Im Mai 2023 startete "The Mother" bei Netflix. Der Actionthriller mit Jennifer Lopez gehört zu den erfolgreichsten Eigenproduktionen des Streamingdienstes. Ein Jahr später legt die Schauspielerin und Sängerin ihren nächsten Netflix-Film vor: den Sci-Fi-Blockbuster "Atlas".
Die Geschichte spielt in einer fernen Zukunft, in der die Entwicklung von künstlicher Intelligenz weit fortgeschritten ist – so weit, dass KI-gesteuerte Androiden einen eigenen Willen gebildet und sich gegen die Menschen aufgelehnt haben. Nach der KI-Rebellion bricht ein Krieg aus.
Jennifer Lopez spielt die titelgebende Figur Atlas, eine Analystin, die das Innenleben der KI-Spezies besser versteht als jeder andere Mensch – und ihr mit großer Skepsis begegnet. Atlas wird jedoch unerwartet in eine Schlacht geworfen, die sie nur überleben kann, wenn sie künstliche Intelligenz einsetzt.
Regie bei "Atlas" führte Brad Peyton, dessen letztes Projekt "Sweet Girl" ebenfalls bei Netflix erschien. Ein Kritik-Liebling ist der Regisseur ("San Andreas", "Rampage") aber ganz und gar nicht und sein Ruf bestätigte sich bei "Atlas" dann auch.
Auf den Bewertungsplattformen "Rotten Tomatoes" und "Meta Critic" sammelte sein neuester Film nur 17 Prozent beziehungsweise 38 Prozent Zustimmung, landete also jeweils weit unter dem Strich.
So schrieb etwa das Film-Magazin "Empire" in einer Kritik:
Bei "Rotten Tomatoes" fallen die von den Kritiken getrennt gezählten Nutzerwerte mit 54 Prozent etwas besser, aber immer noch schwach aus.
Allerdings spiegelte sich das miese Kritiken-Echo in den ersten Zahlen ohnehin nicht wider.
So landete "Atlas" unter anderem in den deutschen und US-amerikanischen Netflix-Charts direkt auf Platz eins und setzte sich damit etwa gegen das Mystery-Drama "Gesang der Flusskrebse" durch.
Noch beachtlicher: Am Samstag nahm Netflix in Deutschland erstmals den Superheldenfilm "The Batman" mit Robert Pattinson ins Angebot auf, aber auch diese Kombination hatte keine Chance gegen die Anziehungskraft von Jennifer Lopez und "Atlas".
Die Aussagekraft der Netflix-Charts wird zwar immer wieder infrage gestellt, weil wohl schon das kurze Anspielen eines Filmes oder einer Serie als View gezählt wird. Zudem werden Eigenproduktionen dem Publikum prominenter angezeigt als lizenzierte Titel.
Dennoch sendet der Erfolg eine klare Nachricht: Auch schlechte Filme funktionieren bei Netflix.