Die Frage, ob Künstliche Intelligenz mehr Fluch oder Segen ist, beschäftigt die Welt aktuell wieder verstärkt – die Filmwelt mit eingeschlossen. Schon Stanley Kubricks Science-Fiction-Klassiker "2001: Odyssee im Weltraum" aus dem Jahr 1968 (!), in dem ein Supercomputer im Weltall ein Eigenleben entwickelt, war in manchen Szenen eher als Horrorfilm lesbar.
Nun steigt Netflix in das Subgenre "KI-Thriller" ein. Seit dem 6. Februar ist die deutsche Serie "Cassandra" bei dem Streaming-Dienst verfügbar, doch der Sprung auf Platz eins der Charts wurde erst einmal verpasst.
Die elektronische Haushaltshilfe Cassandra ist Teil eines Smart-Home-Systems. Entwickelt wurde sie in den 1970er Jahren, doch nach dem (mysteriösen) Tod ihres Erschaffers war sie zunächst inaktiv. Dies ändert sich, als eine vierköpfige Familie in das Haus zieht.
Schnell wird klar, dass Cassandra nicht unbedingt (nur) gute Absichten verfolgt. Mit ihrem altmodischen Weltbild stellt sie eine Herausforderung dar, zudem möchte sie unbedingt Teil der Familie werden. Um ihr Ziel zu erreichen, greift sie zu fragwürdigen Methoden.
Kurz nach ihrem Release steht die Serie auf Platz zwei der Serien-Charts bei Netflix (Stand: 8 Februar). An dem schwedischen Krimi "Die Åre-Morde" gibt es derzeit kein Vorbeikommen und es ist fraglich, ob "Cassandra" den ganz großen Sprung noch schafft.
Was dem im Weg stehen könnte: Die Serie wird bei Social Media gemischt aufgenommen, kassiert mitunter sogar Spott. Auf Reddit beispielsweise gibt es viel Kritik an den Figuren. So sei ausgerechnet der Ehemann der Protagonistin Samira (Mina Tander) ihr "schlimmster Feind". Es sei "so frustrierend", mit anzusehen, wie sie permanent abgewiesen wird.
Zudem kämpft "Cassandra" mit dem klassischen Problem nerviger Serienkinder. Schon nach Folge zwei möchte eine Person deshalb nach eigenen Angaben abschalten. Ein weiterer Zuschauer ist bereits einen Schritt weitergegangen:
Aber auch in Deutschland wird mit der deutschen Produktion teils böse abgerechnet, der "Spiegel" schreibt in seiner Kritik von einem "Netflix-Reinfall". Die titelgebende Antagonistin sei "so furchteinflößend wie ein Staubsauger".