Bei "7 vs. Wild" gehen die Teilnehmenden an ihre körperlichen und psychischen Grenzen. Sie sind mehrere Wochen von ihren Freund:innen und Verwandten getrennt, verzichten in der Natur auf jeglichen Komfort und beschränken sich auf das Nötigste an Nahrungszufuhr.
Im Falle der vierten Staffel "7 vs. Wild: Crashed" gilt das im besonderen Maße. Denn in Neuseeland herrschte zum Zeitpunkt der Dreharbeiten Winter. Nachts sinken die Temperaturen weit unter null Grad.
Die Bedingungen sind gerade für Normalos kaum auszuhalten. Warum tun in Survival-Dingen unerfahrene Kandidat:innen wie LetsHugo, Selfiesandra und Julia Beautx sich das trotzdem an? Bestimmt doch wegen des Geldes, oder?
Es folgen leichte Spoiler zu Folge 6: In der sechsten Episode der aktuellen Staffel bereitet sich die Gruppe das erste Mal eine warme Mahlzeit zu, wenn man das so nennen kann. Die Teilnehmenden kauen lustlos an stärkehaltigen Wurzeln herum, die in heißem Wasser gekocht wurden. Ein wahres Festmahl!
In dieser Situation stand plötzlich die naheliegende Frage im Raum: Warum tun wir das eigentlich, wenn doch Zuhause ein warmes Bett und eine Küche vollgestopft mit leckerem Essen wartet, das nicht im Entferntesten einer zähen Wurzel ähnelt?
Dann sagte Selfiesandra (bürgerlich Sandra Safiulov) einen interessanten Satz: "Digga, wir kriegen nicht mal Geld dafür, wisst ihr? Wir sind einfach nur auf Correctness hier". Es folgte zustimmendes Murmeln und Nicken im Camp. "Warum machen wir es? Weil wir es können", ergänzte Joe Vogel kämpferisch.
Die Errungenschaften der Zivilisation werden also nur für den Spaß an der Herausforderung zurückgelassen. Kann das sein?
Ein Blick in die Vergangenheit bestätigt den Kommentar von Sandra Safiulov: Die "7 vs. Wild"-Kandidat:innen erhalten tatsächlich keine Gage für ihre Teilnahme. So erklärte "7 vs. Wild"-Gründer Fritz Meinecke etwa Ende 2023 in einer Fragerunde, dass auch bekannte Persönlichkeiten wie Knossi "keinen Cent" für ihr Engagement kassieren würden.
Die Begründung: Die meisten der Teilnehmer:innen seien ohnehin Millionäre. Zudem solle eben nicht Geld die Motivation fürs Durchhalten sein, sondern das natürliche Survival-Mindset.
Das deckt sich mit Aussagen des Duos Papaplatte und Reeze, die in Staffel drei an der Show teilnahmen. In der Youtube-Show "World Wide Wohnzimmer" verneinten beide die Frage nach einer Gage. Die ausführliche Antwort von Reeze:
Der Gedanke ist dennoch ungewohnt, denn bei vergleichbaren TV-Formaten wie dem Dschungelcamp kriegen die Kandidat:innen eine Gage, die an den Grad der Prominenz (und Verhandlungsgeschick) angepasst ist. Hinzukommt ein mögliches Preisgeld.
Natürlich: Das Teilnehmendenfeld von "7 vs. Wild" setzt sich traditionell aus Streamer:innen und Influencer:innen zusammen. In der Branche lassen sich Aufmerksamkeit und Reichweite direkt mit Geld aufwiegen.
Denn die Teilnehmer:innen haben nach einer Staffel garantiert mehr Follower:innen auf dem Konto und damit höhere Einnahmepotenziale auf ihren Kanälen.
Die Keine-Gage-Regelung von "7 vs. Wild" dürfte aber sicher auch der Produktion entgegenkommen, die so zigtausende Euro spart.