Einige Zeichentrick-Klassiker von Disney werden heute kritisch gesehen, weil sie rassistische oder sexistische Stereotypen bedienen. Ersteres gilt beispielsweise für "Peter Pan" aus dem Jahr 1953 und dessen Darstellung indigener Menschen. Um dies zu korrigieren, brachte der Konzern nun eine Neuverfilmung an den Start: "Peter Pan & Wendy", David Lowery führte Regie. Zum Cast zählt unter anderem Jude Law, der in die Rolle von Bösewicht Captain Hook schlüpfte.
Wenige Tage nach dem Release beim Streaming-Dienst Disney+ zeigt sich jedoch: Die Rechnung geht nicht wirklich auf, zumindest nach Meinung vieler Personen, die das Remake schon gesehen haben.
Bei "Rotten Tomatoes" fällt das Gesamturteil vernichtend aus. Fans und professionelle Kritiker:innen können hier ihr Urteil abgeben, was dann jeweils in einem Score zusammengefasst wird. Bei den Zuschauer:innen bringt es die Realverfilmung auf gerade einmal 13 Prozent.
Dementsprechend haben es die Kommentare auf der Plattform in sich. "Warum denkt Disney, dass seine Charaktere auch nur annähernd sympathisch sind? Wendy ist eine Göre und Peter Pan ist so langweilig", lästert eine Person. Ein anderer Nutzer rechnet ab:
Auch die fiese Frage "Wann hört Disney auf, seine Klassiker zu ruinieren?" findet sich unter den Reaktionen. In den vergangenen Jahren kassierte der Konzern mehrfach Kritik für seine Remakes, unter anderem die Neuauflagen von "Mulan" und "König der Löwen" gingen unter. Ein Vorwurf, der immer wieder erhoben wird: Statt neue Geschichten zu kreieren, schlachtet Disney Altbekanntes aus.
Bei der virtuellen Datenbank "IMDb" zeigt sich übrigens ebenfalls ein tristes Bild aus Disney-Sicht. Rund 40 Prozent aller Abstimmenden bewerteten "Peter Pan & Wendy" hier mit nur einem von zehn Sternen.
Bei der Beurteilung, ob der Film ein Hit oder ein Flop ist, wird der Streaming-Anbieter jedoch nicht lediglich auf die Kritiken, sondern vor allem auf die Aufrufzahlen schauen – und eben die bleiben für die Öffentlichkeit zumeist unter Verschluss.