"Nachdem wir die Leute enttäuscht auf dem Boden sitzen sahen, sind meine Frau und ich gegangen." So endet der Bericht eines Mannes, der am Sonntag das Event "The Queen's Ball: A Bridgerton Experience" im US-amerikanischen Detroit besuchte.
Den Besucher:innen wurde beim Kauf der (extrem teuren) Tickets vieles versprochen: ein Dinner, ein Theaterstück, ein Gewinnspiel und natürlich "Bridgerton"-Atmosphäre. Aber die Fans der erfolgreichen Netflix-Serie, die sich zu der Veranstaltung locken ließen, bekamen so gut wie nichts.
"Bridgerton" spielt in der sogenannten Regency-Epoche Großbritanniens. Die Netflix-Serie ist bekannt für ihre opulenten Ball-Inszenierungen, es geht in den bisherigen Staffeln stets um große Gefühle, die ein oder andere Intrige und natürlich elegante Tanzveranstaltungen.
Wie der "Hollywood Reporter" berichtet, wollte ein Detroiter Veranstalter diese Atmosphäre in die echte Welt übertragen. Ein schwer erfüllbares, ambitioniertes Unterfangen. Was die Besucher:innen vor Ort erwartete, enttäuschte aber selbst die schlimmsten Pessimisten. Von "Betrug" ist in vielen Beiträgen die Rede.
Bei Reddit, X und in lokalen Medien beschrieben die desillusionierten Besucher:innen ihre Erfahrungen mit "The Queen's Ball: A Bridgerton Experience". Die Enttäuschung quillt aus jeder Zeile.
Bei Reddit schrieb jemand:
Die Preise sollen sich zwischen 150 und 1000 Dollar in der Spitze bewegt haben. Netflix verdiente an dem "Betrug" allerdings nicht mit. Der Streamingdienst hat mit dem inoffiziellen Event nichts zu tun.
Das verfügbare Essen war offenbar nach einer Stunde aufgebraucht. Die Gäste wurde mit Snacks abgespeist und es gab generell deutlich zu wenige Sitzgelegenheiten. Zu der stimmungsdämpfenden Ausstattung kamen die vielen leeren Versprechungen, wie eine Person bei X darlegte:
Der fragwürdige Höhepunkt des Events war der Auftritt einer Stripperin, der ebenfalls bei X festgehalten wurde.
Ob das "Bridgerton"-Event ohne "Bridgerton"-Charakter für den Ausrichter noch Folgen haben wird, ist unklar. Der Fall erinnert an die ebenfalls inoffizielle "Wonka Experience", die Anfang des Jahres ähnlich lieblos in Schottland aus dem Boden gestampft wurde und hunderte Gäste enttäuschte. Hier entschuldigte sich der Veranstalter später öffentlich und einige Besucher:innen erhielten ihr Geld zurück.
Der Ausrichter des "Bridgerton"-Events, eine Firma namens Uncle N Me LLC, reagierte bereits auf die Beschwerden, allerdings ausweichend. In einem Statement gegenüber "7 News Detroit" hieß es, man verstehe, "dass nicht jeder die Erfahrung gemacht hat, die er sich von unserer letzten Veranstaltung erhofft hat". Man arbeite an einer Rückmeldung.