Am 16. November startet die finale Staffel von "The Crown". Nachdem sich die fünfte Staffel vor allem mit dem Scheitern der Ehe zwischen Prinz Charles und Prinzessin Diana beschäftigt hatte, geht es in den neuen Episoden der Serie hauptsächlich um Diana selbst. Ihre Beziehung zu Dodi Al-Fayed wird genau so thematisiert, wie ihr Unfalltod in Paris.
Doch während die Serienmacher:innen im vergangenen Jahr die neuen Folgen gedreht haben, holte sie die Realität ein. Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. wurden die Dreharbeiten für einige Zeit unterbrochen.
Inzwischen ist der erste Teil der sechsten Staffel bei Netflix verfügbar. Die ersten vier Folgen stehen bereits zur Verfügung, sechs weitere werden am 14. Dezember veröffentlicht.
Zum Start der letzten Staffel meldet sich nun einer der Regisseure zu Wort, der an der Serie mitgearbeitet hat. Er enthüllt neue Details über die Dreharbeiten zu dieser Staffel und macht pikante Andeutungen.
Christian Schwochow hat bei insgesamt sieben Folgen von "The Crown" Regie geführt. Im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" spricht er nun ausführlich über seine Arbeit an der Serie.
So verrät der Regisseur etwa, dass ihn an "The Crown" vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen der einzelnen Figuren interessiert hätten. "Deshalb finde ich die Episode über die Scheidung von Diana und Charles persönlich meine stärkste, auch meine persönlichste. Das hat mit meiner privaten Situation damals zu tun", erklärt Schwochow.
Er gibt auch Einblicke dazu, wie der Tod der Queen die Dreharbeiten beeinflusst hat. Als Queen Elizabeth II. gestorben ist, steckten die Serienmacher gerade mitten in der Produktion der neuen Folgen.
Schwochow erklärt, dass sein erster Drehtag eigentlich für den Tag nach dem Tod der Queen vorgesehen war. Die Dreharbeiten seien dann um ein paar Tage verschoben worden. Über die Stimmung am Set sagt er:
Doch neben den realen Ereignissen interessieren Schwochow vor allem die Figuren, mit denen er in der Serie arbeitet. Das "Dysfunktionale dieser Königsfamilie" sei für ihn besonders interessant gewesen, erklärt er.
Die Royals könnten ihre Rolle nicht ablegen, sagt er. "Wenn man versucht, ihr zu entkommen, endet man in einem kafkaesken System: Man findet den Ausgang nicht. Oder man wird verstoßen", erklärt er. Und Schwochow findet auch:
Einer, der zuletzt sehr offen über genau dieses Problem sprach, ist Prinz Harry. Schwochow verriet in dem Interview auch, inwiefern dessen Buch bei den Dreharbeiten von "The Crown" eine Rolle spielte.
In seinem Buch "Spare" hatte Harry Anfang des Jahres Details über sein Leben im Königshaus und über seine Familie preisgegeben. Prinz William beschrieb er darin als Choleriker, auch Königin Camilla kam nicht wirklich gut weg. Die Frage, ob Harrys Enthüllungen die Produktion von "The Crown" beeinflussen würden, stand schon lange im Raum.
Der Regisseur hat darauf nun eine ganz klare Antwort. "Natürlich haben viele Leute bei 'The Crown' das Buch gelesen", sagt er. Er ergänzt allerdings: "Aber das ist eben eine Quelle von vielen, und es gibt ganz wenige Details oder Episoden der Serie, die sich auf eine einzige Quelle verlassen", stellte er im Interview klar.