Wenn Christopher Nolan einen neuen Film ins Kino bringt, ist das in der Regel ein Großereignis. Immer wieder versucht er, sein Publikum herauszufordern und Blockbuster abseits der Norm zu fabrizieren.
Ein leuchtendes Beispiel dafür ist auch sein jüngstes Werk "Tenet", das audiovisuell zu einem Overkill ansetzt.
Im Mittelpunkt steht ein Mann, der nur als "Protagonist" bekannt ist, gespielt von John David Washington. Er wird in eine geheime Organisation namens "Tenet" aufgenommen, um eine drohende globale Katastrophe zu verhindern – nichts Geringeres als den Dritten Weltkrieg.
Der Schlüssel zur Rettung der Welt liegt dabei in einer Technologie aus der Zukunft, die den Fluss der Zeit umkehren kann.
Diese sogenannte Inversion ermöglicht es, sich rückwärts durch Ereignisse zu bewegen. Was das bedeutet? Kugeln fliegen zurück in die Waffe, zerbrochene Gegenstände setzen sich wieder zusammen und ganze Actionszenen laufen gleichzeitig vorwärts und rückwärts ab.
Nolan bringt dabei physikalische Regeln aus dem Gleichgewicht und inszeniert Momente, die sich der üblichen Film-Logik entziehen.
Wer sich auf "Tenet" einlässt, braucht volle Konzentration, wird dafür aber mit atemberaubenden Bildern und einem komplexen Gedankenspiel belohnt.
Zeit ist für Regisseur Christopher Nolan mehr als nur ein erzählerisches Werkzeug – sie ist das Herzstück vieler seiner Filme. Doch kein Projekt treibt dieses Konzept so radikal auf die Spitze wie "Tenet".
Der Film zeigt eindrucksvoll, dass Zeitreisen in der Sci-Fi-Welt nicht immer linear oder als Schleife erzählt werden müssen. Im Gegensatz zu Klassikern wie "Zurück in die Zukunft", "Und täglich grüßt das Murmeltier" oder "Donnie Darko" geht "Tenet" einen anderen Weg.
Auch Filme wie "Arrival", in denen Zeit gleichzeitig erlebt wird, wirken fast schlicht neben der Dimension, die Nolan aufmacht: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft überlagern sich räumlich – eine Idee, die er visuell und akustisch spektakulär umsetzt.
Begleitet wird Hauptdarsteller John David Washington übrigens von Robert Pattinson und Elizabeth Debicki. Gemeinsam navigieren sie durch ein Szenario, das sich jeder traditionellen Dramaturgie sprengt.
Die Klangkulisse des Films unterstreicht das Erlebnis zusätzlich – wer eine Soundanlage zu Hause hat, wird schnell merken, warum "Tenet" auch als akustisches Experiment gefeiert wird.
"Tenet" ist seit dem 17. April bei Amazon Prime Video als Stream verfügbar.