnte. Sie hat sich zuletzt zurückgezogen auf ihre Sommerresidenz, Schloss Balmoral in Schottland, wo sie am 8. September auch gestorben ist. Neuer König ist ab jetzt Charles, der seiner Mutter auf den Thron folgt.