Der Outdoor- und Survival-Spezialist Fritz Meinecke wurde mit seiner Show "7 vs. Wild" bekannt, inzwischen existieren drei Staffeln, eine vierte ist unterwegs.
Aber auch zwischen den Seasons seines größten Erfolges muss der Creator neuen Content liefern. Und so findet sich auf seiner Plattform eine Video-Reihe, in der Meinecke "Kannibalen" besucht sowie eine Grönland- und eine Sahara-Tour macht.
Die Strecke mit dem Titel "4 Tage Gebirgsmarsch" fällt da etwas raus, ihr fehlt das exotische Element. Allerdings handelte sich Meinecke mit diesem Ausflug größeren Ärger ein. Für die Aufzeichnungen reiste der 35-Jährige nach Österreich in die Karwendel-Gebirgsgruppe in den Alpen, hielt sich aber nicht an die lokalen Bestimmungen.
Die Alpen sind kein besonders spektakuläres Ziel, eine Staffel "7 vs. Wild" würde dort wohl eher nicht stattfinden. Aber um den Ausflug aufregender zu gestalten, als ihn wohl eine durchschnittliche deutsche Familie erleben würde, übernachtete Meinecke nicht auf Camping-Plätzen.
Er campte wild und schlief in einer sogenannten Biwakschachtel, einer Schutzhütte, berichtet "tirol.orf". Beides ist in Österreich nicht erlaubt.
Die Biwakschachtel ist nur für Notfälle bestimmt. Schlimmstenfalls hätte Meinecke einer Person den Platz weggenommen, die diesen wirklich benötigt hätte, sagt Iris Trikha, eine Rangerin im Naturpark Karwendel.
Rangerin Trikha hatte versucht, mit Meinecke Kontakt aufzunehmen: "Ich habe ihn auch einfach gefragt, ob er offen dafür wäre, diese Naturverbundenheit anzusprechen. Und dass die Naturschutzregeln wirklich einen Grund haben, warum sie da sind. Weil, wenn wir solche Influencer mitnehmen können und wenn sie auf unserer Seite sind, dann können sie auch unsere Botschaft weitergeben".
Sogar über die Kommentarfunktion hatte sie versucht, den Youtuber zu erreichen. Der hat inzwischen immerhin gezeigt, dass ihm die Kritik nicht entgangen ist. In seiner Instagram-Story teilte er einen Bericht.
Trikha fürchtet nun vor allem einen Nachahmerffekt: "Er hat einen Rieseneinfluss und ist auch ein sympathischer Mensch. Seine Follower sind ihm sehr treu und er inspiriert auch viele Leute." Kommentare, in denen Follower entsprechende Ambitionen kundtun, finden sich schon unter den Videos.
Offizielle Behörden in Innsbruck und Schwaz beschäftigen sich derzeit mit dem Fall Meinecke. Für die "Verwaltungsübertretung" droht dem Youtuber angeblich eine Geldstrafe von maximal 220 Euro.
Der Rangerin zufolge ist die Karwendel-Tour aus der Video-Reihe übrigens auch mit Hütten möglich.