Die Frauen des FC Bayern hatten am vergangenen Wochenende allen Grund zum Feiern. In der Liga haben sie den Titel erneut verteidigt, die Meisterschaft nun zum dritten Mal in Serie eingefahren. Dazu aber gesellte sich auch noch eine weitere Trophäe. Denn die Münchnerinnen gewannen auch das DFB-Pokal-Finale.
Zum ersten Mal überhaupt schnappten sich die Bayern-Frauen damit das Double. Am Sonntag feierten sie das gemeinsam mit den Fans und dem Herrenteam am Marienplatz.
Wie für die männlichen Kollegen, die in den kommenden Wochen noch zur Klub-WM in die USA reisen, ist die Saison für die FCB-Frauen aber noch nicht beendet. Denn die Mannschaft nimmt am gänzlich neuen Turnier World Sevens Football im portugiesischen Estoril teil.
Das Turnier ist aus mehreren Gründen eine Besonderheit. Es wird im Sieben-gegen-sieben über zweimal 15 Minuten auf einem Kleinfeld gespielt, für die erste Ausgabe des Wettbewerbs sind nur acht Mannschaften eingeladen. Neben den Münchnerinnen nehmen auch Manchester United, Manchester City, Ajax Amsterdam, Benfica Lissabon, PSG, die Roma und der FC Rosengård teil.
Es wird zunächst in zwei Vierergruppen gespielt, anschließend folgen Halbfinale und Finale sowie das Spiel um den dritten Platz. Ein Verein absolviert also maximal fünf Spiele, weshalb das ganze Turnier auf drei Tage verdichtet ist – vom 21. bis zum 23. Mai. Die Organisatoren stellen für die erste Ausgabe fünf Millionen US-Dollar an Preisgeldern zur Verfügung.
Die Frauen des FC Bayern haben am Mittwochabend ihr erstes Spiel beim neu geschaffenen Wettbewerb bestritten. Gegen Ajax setzten sich die FCB-Frauen trotz eines frühen Rückstands mit 4:2 durch. Ein Eigentor sowie Treffer von Glódís Viggósdóttir, Tuva Hansen und Linda Dallmann bescherten dem Bundesligisten den Sieg.
Beste Unterhaltung lieferte dabei vor allem Hansen. Die Norwegerin stürmte nach ihrem Treffer Richtung Seitenlinie, feierte ihr Tor ausgelassen. Sie riss sich das Trikot vom Leib, wedelte es durch die Luft und sprang dann auf die Bande, um gemeinsam mit Lena Oberdorf zu jubeln.
Dafür sah die Abwehrspielerin die obligatorische Gelbe Karte, was sie aber maximal entspannt hinnahm: mit einer Kussgeste in Richtung der Schiedsrichterin. Nach dem Spiel trafen die Hansen und die Unparteiische in einem amüsanten Moment dann erneut aufeinander.
Die Schiedsrichterin schien sich eine Szene wie beim Videobeweis noch einmal am Monitor anzusehen und zeigte anschließend grinsend an, dass sie ihre Entscheidung zurücknimmt. Ob sie sich auf die Verwarnung bezog?
Hansen hatte in jedem Fall erneut eine erstklassige Reaktion parat: Sie zeigte der Schiedsrichterin die Gelbe Karte, ehe sie das Arbeitsmaterial lachend zurückgab.
World Sevens Football hat die Szene auf Instagram geteilt, die Fans zeigen sich dort von Hansens Humor begeistert. Aber auch ihre Mitspielerinnen fühlen sich bestens unterhalten. "Tuva, ich liebe dich", schreibt etwa Georgia Stanway. Sarah Zadrazil stimmt zu: "Ich lieb's."
Am Donnerstag geht es für die Frauen des FC Bayern mit gleich zwei Spielen weiter. Um 13.30 Uhr treffen sie auf den FC Rosengård, um 18.30 Uhr auf Manchester City.