Drogenkartelle, Korruption und eine mysteriöse Operation: "Tom Clancy's Jack Ryan" ist am Freitag für die vierte und finale Staffel auf die Bildschirme zurückgekehrt. Eines zeichnet sich in der ersten Episode bereits ab: Seinen Schreibtisch bei der CIA wird Jack Ryan, der Held der Amazon-Prime-Serie, wohl auch in dieser Staffel wenig nutzen.
Als vorläufiger Deputy Direktor der CIA muss Ryan erst einmal für einen Mordanschlag auf den nigerianischen Präsidenten geradestehen. Denn: Bei einem der Beteiligten in Laos wurde CIA-Equipment gefunden. Dumm nur: Von dieser Operation hatte Ryan keine Ahnung.
Er kann auch nicht beweisen, dass die CIA nicht beteiligt war. "Macht Ihnen das etwa keine Sorgen?", fragt Senator Henshaw ihn in einer internen Anhörung. "Nein Sir!", antwortet Ryan abgebrüht und fügt hinzu: "Es erschreckt mich."
So lässig sich Ryan in seinem Arbeitsumfeld auch gibt (der US-Präsident nennt ihn freundschaftlich "Jack") – dass ihm der mysteriöse Mord in Lagos Kopfzerbrechen bereitet, schimmert in den Szenen durch, die ihn privat zeigen.
Ganz Klischee-Mann möchte er mit Partnerin Cathy über seine Gedanken aber lieber nicht reden als die nachfragt. Stattdessen schenkt er sich demonstrativ ein großes Glas Wein ein und verweist scherzhaft darauf, dass er sie umbringen müsste, wenn sie zu viel wisse.
Cathy – ganz Klischee-Karrierefrau – hat natürlich nicht selbst gekocht, sondern schaufelt Essen aus Lieferboxen auf Teller. Dass Ryan sich ihr nicht offenbaren will, macht ihr nichts aus. Als sein Freund und Kollege James Greer mit einer Flasche Whisky auftaucht, um mit ihm zu reden, verschwindet sie nach Hause.
Parallel zu dem, was sich in den USA abspielt, brodelt es in der Unterwelt von Myanmar und Mexiko. Dort zeichnet sich Veränderung ab: Ein wichtiger mexikanischer Kartellboss wurde gestürzt und die neuen Machthaber wollen ihre Verbindung mit Chao Fah, dem Chef der südostasiatischen Silver Lotus Triade, stärken.
Als der elegant gekleidete Fah mit stoischem Gesicht in Mexiko zu Besuch ist, bricht plötzlich eine Schießerei aus. Der Grund: Dem örtlichen Polizisten, der von dem Treffen der Kriminellen wusste und eigentlich Schmiergeld erhalten sollte, wurde das Konto gesperrt. Ohne Zugriff auf sein Geld sorgt er dafür, dass die Polizei das Treffen hochgehen lässt.
Eine Schlüsselfigur in all den kriminellen Machenschaften ist Domingo Chaves. Vorgestellt wird der, als er ohne eine Miene zu verziehen, zwei abgeschnittene Hände an seinen Boss Alejandro Marquéz liefert.
Dass seine Loyalität fragwürdig ist, wird jedoch schnell klar. Denn: Trotz Handlangerdienste fürs Kartell plant er vor dem Treffen zwischen Marquéz und Fah eine Hintergrundoperation mit bewaffneten Männern, bei der er Fah fassen will. Weil plötzlich die Polizei eingreift, geht die jedoch daneben. Es bleibt die Frage: Wer ist Chaves?
Noch mysteriöser wird seine Rolle am Ende von Episode eins. Da taucht Chaves plötzlich hinter Jack Ryans Kühlschrank in Washington auf. Als Ryan die Tür schließt, hat er plötzlich eine Waffe am Kopf und Chaves fordert kryptisch: "Reaktivieren Sie Pluto!"
Ryan entgegnet: "Ich weiß nicht, wovon sie sprechen!" Doch Chaves glaubt das nicht: "Sie haben 24 Stunden", stellt er klar. Mysteriös ist zum Ende der ersten Folge damit nicht nur seine Figur, sondern auch die Frage: Was weiß Jack Ryan eigentlich so?