NDR und BR hatten "Klar" als Reportagemagazin angekündigt, das "große Streitfragen aufgreift, die in der Mitte der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden." Die Pilotfolge lief unter dem Titel "Klar – Migration: was falsch läuft". Zunächst wurden drei Folgen gedreht.
Julia Ruhs führt durch das Format. Die Journalistin war schon vor dem Start des Magazins bekannt für eine eher konservative Haltung. Die Premiere von "Klar!" am 9. April 2025 hatte schließlich für hitzige Debatten gesorgt. Kritiker:innen warfen dem Format vor, rechtspopulistische Narrative zu bedienen.
Eigentlich war die Ausstrahlung der zweiten Folge von "Klar!" für den 21. Mai geplant, ließ aber auf sich warten. Nun wurde bekannt: Die neue Ausgabe wurde verschoben. Ein neuer Sendetermin wurde für den 11. Juni angesetzt. Was sind die Gründe? Der verantwortliche Sender äußert sich.
Der NDR reagierte auf eine Anfrage der "Süddeutschen Zeitung". Zu den Gründen für die Verschiebung hieß es hier: "Der Aufwand z.B. für die Presseanfragen" nach der Sendung habe "mehr Zeit in Anspruch genommen" als geplant. Daraufhin habe die Redaktion um eine Verschiebung der zweiten Folge auf den 11. Juni gebeten. An diesem Tag sollte laut "DWDL" ursprünglich die dritte Ausgabe von "Klar" laufen.
Trotz der Debatte will der NDR an der ursprünglichen Planung festhalten. "Veränderungen am Format sollen jedoch nicht vorgenommen werden", erklärte der Sender. Weiter heißt es: "Das Konzept wird in der Pilotphase beibehalten". Eine Evaluation werde – "wie üblich nach Abschluss der Pilotphase" – erfolgen.
Julia Ruhs reagierte einen Tag nach der geplanten Ausstrahlung ebenfalls auf die Berichte: "Keine Sorge, wir von KLAR wurden nicht gecancelt, die zweite Folge kommt am 11. Juni! Ich bin übrigens sehr, sehr zuversichtlich, dass sie richtig gut wird."
Jan Böhmermann bezeichnete "Klar" als "rechtspopulistischen Quatsch". Außerdem wurde laut "Focus" eine Petition gestartet, die sich an Verantwortliche im öffentlich-rechtlichen Rundfunk richtete.
Darin wurde gefordert, die Reportagereihe abzusetzen. "Die Sendung trägt zu einem Generalverdacht gegenüber migrantisch gelesenen Menschen bei", heißt es in dem Aufruf. Angesichts der zunehmenden rechtsextremen Gewalt sei dies ein "fatales Signal".
Ob die Verschiebung der zweiten Folge tatsächlich nur programmtechnische Gründe hat oder ob die heftige Kritik an der ersten Ausgabe eine Rolle spielte, bleibt unklar.