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El Hotzo meldet sich mit neuem Statement zurück – schwere Vorwürfe

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Der Comedian El Hotzo erklärte in einem neuen Post, wie er mit den Folgen seines "privaten Fehlverhaltens" umgeht.Bild: imago images/cord
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El Hotzo meldet sich nach Vorwürfen auf Social Media zurück

31.01.2025, 16:16
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Im Dezember hatte sich der Comedian El Hotzo (bürgerlich: Sebastian Hotz) an die Öffentlichkeit gewandt. In den Tagen zuvor waren auf Social Media verschiedene Vorwürfe gegen ihn diskutiert worden.

In einem sechsteiligen Thread gab Sebastian Hotz unter anderem auf X Untreue, manipulatives Verhalten und Diskreditierung von Ex-Freundinnen zu. "Ich habe dabei meine Position und mein Image als reflektierter Medienmann ausgenutzt und viele Menschen damit sehr verletzt." Es gebe dafür keine Ausrede.

El Hotzo holt sich "professionelle Hilfe"

Eineinhalb Monate später postete Sebastian Hotz bei Instagram eine neue Botschaft. Am Freitag veröffentlichte der "Spiegel" zudem ein Interview mit El Hotzo.

Der Instagram-Beitrag besteht aus zwei Teilen. Der Comedian geht auf seinen persönlichen Umgang mit den Vorwürfen ein: Seit er sein Fehlverhalten offengelegt habe, arbeite er "mit professioneller Hilfe an mir und meinen Verhaltensmustern."

Außerdem kündigte Sebastian Hotz an, seine Reichweite an Organisationen zu übergeben, die "wichtige politische Arbeit leisten". Dies tut er im Kontext der anstehenden Bundestagswahl.

El Hotzo plant offenbar Comeback

Die Accounts stellt er allerdings nur "vorübergehend" zur Verfügung. Ob sich diese gesetzte Einschränkung auf die Phase des Wahlkampfs bezieht oder den Zeitraum seiner Auszeit, ist unklar. Aber zumindest deutet der Comedian hier ein baldiges Ende seines Rückzuges an. Wenngleich er von einem "langen Weg" schreibt und Schritten, die in die richtige Richtung gehen würden.

El Hotzo hatte sich in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Stimmen für Altersgruppen entwickelt, die sich der Gen Z und den Millennials zuordnen. Er sprach mit seinen Social-Media-Beiträgen Themen wie Work-Life-Balance an, kritisierte liberale, konservative und rechte Politik – und machte sich eben auch über toxische Männlichkeit lustig.

Die Kritik an seiner Person wog aufgrund dieser Kerninhalte und der erhöhten moralischen Position besonders schwer. El Hotzo verscherzte es sich mit jenem, politisch eher linken Lager, das ihn in Krisen zuvor verteidigt hatte. Etwa nach seinem umstrittenen "Knapp verpasst"-Witz gegen US-Präsident Donald Trump.

Wie genau soll eine El-Hotzo-Karriere nach den Vorwürfen, der (weitgehend positiv aufgenommenen) Entschuldigung und der andauernden Auszeit also aussehen? Diese Frage stellt sich der Comedian derzeit offenbar selbst.

El Hotzo: Neue Details zu Vorwürfen in "Spiegel"-Interview

In dem "Spiegel"-Gespräch gibt Sebastian Hotz einen detaillierteren Einblick in seinen Findungs- und Reflektionsprozess. "Ich bin seit sechs Wochen offline, so lange wie noch nie. Ich habe psychologische Hilfe gesucht und gehe diesen Prozess ernsthafter an als frühere Therapien. Und ich habe angefangen, klärende Gespräche zu führen mit Menschen, die ich angelogen habe."

Zudem konkretisiert er die Vorwürfe gegen ihn: "Ich war oft unehrlich, was meine Gefühle angeht. Hatte Liebschaften nicht beendet, bevor ich neue angefangen habe. Ich habe Treffen und Beziehungen verheimlicht. Ich habe damit gleich mehrere Frauen im Glauben gelassen, ich wäre emotional erreichbar. Ich war ein Arschloch."

Er hat, erklärt El Hotzo, "Lügen teilweise über Jahre erzählt. Es war ein Muster. Ich hatte seit 2019 drei Beziehungen, in denen ich mich relativ deckungsgleich verhalten habe." Er beschreibt sich als notorischen Lügner. Das habe schon in der Kindheit angefangen. "Mit neun Jahren habe ich vorgetäuscht, ich hätte mir meinen Arm gebrochen, damit mich meine Mutter zum Arzt fährt." Warum? "Um besonders zu sein."

El Hotzo erklärt Gründe für sein Verhalten

Er spricht auch über seine Beziehungen zu Männern, die allerdings nie so langlebig waren wie jene zu Frauen. Und: "Wenn man kürzer mit jemandem zusammen ist, kann man die Person schlechter verletzen."

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Die Accounts von El Hotzo liegen seit eineinhalb Monaten still.Bild: imago images

Als Grund für seine manipulativen Verhaltensweisen nennt El Hotzo Gefallsucht. So entstand etwa das von ihm selber beschriebene Muster des "Love Bombings": "Ich erkläre es mir so, dass ich mir oft nicht vorstellen kann, dass mein Gegenüber mich tatsächlich mag. Dann habe ich den Impuls, Gründe zu liefern, warum man mich mögen sollte."

El Hotzo spricht über die Momente vor seinem Statement

In dem Interview rekonstruiert El Hotzo die Tage vor der Veröffentlichung seines Entschuldigungsposts, der auf eine anonyme, aber offensichtlich an den Comedian gerichtete Vorwurfsreihe folgte. Das habe ihn "natürlich" unter Druck gesetzt. "Ich habe daraufhin Rücksprache gehalten mit der Frau. Es war mein Wunsch, mich dem zu stellen, was als Gerücht durchs Internet geisterte. Ich habe mein Statement dann zusammen mit ihr und einer weiteren Beteiligten geschrieben."

Dieses Vorgehen wählte er, weil es ihm nicht zustehe, "endgültig zu definieren, was ich getan habe. Das müssen die tun, die das mit mir erleben mussten."

El Hotzo spricht über seine Zukunft in der Comedy-Branche

"In den ersten Tagen danach", erklärt El Hotzo über die Tage nach der Veröffentlichung des Statements, "habe ich überlegt, wieder in meinen alten Job als Industriekaufmann zu gehen." Allerdings strebe er nun den Weg zurück in seinen Beruf als Comedian und Autor an.

Auch einen möglichen Zeitrahmen gibt er an, zumindest für passiven Internet-Entzug: "Noch ein paar Wochen bis Monate, mal schauen. Es fühlt sich an wie ein Entzug, der mir aber guttut und hilft, abseits der Öffentlichkeit mein Leben zu sortieren."

Seine Rolle als "moralische Instanz" und Feminist

Die Höhe, aus der El Hotzo stürzte, war aufgrund seines Images als Feminist, "Frauenversteher" und "moralische Instanz" enorm. Das sieht der Autor nun kritisch: "Allgemein rate ich davon ab, irgendeinen Internetclown oder Comedymann als Moralinstanz zu sehen. Ein aufgeklärter Medienmann ist immer noch ein Mann. Ich poste: scheiß Patriarchat. Aber am Ende bin ich halt Teil dieses Patriarchats."

Er wolle in Zukunft weniger über Einzelpersonen urteilen und "künftig auch mal mein Maul halten", erklärt El Hotzo.

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