Pinar Atalay ist die erste Moderatorin mit türkischen Wurzeln, die das ARD-Flaggschiff "Tagesthemen" moderierte. Ein Ritterschlag für die Journalistin – und das ganz ohne Studium. Dabei war Journalismus nie ihr Traumberuf.
2021 wechselte Atalay zu RTL, wo sie heute eines der Aushängeschilder der Nachrichtenformate ist. 2025 wird sie dort an der Seite von Günther Jauch eines der TV-Duelle zur Bundestagswahl moderieren.
Hier gibt es alle Infos über Pinar Atalay.
Pinar Atalay ist als Kind türkischer Gastarbeiter – ihr Vater ist Tischler, ihre Mutter Schneiderin – in der kleinen Gemeinde Bösingfeld in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen. Sie hat einen jüngeren Bruder und eine ältere Schwester.
In Bösingfeld besuchte Atalay zunächst die Grundschule, danach das Gymnasium in Barntrup. Sie sei eine "aufmüpfige" Schülerin gewesen und "keine Einser-Kandidatin", wie sie sich selbst rückblickend in ihrem ersten Buch "Schwimmen muss man selbst" (2021) beschreibt.
Für viele junge Menschen ist Journalismus ein Traumberuf – nicht so für Pinar Atalay. Mit dem Abitur in der Tasche schlug sie zunächst einen komplett anderen Karriereweg ein: Sie führte einen Bekleidungsladen namens "Boutique Supreme" in Lemgo.
Doch so sehr sie es genoss, ihre eigene Chefin zu sein – die große Erfüllung fand sie in diesem Job offenbar nicht. Ihre große Schwester, die damals Medienwissenschaften studierte, brachte sie auf die Idee, "irgendwas mit Medien" zu machen.
Sie bewarb sich als Praktikantin bei "Radio Lippe", wurde als Volontärin übernommen und arbeitete später als freie Mitarbeiterin für den Radiosender.
Ihre Eltern waren vom neuen Berufsweg ihrer Tochter zunächst nicht begeistert. "Sie haben meine Entscheidung aber mitgetragen und respektiert", sagt Atalay im Interview mit "SOS-Kinderdorf", für das sie auch Schirmherrin ist. Heute schauen die stolzen Eltern jede Sendung ihrer Tochter.
Von "Radio Lippe" wechselte Pinar Atalay zunächst als Frühmoderatorin zum Radiosender "Antenne Münster", bevor sie 2006 zum Fernsehen wechselte.
2007 stand Atalay dann zum ersten Mal selbst vor der Kamera: In einer kurzen Schalte bei der abendlichen NDR-Regionalsendung in Niedersachsen hatte sie ihren ersten Fernsehauftritt.
Von da an moderierte sie beim WDR das Jugendmagazin "Cosmo TV", war aber auch schon regelmäßig in der ARD zu sehen. Dort stand sie etwa für das Nachrichtenmagazin "ARD-aktuell" sowie den "ARD-Brennpunkt" vor der Kamera. Atalay blieb aber auch ihrem Anfangsmedium Radio als Reporterin und Moderatorin weiterhin treu.
Dass sie nicht studierte, hat Pinar Atalay nie bereut. "Die Jahre beim Regionalradio war die beste Journalistenausbildung, die ich haben konnte. Ein Studium hätte mich nur aufgehalten."
Nachdem sie 2010 den Polittalk "Phoenix Runde" auf dem ARD-Nachrichtensender Phoenix moderierte, folgte 2014 schließlich der entscheidende Karriereschritt: Als Vertretung von Ingo Zamperoni übernahm sie als erste türkischstämmige Moderatorin die "Tagesthemen" – das Nachrichten-Flaggschiff der ARD. Im selben Jahr führte sie auch durch das ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus".
Im August 2021 verließ Pinar Atalay – wie viele ihrer öffentlich-rechtlichen Kolleg:innen – schließlich die ARD und fand beim Privatsender RTL eine neue Heimat. Dort moderiert sie seitdem unter anderem die Nachrichtensendung "RTL aktuell" und das damals neue Journal "RTL Direkt".
Als eine der Aushängeschilder der RTL-Nachrichten moderierte sie 2021 gemeinsam mit Peter Kloeppel auch das erste Triell der Kanzlerkandidat:innen. In diesem Jahr wird sie gemeinsam mit Günther Jauch am 16. Februar ein TV-Duell der Spitzenkandidat:innen zur Bundestagswahl 2025 co-moderieren.
Pinar Atalay ist mit Reha Omayer verheiratet. Gelegentlich zeigen sie sich gemeinsam auf dem roten Teppich, doch weitere private Informationen hält das Paar konsequent aus der Öffentlichkeit heraus.
Pinar Atalay ist 2017 Mutter einer Tochter geworden, wie die "Bild"-Zeitung berichtete. "Wir sind sehr glücklich, nun zu dritt zu sein", sagte sie damals. Den Namen ihres Kindes hält das Paar jedoch privat.
Trotz häufiger Spekulationen besteht keine Verwandtschaft zwischen Pinar Atalay und dem Schauspieler und "Cobra 11"-Star Erdoğan Atalay. Der Nachname Atalay ist in der Türkei weit verbreitet.
Pinar ist ein weiblicher Vorname mit türkischen Wurzeln. Er bedeutet übersetzt so viel wie "die Quelle" und soll Frische und Reinheit symbolisieren.
Atalay ist in der Türkei hingegen als männlicher Vorname und Familienname gebräuchlich. Übersetzt ins Deutsche bedeutet er "der Berühmte" oder "der Bedeutende".