
"The Power of the Dog" mit Benedict Cumberbatch wird als Oscar-Favorit gehandelt.bild: Kirsty Griffin/Netflix
Streaming
03.03.2022, 15:0103.03.2022, 15:01
Das Western-Drama "The Power of the Dog" könnte zu den großen Gewinnern der kommenden Oscar-Verleihung zählen – der Film von Jane Campion ist in zwölf Kategorien nominiert, unter anderem als "Bester Film". Die Hauptrolle hat Benedict Cumberbatch übernommen, der sich als verbitterter Farmer Phil Burbank um eine Ranch kümmert.
Der Film hat allerdings nicht nur Fans. Im Podcast "WTF with Marc Maron" zog nun Hollywood-Star Sam Elliott ("A Star is Born") heftig über den Netflix-Hit her. Dafür erntet er seinerseits Kritik im Netz von Zuschauern, die ihm Sexismus vorwerfen.
Sam Elliott teilt gegen Netflix-Film aus
"The Power of the Dog" wurde in Neuseeland abgedreht, der Heimat der Regisseurin Jane Campion. Die Handlung, die sich im Jahr 1925 zuträgt, ist hingegen im ländlichen Montana angesiedelt. Dies findet Elliott ziemlich verwirrend. Seiner Meinung nach hätte der Film einfach in den USA gedreht werden sollen. Im Podcast echauffiert er sich zunächst:
"Warum zur Hölle dreht sie diesen Film in Neuseeland und nennt das Montana?"

Benedict Cumberbatch neben Jesse Plemons in "The Power of the Dog".Bild: ap / Kirsty Griffin
Sein nächster Kritikpunkt in Richtung der Regisseurin ist noch eine Spur persönlicher, denn er wirft ihr vor, sich nicht mit den Gegebenheiten dieser Zeit auszukennen. Zwar stellt der Star klar, dass er Campion für eine "brillante Regisseurin" hält und ihre vorangegangenen Arbeiten liebt, doch dann teilt er weiter aus: "Was zur Hölle weiß diese Frau von da unten, Neuseeland, schon über den amerikanischen Wilden Westen?"
Genau genommen ist das ein ziemlich absurder Vorwurf, zumal Elliott im Jahr 1925 auch noch nicht geboren war. Zwar wirkte der 77-Jährige im Verlauf seiner Karriere an vielen Western mit, dies macht ihn jedoch nicht unweigerlich kompetenter als Campion, zumal Filme letztlich ohnehin nur Fiktion sind. Mit seiner Aussage zieht er zudem gar nicht erst in Betracht, dass die Regisseurin sich durchaus auch Wissen über das Genre angeeignet haben könnte.
Damit ist Elliott allerdings noch immer nicht fertig, denn schließlich stichelt er auch noch, die Szenen mit den oberkörperfreien Cowboys hätten ihn an die Chippendale-Tänzer erinnert. Sein bitteres Fazit: "The Power of the Dog" ist "ein Stück Scheiße".
Fans reagieren auf drastische "Power of the Dog"-Kritik
Sam Elliotts harsche Kritik wirkt letztlich auch deshalb unsensibel, da männliche Homosexualität ein Thema des Films ist und er anklingen lässt, dass ihm die Charaktere nicht maskulin genug sind. Gegenwind für ihn in sozialen Netzwerken ließ jedenfalls nicht lange auf sich warten. Die "Hollywood Reporter"-Redakteurin Rebecca Keegan kommt beispielsweise zu dem Ergebnis, dass Elliott die Absichten der Regisseurin gar nicht verstanden hat:
Auch dieser User findet die Aussagen des Darstellers absurd. Jemand solle Elliott daran erinnern, "dass er ein Schauspieler aus Sacramento ist, der in Malibu lebt, kein echter Cowboy", besagt sein Tweet.
Schließlich erinnert der "Paste Magazine"-Filmkritiker Jacob Oller daran, dass Elliott ebenfalls mal an einem "Männerfilm" beteiligt war, der homoerotisch aufgeladen ist: "Road House" mit Patrick Swayze. Damit hat er ein klassisches Eigentor geschossen.
(ju)
Nach seiner Niederlage vor Gericht in der Sicherheitsfrage erhebt der Herzog von Sussex schwere Vorwürfe. Langsam muss die Frage erlaubt sein: Ist er wirklich der Bösewicht in dieser ganzen Geschichte?
Die juristische Auseinandersetzung zog sich über Jahre. Harry hatte das britische Innenministerium verklagt, nachdem ihm 2020 nach dem sogenannten "Megxit" der Anspruch auf bewaffneten Polizeischutz bei Aufenthalten in Großbritannien entzogen worden war.