So langsam deutet sich die Sommer-Saison auch im Fernsehen an. Wenn es draußen wärmer wird, setzen die deutschen TV-Sender eher auf die zweite Show-Reihe. Denn beim Grillen im Garten läuft der Fernseher maximal für Fußballübertragungen. Und ohne "Wer isses?" zu nahe treten zu wollen: Das Format lässt sich guten Gewissens ebendieser zweiten Reihe zuordnen.
In der Show treten mehrere Promi-Teams in verschiedenen Kategorien gegeneinander an und müssen kuriose Eigenschaften ihnen unbekannter Kandidat:innen erraten. Unterstützt werden sie dabei von einem jeweils wechselnden Promi-Rategast – gemeinsam spielen sie um ein Preisgeld für ihren eigenen Zuschauerblock. Moderiert wird die Sendung von Steven Gätjen.
Im vergangenen Jahr sorgte die Premiere der Rätselshow noch für solide Quoten bei ProSieben. Grund genug für den Sender, eine weitere Staffel zu produzieren. Die zweite Runde ging am Mittwochabend an den Start – mit einer neuen Besetzung. Michelle Hunziker ersetzt Ralf Schmitz als Team-Anführerin.
Die Änderung erwies sich nicht als Quoten-Doping. Mit schwindenden Zuschauerzahlen kämpfte derweil auch RTL-Patient Stefan Raab.
Für die erste "Wer isses?"-Ausgabe des Jahres schalteten laut "DWDL" nur 610.000 Menschen ein. Das sind für eine Primtime-Sendung ziemlich miese Zahlen. Zumal die Quoten-Forscher:innen sich vor allem für die kaufkräftige und deshalb werberelevante Zielgruppe im Alter zwischen 14 und 49 Jahren interessieren. Hier schauten nur 270.000 Menschen zu. Das ergab einen Marktanteil von lediglich 6,9 Prozent und damit einen neuen Tiefpunkt für das Format.
ProSieben rutschte sogar hinter den nominell reichweitenschwächeren Schwestersender Kabel Eins, wo der Familienfilm "Hui Buh, das Schlossgespenst" mit 7,3 Prozent Marktanteil überraschte.
Parallel zu "Wer isses?" taumelt Stefan Raabs Lame-Duck-Show "Du gewinnst hier nicht die Million" seinem bereits beschlossenen Ende entgegen. Die 690.000 Zuschauer:innen bedeuteten laut "DWDL" einen neuen Tiefstwert. In der Zielgruppe lag das Format bei nur 7,5 Prozent Marktanteil – also knapp vor ProSieben, aber immer noch meilenweit von früheren Raab-Erfolgen entfernt.
RTL hatte Anfang Mai verkündet, "Du gewinnst hier nicht die Million" nicht weiterführen zu wollen. Es war Raabs erstes regelmäßiges Format seit seinem Comeback im September 2024. RTL hatte die wöchentliche Game/Comedy-Show zunächst nur auf dem Streamingdienst RTL+ gezeigt.
Der Wechsel ins lineare Programm brachte nicht den erhofften Knalleffekt. Im Gegenteil, die Quoten brachen Woche für Woche weg. RTL begründete die sinkenden Zahlen mit der inhaltlichen Ausrichtung. Mischformate seien grundsätzlich schwer vermittelbar. Man wolle sich nun auf neue, klarere Formate konzentrieren.