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Drachenlord muss ins Gefängnis: Youtuber Unge reagiert auf Urteil

21.10.2021, Bayern, N
Rainer Winkler aka Drachenlord wurde zu einer zweijährigen Haftstrafe ohne Bewährung unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt.Bild: dpa / Daniel Karmann
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"Nachbarn werden sich freuen": Youtuber Unge reagiert auf Drachenlord-Urteil

22.10.2021, 14:55
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Im Netz sorgte die Verurteilung des Youtubers und Streamers Rainer Winkler, der unter seinem Pseudonym Drachenlord bekannt ist, für Aufsehen. Der Prozess, in dem am 21. Oktober das Urteil gesprochen wurde, ist nur eines der vielen vorangegangen Kapitel in einem Streit, den die Internet-Bekanntheit mit ihren Hatern führt. Seit 2014 hatten sich die Auseinandersetzungen vom Internet aufs reale Leben ausgebreitet, als der Drachenlord selbst seine Adresse in einem seiner Videos leakte und seine Hater aufforderte, zu ihm zu kommen.

Dem Aufruf kamen Hunderte, womöglich sogar Tausende pro Jahr nach, es gab regelrechte Hass-Demos, tätliche Angriffe auf den Blogger. Die Hater beschädigten und beschmierten sein Grundstück und riefen ihm Beleidigungen zu. Die Polizei im 40-Seelen-Dorf Altschauerberg, wo Winkler lebt, habe sich überfordert gefühlt. Regelmäßig gingen Anrufe wegen (versuchter) Körperverletzung, Hausfriedensbruch und Ruhestörungen ein, bis zu 15 Einsätze seien es am Tag gewesen, wie der "Spiegel" berichtete. Etliche Verfahren, die die Ressourcen der Justiz beanspruchen, gebe es dadurch ebenfalls.

Nicht zum ersten Mal wehrte sich Winkler allerdings gegen mehrere seiner Gegner, einen Mann soll er mit einem Backstein beworfen und einen weiteren mit einer Taschenlampe an der Stirn verletzt haben. Des Weiteren beleidigte er Polizeibeamte. Für gefährliche Körperverletzung und anderer Delikte musste sich der Drachenlord in Nürnberg verantworten. Das Urteil schlug im Netz hohe Wellen – auch Youtuber Unge meldete sich mittlerweile zu Wort.

Urteil im Drachenlord-Prozess gefallen: Youtube-Kollege äußert sich dazu

Während der Verhandlung zeigte sich Winkler geständig und entschuldigte sich. Im Frühjahr hatte das Gericht ihm eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt, wenn er nicht weiter auf Youtube und im Stream den Hass gegen sich selbst befeuern würde, doch das lehnte er ab, wie unter anderem der "Spiegel" ebenfalls berichtete.

21.10.2021, Bayern, N
Rainer Winkler habe sich geständig vor Gericht gezeigt und sich entschuldigt.Bild: dpa / Daniel Karmann

Aufgrund einer im September verhängten Bewährungsstrafe von sieben Monaten wegen einer Pfefferspray-Attacke wurde seine aktuelle Haftstrafe über zwei Jahre nicht mehr zur Bewährung ausgesetzt. Dabei hatte Winkler in Aussicht gestellt, aus Altschauerberg wegzuziehen und sich fortan anders im Internet zu präsentieren.

Nicht erst seit der Verurteilung äußerten sich wiederholt auch Youtube-Kollegen des Drachenlords zu dem Phänomen. Immer wieder wurden Besuche und Angriffe auf sein Haus gefilmt und ins Netz gestellt, woraufhin Streamer darauf reagierten und ihre Meinung dazu abgaben. Einer von ihnen ist Unge, der nun auch die Verurteilung in einem seiner Streams aufgriff. Über 90.000 Zuschauer sahen sich seine Aussagen zu dem Thema bereits an, er besitzt auch insgesamt eine riesige Community und bestimmt teilweise durch seine starke Meinungsmacht auf der Videoplattform Gesprächsthemen und Ansichten.

Das Urteil überraschte Unge dann schließlich doch: Dass der Drachenlord nach jetzigem Stand für zwei Jahre ins Gefängnis muss, hätte er nicht gedacht. Er sagte dazu zunächst: "Ich will jetzt nicht sagen, ob es verdient oder unverdient war, das hat die Richterin so entschieden, wird alles schon seine Richtigkeit haben. Aber ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es so ein hohes Urteil geben wird. Oft wird sowas mit Sozialstunden abgestraft."

Seine Meinung äußerte er aber unter anderem zu dem Fakt, dass Hater das Haus des Drachenlords mittlerweile mehr oder weniger als Wallfahrtsort betrachten. Insbesondere hätten ihm jedoch die unschuldigen Nachbarn von Winkler leidgetan:

"Die Nachbarn hatten ja wirklich gar nichts mit der ganzen Situation zu tun. Die wollten einfach nur ein ruhiges Leben führen, in irgend 'nem Kaff und die wurden seit Jahren mit belästigt. Die meisten Nachbarn werden sich wahrscheinlich freuen über das Urteil."

Schnell wurden auch Beiträge in seinem Livechat veröffentlicht, wonach User es ungerecht finden, dass Winkler verurteilt wurde und eben nicht seine Hater, die ihn tagtäglich belästigen. Auch hierzu hatte Unge eine klare Haltung: "Er hat zumindest die ganzen Sachen noch befeuert. Er hätte ja auch aufhören können mit Youtube-Videos, er hätte was anderes machen können oder seine Adresse nicht leaken. Er ist ja mitverantwortlich für das Ganze."

Auch wenn er sich eine Gefängnisstrafe furchtbar vorstelle, so empfinde Unge es im Fall des Drachenlords gerechtfertigt: "Wenn der Drachenlord eine Gefährdung für andere Menschen darstellt, sollte er resozialisiert werden, seine Strafe absitzen und dann hoffentlich in zwei Jahren ein bisschen was dazugelernt haben. Das geht halt nicht, dass man andere Menschen angreift." Gerade nach seiner Bewährungsstrafe hätte er sich laut des Streamers "zusammenreißen müssen".

Unge über Winklers Madeira-Pläne

Auch Unge hatte durch seine Bekanntheit Probleme mit aufdringlichen Fans, er habe sich an seinem alten Wohnort in Köln tagsüber nicht mehr unerkannt auf der Straße bewegen können. Immer wieder dringen auch Adressen von Youtubern ins Internet, wodurch so gut wie jeder Netz-Star schon einmal ungewollten Besuch vor der Haustür stehen hatte.

Der 31-Jährige entschied sich deswegen vor ein paar Jahren, nach Madeira auszuwandern, diese Entscheidung bereut er angeblich nicht. Einige Youtuber sind ihm bereits auf die Urlaubsinsel gefolgt. Auch Winkler soll dies für sich in Betracht gezogen haben, zumindest ist sein Grundstück in Altschauerberg in der Nähe von Nürnberg mittlerweile verkauft.

Aber dass er sich spätestens nach seiner Haft ein Leben auf der portugiesischen Insel aufbauen kann, das bezweifelte Unge stark: "Ich glaube nicht, dass er imstande dazu gewesen wäre, auszuwandern. Er wirkte jetzt nicht so selbstständig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Mensch ins Ausland geht und sich da ansatzweise verständigen kann."

Fans fragten ihn schließlich auch, ob er Befürchtungen hätte, dass die Situation um ihn ähnlich eskalieren könnte, sollte der Drachenlord nach Madeira ziehen – oder ob ein sogar Treffen mit dem umstrittenen Internet-Promi für ihn infrage käme. Unge sah das jedoch entspannt: "Die Insel ist groß genug, ich hätte ihn wahrscheinlich trotzdem niemals im Leben gesehen, weil hier leben 3,5 Tausend Menschen auf der Insel und es ist nicht wie ein Dorf hier. Wär mir auch am Arsch vorbeigegangen."

Der Drachenlord sowie die Staatsanwaltschaft haben momentan noch die Option, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Solange diese angestrebt werden könnte, befindet sich Winkler nach wie vor auf freiem Fuß, eine mögliche Fluchtgefahr sah die Justiz nicht. Das letzte Wort könnte also womöglich im Prozess gegen ihn noch nicht gesprochen sein.

(cfl)

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