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Amazon Prime wirft Psycho-Thriller raus, der alle überraschte

Selbst das Studio war vom Erfolg des unbequemen Films überrascht.
Selbst das Studio war vom Erfolg des unbequemen Films überrascht.Bild: Warner bros.
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Amazon Prime wirft Psycho-Thriller raus, der 1 Milliarde Dollar einspielte

Dieser Film war auf seine Weise ein Meilenstein des Superheldenkinos. Er lieferte eine Studie über Einsamkeit, Wut und soziale Kälte – und löste eine Debatte aus. Amazon führt den Film noch für kurze Zeit in der Flatrate.
30.05.2025, 13:3031.05.2025, 06:34
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Erst 2024 erschien das enttäuschende Sequel, das in vielerlei Hinsicht hinter dem Original zurückblieb. Auch, was die Debatte angeht. Denn kaum ein Film der letzten Jahre wurde so hitzig diskutiert wie "Joker".

Regisseur Todd Phillips warf mit seinem düsteren Psychogramm des ikonischsten Batman-Gegenspielers alles über Bord, was man von Comicverfilmungen erwartet.

Statt CGI und Heldenpathos lieferte er klaustrophobische Nahaufnahmen und eine raue Sozialrealität. Joaquin Phoenix löste sich in der Rolle des psychisch kranken Arthur Fleck vollständig auf.

Bei Amazon Prime kann man den Film noch für kurze Zeit ohne Aufpreis streamen.

Superhelden-Thriller bald weg von Amazon Prime

Darum geht es in "Joker": Arthur Fleck arbeitet als Clown, lebt mit seiner Mutter in einem heruntergekommenen Appartement in Gotham City und kämpft mit psychischen Erkrankungen.

Als das soziale System um ihn herum versagt, eskaliert seine Spirale aus Verzweiflung, Einsamkeit und Wut – bis er sich in das Alter Ego "Joker" verwandelt.

Der besondere Reiz von "Joker"

"Joker" ist keine Origin-Story im klassischen Sinne. Vielmehr betrachtet der Film die oft erzählte Schurken-Existenz aus der Perspektive eines Sozialdramas: Armut, Stigmatisierung von psychischer Krankheit und die Kälte neoliberaler Systeme werden in der Ursachenforschung behandelt.

Joaquin Phoenix liefert dabei eine physisch wie psychisch radikale Performance ab. Aus gutem Grund gab es dafür 2020 den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Auch die Filmmusik von Hildur Guðnadóttir (ebenfalls Oscar-prämiert) trägt entscheidend zur beklemmenden Atmosphäre bei.

Eben, weil "Joker" so unbequem daherkommt und Erwartungen unterläuft, rechnete kaum jemand mit einem derart großen Erfolg. Letztlich spielte der Film über eine Milliarde US-Dollar ein und wurde zu einem kulturellen Phänomen.

Die Diskussion: Gefahr oder gesellschaftlicher Spiegel?

"Joker" wurde vor dem Kinostart von Teilen der medialen Landschaft als potenziell gefährlich kritisiert. Einige Medien warnten, der Film könne Gewaltverherrlichung betreiben oder als Inspiration für sogenannte "Incels" dienen – eine Gruppe frustrierter Männer, die sich in Onlineforen radikalisieren.

Diese Kritik greift jedoch tendenziell zu kurz. Denn "Joker" rechtfertigt Gewalt nicht, er erklärt sie vielmehr. Oder versucht es zumindest.

Einige Kritikpunkte sind durchaus valide. So wird Arthur Fleck in der Tat heroisiert. Der Film präsentiert Gewalt als Erlösung. Und er lässt sich problemlos als Symbol der Incel-Bewegung lesen. Absicht oder Haltung lässt sich "Joker" aber nicht unterstellen.

2024 erschien mit "Joker: Folie à Deux" ein Sequel, in dem Joaquin Phoenix zurückkehrte. Dennoch konnte die Fortsetzung die Erwartungen nicht erfüllen. Todd Phillips dachte die Themen des Vorgängers zwar konsequent weiter, erschuf starke Bilder und fügte einen Musical-Rahmen hinzu. Allerdings fehlte es dem Film letztlich an Durchschlagskraft.

"Joker" ist noch bis zum 13. Mai in der Flatrate von Amazon Prime verfügbar. Danach verliert der Anbieter die Lizenz.

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