Stell dir vor: Du liegst entspannt im Bett, Kopfhörer auf, lauschst deinem Lieblings-Podcast und bist kurz davor, ins Reich der Träume zu gleiten. Plötzlich: Zack! Eine Werbestimme brüllt dir ins Ohr, dass du dir doch bitte die neueste Streaming-Serie anschauen sollst.
Klingt wie ein schlechter Albtraum? Für einige Spotify-Premium-User:innen ist das gerade bittere Realität.
Eigentlich ist die Rechnung simpel: Wer ein Premium-Abo bei Spotify abschließt, zahlt dafür, keine Werbung hören zu müssen. So weit, so logisch.
Einen Strich durch eben diese Rechnung erleben einige Nutzer:innen derzeit. Obwohl sie die 10,99 Euro monatlich zahlen, müssen sie immer wieder nervtötende Werbungen hören. Wie kann das sein?
Spotify hat sich mittlerweile zu den Beschwerden geäußert. Die Werbeeinheiten trotz Premiumkundschaft liegen nicht an einer versteckten Abo-Falle, sondern einem technischen Bug.
Laut "RTL" hat der Musikstreamingdienst im Spotify Community Chat eine mögliche Lösung angekündigt: "Wir haben gute Nachrichten! Die Neusynchronisierung eurer Kontoinformationen mit Abmeldungen sollte in diesem Fall helfen."
Das bedeutet: Mehrfaches Aus- und wieder Einloggen in der App kann das Problem beheben – auch wenn es etwas umständlich ist.
Zusätzlich kann ein Neustart des Smartphones helfen, um eventuelle Zwischenspeicher zu leeren. Falls das nicht reicht, bleibt noch die altbewährte Methode: Die App deinstallieren und anschließend neu installieren.
Sollte all das auch nichts bringen, empfiehlt es sich, den Spotify-Support zu kontaktieren – dort sucht man nach individuellen Lösungen. Bis wann der Fehler behoben wird, ist noch nicht bekannt.
Auch wenn es offenbar nur ein Fehler ist, wirft es eine größere Frage auf: Wird das werbefreie Streaming bald zur Ausnahme?
In den letzten Jahren haben viele Anbieter ihre Abo-Modelle überarbeitet – oft zum Nachteil der Kund:innen. Netflix hat günstigere, werbefinanzierte Abos eingeführt, YouTube nervt ohne Premium-Abo inzwischen mit einer schier endlosen Flut an Unterbrechungen. Auch Amazon Prime nutzt vermehrt Werbungen trotz Abos.
Um möglichst viel Gewinn zu generieren, bemühen sich Streamingdienste um neue Finanzierungsmöglichkeiten. Denn die Lizenzkosten für Musik steigen und der Konkurrenzdruck wird nicht kleiner. Leider geschieht das oft auf Kosten der Nutzer:innen.
So kann Werbung dabei für Streaming-Dienste eine Lösung für das Kostenproblem darstellen. Spotify selbst setzt verstärkt auf Werbeerlöse, insbesondere im Podcast-Bereich. Davon profitieren dann die Podcaster:innen, die die Werbeeinheiten passend im Podcast setzen können – und der Streaming-Gigant selbst.
Bei Podcasts funktioniert ein werbefreies Hörerlebnis, indem die Folge vor dem Hören heruntergeladen wird. Dann kann man sie im Offline-Modus entspannt genießen, ganz ohne Werbeunterbrechungen.