
Macht Christoph Freund hier schon den nächsten Bayern-Deal klar?Bild: IMAGO images / Lackovic
Bundesliga
Der FC Bayern bestreitet am Samstag sein erstes Pflichtspiel der neuen Saison, der Kader aber steht noch nicht final. In der Breite besteht weiterhin Bedarf.
15.08.2025, 12:2315.08.2025, 12:23
Noch hat der FC Bayern den sich seit Tagen abzeichnenden Wechsel von Kingsley Coman zu al-Nassr nicht offiziell bestätigt, auf der Pressekonferenz vor dem Supercup sprach Vincent Kompany aber trotzdem schon ganz offen über den Deal.
"Wenn so ein erfolgreicher Spieler den Verein verlässt, ist es immer emotional. Aber man muss auch Verständnis dafür haben, was er möchte", deutete der Trainer an, dass es vor allem ein Wunschtransfer von Coman selbst war.
Christoph Freund, neben Kompany ebenfalls auf der Pressekonferenz anwesend, äußerte sich hingegen etwas verhaltener. "Es finden finale Gespräche statt", betonte der Sportdirektor. "Es ist noch nicht durch."

Kingsley Coman steht vor einem Wechsel zu al-Nassr.Bild: IMAGO images / Sven Simon
Gleichwohl ließ der Österreicher mit seiner anschließenden Lobeshymne auf Coman keinen Zweifel daran aufkommen, dass der Deal eigentlich in trockenen Tüchern ist: "Er war in der Kabine sehr wichtig, er hat den FC Bayern sehr geprägt. Sportlich ist das ein Verlust."
Freund sieht dünne Bayern-Offensive und deutet Transfers an
Das wiederum wirft unweigerlich die Frage auf, ob sich der FC Bayern nun nicht ganz ernsthaft noch einmal mit der Suche nach Neuzugängen beschäftigen muss. Nach den Abgängen von Leroy Sané, Thomas Müller, Mathys Tel und jetzt Coman sowie dem Ausfall von Jamal Musiala mutet gerade die Offensive gefährlich dünn besetzt an.
"Es ist einiges passiert im Kader, gerade in der Offensive. Die Qualität ist sehr hoch, die Quantität ist geringer", ordnete Freund am Freitag ehrlich ein. Es folgten zwei Sätze, die allen Bayern-Fans gefallen dürften: "Es sind noch zwei Wochen Transferzeit. Wir halten die Augen offen, schließen daher nichts aus."
Bis zum 1. September können die Münchener Spieler von anderen Klubs abwerben. Trotz der fehlenden Breite sei aber Fingerspitzengefühl gefordert. "Wir wollen nicht zu groß sein", erklärte der Sportdirektor und fährt fort: "Haben aber natürlich auch viele Spiele."
Im Laufe des Spätherbsts erwartet der Klub mit Musiala, Alphonso Davies und Hiroki Itō mehrere wichtige Profis zurück, die Breite erhöht sich damit automatisch. "Da gilt es, einen guten Mix zu finden."
Woltemade zum FC Bayern? Freund verzichtet auf Kommentar
Als mögliche Neuzugänge wurden zuletzt vor allem Christopher Nkunku vom FC Chelsea und Nick Woltemade vom VfB Stuttgart gehandelt. Bei den Schwaben sollen die Bayern jüngst mit einem dritten Angebot über mehr als 60 Millionen Euro abgeblitzt sein.
"Der FC Bayern ist nicht die Partei, die so viel gesagt hat. Es wird viel drumherum gesprochen – über Deadlines, Ultimaten, Zahlen. Wir haben uns nie dazu geäußert und werden es jetzt auch nicht machen", sagte Freund zu dem Thema.
Er verriet lediglich, dass es "keinen neuen Stand" gebe und verwies abschließend einmal auf den Anlass der Pressekonferenz: "Wir spielen morgen gegen den VfB Stuttgart, dort steht der Spieler unter Vertrag. Es gebührt der Respekt, dass wir keine weiteren Diskussionen entfachen."
In seiner Kolumne schreibt der Fanforscher Harald Lange exklusiv auf watson über die Dinge, die Fußball-Deutschland aktuell bewegen.
Der sportliche Wert des deutschen Supercups rangiert weit hinter dessen Unterhaltungspotenzial! Wenn am Samstagabend der VfB Stuttgart vor Heimpublikum auf den FC Bayern trifft, dann steht der Sieger in der Kategorie "beste Unterhaltung" bereits fest: Die Geschichte um den Vereinswechsel des talentierten Nationalstürmers Nick Woltemade stellt alle anderen Themen rundum dieses Spiel locker in den Schatten. Bitter schade für den Fußball.