Vor einem Monat wurde bekannt, dass der Rapper und Musikproduzent Sean "Diddy" Combs in den USA unter andere wegen Sexhandels angeklagt wird. Der Produzent Rodney "Lil Rod" Jones wirft Combs vor, ihn belästigt und Menschenhandel mit ihm betrieben zu haben. Es ist eine von mehreren Klagen, die gegen Combs laufen.
Rodney "Lil Rod" Jones verklagt Combs auf 30 Millionen US-Dollar. Am Montag wurden im Rahmen der Vorwürfe Räumlichkeiten des Musikmoguls durchsucht.
Wenige Stunden später berichtete die britische "Daily Mail" von einer angeblichen Verwicklung Prinz Harrys in den Fall. Das Mitglied der Königsfamilie werde in der Klageschrift von Rodney "Lil Rod" Jones' Anwälten erwähnt, heißt es. Wie genau soll Prinz Harrys Beteiligung ausgesehen haben?
Zunächst: Gegen Prinz Harry werden keine direkten Vorwürfe erhoben. Seine Beteiligung an den "Sexhandel-Partys" in den Räumlichkeiten von Sean "Diddy" Combs bestehe allein aus seiner "Nähe" zu diesem. So habe Prinz Harry den Partys, auf denen Übergriffe und Sexhandel-Vorgänge stattgefunden haben sollen, "Legitimität" verliehen.
Der Musikproduzent habe "Zugang zu prominenten Persönlichkeiten wie berühmten Sportlern, Politikern, Künstlern, Musikern und internationalen Würdenträgern wie dem britischen Royal, Prinz Harry" gehabt. Die Anwälte von Rodney "Lil Rod" Jones behaupten dem Bericht zufolge, dass Sean "Diddy" Combs mit dieser Nähe zu prominenten Persönlichkeiten Gäste zu seinen "Sexhandel-Parties" angelockt hätte. Ob Prinz Harry auf den Partys anwesend war, auf denen sich die Taten zugetragen haben sollen, die Gegenstand eines möglichen Prozesses werden, wird nicht klar.
Dennoch bedeutet allein die Erwähnung von Prinz Harry in diesem Fall einen weiteren Kratzer in dessen Image. Seit seiner frühen Jugend war der Duke of Sussex mehrfach in verschiedene Skandale verwickelt. Auch aktuell schlägt er sich mit verschiedenen Rechtsverfahren herum.
In seinen 2023 veröffentlichten Memoiren "Spare" hatte Prinz Harry zugegeben, Drogen wie Marihuana, Kokain und Pilze konsumiert zu haben. Dass dies für ihn nachträglich zu einem Problem werden könnte, wurde im Februar bei einem Gerichtstermin klar: Harry musste beim Department of Homeland Security (DHS) seine Einwanderungsunterlagen herausgeben. Sollte er bei einer Frage nach seinem Drogenkonsum gelogen haben, könnte ihm die Ausweisung drohen.
Die Verbindung zu den "Sexhandel-Partys" von Sean Combs, wenngleich sie offenbar nur hauchzart ist, wird ihm und seinem PR-Team wohl weitere Kopfschmerzen bereiten.