Endzeitfilme sind beim Publikum besonders beliebt. Dazu zählt "28 Years Later", der derzeit im Kino läuft und einen fulminanten Start hinlegte. Auch bekannt sind die Produktionen "Quarantäne" oder "The Rain", die sich mit einem lebensbedrohlichen Virus auseinandersetzen.
Das ist auch die Geschichte von "Carriers" aus dem Jahr 2009. Die Bedeutung des Films wurde allerdings erst viel später sichtbar und zeigt erschreckende Parallelen in die echte Welt. Wer sich selbst ein Bild von dem Horror-Szenario machen möchte, kann den Film noch fünf Tage lang bei Netflix streamen.
In "Carriers" breitet sich ein Virus rasend schnell aus, das hochansteckend ist. Große Teile der Bevölkerung sterben. Die Brüder Danny (Lou Taylor Pucci) und Brian (Chris Pine) wollen mit anderen an die Westküste der USA fliehen. Auf ihrem Weg sind sie permanent dem Risiko ausgesetzt, sich anzustecken.
Das Virus wird über die Luft übertragen und hält sich bis zu 24 Stunden. Die Gruppe wird permanent mit der tödlichen Gefahr bedroht. Desinfektion und Mund-Nasen-Schutz sind für das Überleben unabdingbar. Auf ihrer Flucht treffen sie einen Vater mit seiner infizierten Tochter. Die jungen Menschen stehen vor einer wichtigen Entscheidung.
"Carriers" von Àlex und David Pastor spielte laut "Box Office Mojo" weltweit rund 5,8 Millionen US-Dollar ein. Damit blieb der Film wohl hinter den Erwartungen zurück. Dies spiegelt sich letztlich auch in den Bewertungen wider. Auf der Online-Datenbank IMDb kommt der Endzeitfilm lediglich auf 5,9 von 10 möglichen Sternen.
Spätere Rezensionen konzentrieren sich besonders auf den Vergleich mit der Corona-Pandemie und der Handlung in der Produktion. So schreibt jemand: "Es gibt viele interessante Dinge in diesem Film, die nach den Ereignissen des letzten Jahres ziemlich vorausschauend erscheinen."
Auch jemand anderes weist darauf hin, dass "die Prämisse dieses Films für die aktuelle Weltlage (Covid-19) sehr relevant ist". Mit Blick darauf gibt ein weiterer Zuschauer zu verstehen: "Im Nachhinein betrachtet ist er viel besser, als ich zuerst dachte."
All diese Rezensionen erfolgten zu der Zeit, als die Corona-Pandemie auf das Weltgeschehen einwirkte. Dies zeigt, dass "Carriers" erst Jahre später an Relevanz gewann.
Das Branchenportal "Screen Rant" schreibt im Jahr 2020 dazu: "'Carriers' ist die perfekte filmische Darstellung der Auswirkungen von COVID-19, die bisher weitgehend unentdeckt geblieben sind."
Sechs Monate nach Beginn der Pandemie, "wo die Amerikaner nun wissen, wie es ist, mit einem weltbewegenden Virus zu leben", ändert sich letztlich das Interesse.
Die "Carriers"-Filmemacher würden wie beim Thriller "Contagion" die ganze Anerkennung und Aufmerksamkeit eines unter Quarantäne stehenden Publikums erhalten, heißt es. Elf Jahre nach der Veröffentlichung bleibe nämlich ein "erschütternder und bedeutsamer Eindruck" zurück.
"Carriers" kann bis zum 9. Juli bei Netflix gestreamt werden. Danach wird der Film beim Streamingdienst gelöscht. Amazon bietet ihn dafür zum Leihen (3,99) und zum Kaufen (5,99 Euro) an. Auch bei Apple TV kann er für den Preis geliehen und gekauft werden.