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Prozess gegen Sean Combs: Die wichtigsten Erkenntnisse an Tag 1

FILE -Sean 'Diddy' Combs participates in "The Four" panel during the FOX Television Critics Association Winter Press Tour in Pasadena, Calif., Jan. 4, 2018. (Photo by Richard Shotw ...
Sean Combs droht eine lange Haftstrafe.Bild: Invision / Richard Shotwell
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Prozess gegen Sean Combs: Die wichtigsten Erkenntnisse an Tag 1

Dem Rapper Sean Combs wird der Prozess gemacht. Bereits am ersten Tag fallen wichtige Aussagen auf mehreren Seiten.
13.05.2025, 10:3013.05.2025, 10:30
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Am 12. Mai begann in New York der Prozess gegen Hip-Hop-Mogul Sean "Diddy" Combs. Ihm werden unter anderem Menschenhandel zu sexuellen Zwecken, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Förderung der Prostitution, Brandstiftung und Bestechung vorgeworfen.

Bei einer Verurteilung in allen Anklagepunkten drohen dem 55-Jährigen mindestens 15 Jahre Haft – unter Umständen sogar eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Zeuge bestätigt Gewalt gegen Diddys Partnerin

Bereits am ersten Prozesstag kamen drastische Vorwürfe ans Licht.

Im Zentrum stehen Aussagen eines männlichen Sexarbeiters, der nach Angaben von "Variety" schilderte, mehrfach für bezahlte sexuelle Handlungen mit Sängerin Cassie Ventura – Combs' damaliger Partnerin – engagiert worden zu sein.

Dabei habe Combs regelmäßig zugesehen und sich selbst befriedigt. Die Begegnungen sollen in verschiedenen Hotels stattgefunden haben, oft begleitet von Videoaufzeichnungen durch Combs.

Laut Aussage des Zeugen wurden ihm teilweise bis zu 6000 US-Dollar pro Treffen gezahlt. Zudem berichtete er von bizarren Vorlieben und einer zunehmend gewalttätigen Beziehung zwischen Combs und Ventura, die ihn letztlich dazu gebracht habe, sich zurückzuziehen – aus Angst um seine eigene Sicherheit.

Ein zentrales Beweismittel ist ein Video aus dem Jahr 2016, das zeigt, wie Combs seine damalige Partnerin im Flur eines Hotels körperlich angreift.

Vorwürfe des Menschenhandels

Der damalige Sicherheitschef Israel Florez sagte vor Gericht aus, er habe auf eine Notfallmeldung reagiert und Ventura mit sichtbarer Angst sowie einem "blauen Auge" vorgefunden.

12.05.2025, USA, New York: Die Gerichtszeichnung zeigt Sean "Diddy" Combs, der den Eröffnungsplädoyers am ersten Verhandlungstag vor dem Bundesgericht in Manhattan zuhört. Der Rapper steht w ...
Die Gerichtszeichnung zeigt Sean Combs am ersten Verhandlungstag.Bild: AP / Elizabeth Williams

Er berichtete außerdem, dass Combs ihm Geld angeboten habe, um den Vorfall zu vertuschen – ein Angebot, das er ablehnte.

Die Staatsanwaltschaft wirft Combs vor, über Jahre hinweg ein Netzwerk betrieben zu haben, mit dem er Drogen verteilte, Frauen manipulierte und zu sexuellen Handlungen mit bezahlten Escorts zwang.

Die Anklägerin Emily Johnson sprach von sogenannten "Freak-Offs" – orgienähnlichen Events, bei denen Frauen unter Einfluss von Substanzen gefügig gemacht worden seien.

Die Aussagen von Cassie Ventura und einer weiteren, anonym gehaltenen Frau sollen eine zentrale Rolle im Prozess spielen.

Was die Verteidigung einräumt – und was nicht

Combs' Verteidigung räumte ein, dass ihr Mandant ein "komplizierter Mensch" sei, mit einem Hang zu Drogenkonsum, Jähzorn und exzessivem Lebensstil.

Man wolle aber deutlich machen, dass weder Gewalt in Beziehungen noch seine sexuellen Vorlieben automatisch strafrechtlich relevant seien. Es gehe um Konsens zwischen Erwachsenen, so die Argumentation.

Laut Anklageschrift fand das FBI 1000 Flaschen Babyöl und Gleitmittel, die während mutmaßlicher Sexsessions verwendet wurden. Diddys Anwältin Teny Geragos kommentierte das wie folgt:

"Sie wissen vielleicht von seiner Vorliebe für Babyöl. Ist das ein Verbrechen? Nein!"

Sie betonte, Combs sei "nicht angeklagt, ein schlechter Mensch zu sein". Vielmehr versuche die Staatsanwaltschaft, eine "toxische, aber einvernehmliche Beziehung" in ein kriminelles Netz umzudeuten.

Einige Anschuldigungen, wie etwa die aus dem viralen Überwachungsvideo, seien zwar "nicht zu verteidigen", doch rechtlich nicht gleichzusetzen mit Menschenhandel.

Der Prozess gegen Sean Combs wird voraussichtlich bis Juli dauern. Die Aussagen zahlreicher Zeugen, Videomaterial, Nachrichten und Hotelrechnungen sollen in den kommenden Wochen für Klarheit sorgen – oder weitere Erschütterung.

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