Nach der Veröffentlichung von "Squid Game" im Jahr 2021 wurde schnell klar, wie erfolgreich die südkoreanische Serie von Hwang Dong-hyuk auf Netflix werden wird. Innerhalb von vier Wochen wurde sie damals von rund 142 Millionen Konten aufgerufen. Damit löste "Squid Game" "Bidgerton" von der Spitzenposition ab.
Sie war sogar zeitweise die meistgesehene Produktion in 94 von mehr als 200 Ländern. Folglich können es die Fans kaum abwarten, dass die zweite Staffel an den Start geht.
Als Ersatz gibt es derzeit beim Streaming-Dienst "Squid Game: The Challenge" zu sehen. Die Realityshow praktiziert ebenfalls die Spiele aus der Serie und ergänzt diese durch neue Herausforderungen. Am Ende gibt es ein sattes Preisgeld von 4,56 Millionen US-Dollar zu gewinnen.
Anders als in der fiktiven Geschichte soll hier aber natürlich niemand ernsthaft zu Schaden kommen. Doch wie nun ein Teilnehmer berichtet, soll es beim Ableger heftig zugegangen sein.
Am 6. Dezember wird das große Finale von "Squid Game: The Challenge" ausgestrahlt. Insgesamt zeigt Netflix zehn Folgen von der Wettbewerbsshow, in der 456 Menschen versuchen, sich das Preisgeld zu krallen. Wie in der Originalserie soll es dabei am Set heftig zugegangen sein.
Ein Spieler packt jetzt in "Bild" aus und berichtet von den harten Dreharbeiten. Schon im Vorfeld gab es Berichte darüber, dass Teilnehmende Netflix verklagen wollen. Sie sprachen von Verletzungen, die sie sich während des Drehs zugezogen haben sollen. Dabei ging es um das Spiel "Rotes Licht, grünes Licht".
Die Zeitung sprach jetzt mit dem einzigen deutschen Kandidaten in der Show. Yujin Tanifuji, der unter dem Künstlernamen TYO bekannt ist, bestätigt die Berichte wie in "Deadline", wonach die Umstände direkt zu Beginn heftig vor Ort gewesen seien.
TYO (Nummer 192), der bereits nach dem zweiten Spiel "Dalgona" ausschied, meinte: "Das erste Spiel war gestört hart." Die Temperaturen in einem Flugzeughangar im Februar seien im Minusbereich gewesen. Gedreht wurde hierfür bei London.
Die erste Challenge soll bis zu sechs Stunden gedauert haben. Das Auswerten von Kameras und Bewegungsmeldern habe viel Zeit in Anspruch genommen. So mussten die Teilnehmenden der Serie sogar bis zu fast einer Stunde in ihrer Einfrier-Position verharren, hieß es. Zudem seien Pausen nicht vorgesehen gewesen. Erst als jemand zusammengebrochen sei, habe es eine gegeben, erzählt der Kandidat und betont: "Es war zum Sterben kalt!"
Gegen die Kälte habe es nur Thermo-Unterwäsche und Taschen-Handwärmer gegeben. Der Teilnehmer merkt allerdings an: "Man hatte immer die Wahl, man konnte jederzeit aussteigen und gehen." Viele erhofften sich, dass sie Sendezeit bekommen.
Mit Blick darauf sagt er: "Es war ein sehr hartes Auswahlverfahren und ein sehr harter Dreh. Da kann ich verstehen, dass viele enttäuscht sind, dass sie nicht nur ausgeschieden, sondern jetzt nicht mal in der Show zu sehen sind." Ihm selbst habe das Ganze aber weniger gestört.
Es sei schließlich um ein hohes Preisgeld gegangen. "Hätte man es uns zu einfach gemacht, würde die Geschichte ja auch nicht mehr funktionieren", legt er dar. Besonders schwer sollen es ältere Menschen in dem Wettbewerb gehabt haben. Es habe sogar andere gegeben, die nach dem Ausscheiden eine Therapie hätten machen müssen.
"Es war so real. Nichts war gescriptet. Es war alles genauso wie in der Serie", gibt TYO an. Zu Essen habe es nur sehr kleine Portionen Haferbrei mit Wasser gegeben. Die Kameras seien permanent gelaufen. "Man war ständig unter Stress", fasst er die Erfahrung zusammen.