Groß und lange im Voraus wurde das "Herr der Ringe"-Prequel "Ringe der Macht" angekündigt. Schon 2017 erwarb Amazon Prime die Rechte für fünf Staffeln, gespickt mit Elben, Zwergen und Zauberern – und einem Rekord-Budget. Mehr als eine Milliarde Dollar soll die gesamte Produktion für die "Herr der Ringe"-Vorgeschichte kosten.
Drei Folgen der ersten Staffel sind mittlerweile auf der Streaming-Plattform zu sehen. Doch trotz des langen Wartens und der enormen Vorfreude sorgte ein Teil der neuen Episoden bei Fans für Redebedarf.
Denn mit dem Intro der Show waren viele ganz und gar nicht zufrieden. Nun erklärt die Produktion, was es mit dem sandigen Vorspann auf sich hat.
Kein Blatt nimmt das Publikum vor den Mund, wenn es um die Titelsequenz von "Ringe der Macht" geht. Die jeweiligen Episoden öffnen mit einem kurzen Clip, in dem sich Sand auf schwarzem Untergrund zu verschiedenen "Herr der Ringe"-bezogenen Mustern formt. Unterlegt ist der Einspieler mit mystischen Klängen von Howard Shore und Bear McCreary.
Dass es mit den gebildeten Figuren mehr auf sich hat als nur Gestalten aus Mittelerde, erkannte bereits Alexander King. Der Game-Designer konnte das Geheimnis um den Vorspann lüften und verriet auf Twitter, dass sich die abstrakten Gebilde auch wissenschaftlich erklären lassen.
Es handelt sich nämlich um Chladnische Klangfiguren. Zustande kommen die Muster also, wenn Sand auf eine flache Oberfläche gestreut und in Schwingung versetzt wird, in diesem Fall durch die Titelmusik der Serie. Die Vibration der Partikel kreiert so die besonderen Muster und macht Klang für das Auge sichtbar.
Auch der kreative Kopf hinter dem Intro meldet sich diesbezüglich zu Wort und gibt endlich Aufschluss über die Hintergründe der Titelsequenz. Creative Director Anthony Vitagliano verrät, warum er und sein Team sich für die Chladnischen Klangfiguren entschieden haben: "Wir ließen uns von J.R.R. Tolkiens Ainur inspirieren. Unsterbliche, engelsgleiche Wesen, die so wunderschöne Musik singen, dass sie die Welt mit den Geräuschen erschufen", schreibt er in seinem Blog. Er fährt fort:
Vor der Veröffentlichung der Erklärung hatten sich Fans nur wenig zurückgehalten, wenn es um das Intro der Serie ging. Die Reaktionen fielen enttäuscht bis negativ aus.
Für viele ähnelt der Clip zu sehr dem legendären Vorspann von "Game of Thrones", andere urteilten noch schärfer und beschrieben es gar als "Kaffeebohnen-Werbung". Ob der wissenschaftliche Hintergrund ein anderes Licht auf den Vorspann wirft und das Publikum gutwilliger stimmt, bleibt nur zu hoffen.
(ckh)