
Ein Trikot, das begehrt ist: Thomas Müller bei den Vancouver Whitecaps.Bild: The Canadian Press / Darryl Dyck
Fußball International
Thomas Müller hat schon vor seiner Ankunft bei den Vancouver Whitecaps einen echten Hype ausgelöst. Die MLS-Verantwortlichen haben sich daher offenbar eine spezielle Regelung überlegt.
15.08.2025, 10:2415.08.2025, 10:24
Für Thomas Müller hat das Abenteuer MLS begonnen. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ist er in Kanada gelandet, am späten Donnerstagnachmittag haben ihn die Vancouver Whitecaps auf einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt.
Von Jetlag war dabei keinerlei Spur. Denn schon während des Flugs habe er seinen Rhythmus auf die neue Zeitzone umgestellt und etwa dementsprechend seinen Schlaf geplant.
Thomas Müller feuert in Vancouver zahlreiche Sprüche ab
Anstelle eines übermüdeten, vor sich hin gähnenden Neuzugangs bekamen die anwesenden Medienschaffenden so einen bestens aufgelegten Müller serviert: breit grinsend, mit klaren Worten zu seinen Zielen und haufenweise Sprüche.
"Erstmal bin ich ja schon groß. Ich komme schon zurecht. Ich weiß, wie man einigermaßen gut durchs Leben kommt – und wie man staubsaugt", erklärte er den Journalist:innen etwa, dass er auch alleine in einem fremden Land zurechtkommen werde.
Für das Geschehen auf dem Platz ist der Weltmeister von 2014 ohnehin gewappnet. "Mein Körper fühlt sich zu gut an, um aufzuhören", sagte Müller und schob mit einem breiten Grinsen in Richtung des 53-jährigen Geschäftsführers Axel Schuster nach: "Du wünschst dir dasselbe."
Kurzum: Die DFB-Legende zündete ein echtes Sprüche-Feuerwerk. Er fand mit Blick auf das sportliche Treiben aber auch klare Worte. "Wir wollen so lange wie möglich auf diesem Hype-Train bleiben und in dieser Saison etwas Besonderes für die Whitecaps erreichen", nahm er einen Titel unmissverständlich ins Visier.
Die Whitecaps stehen in der Western Conference der MLS auf dem zweiten Platz, haben den Einzug in die Play-offs praktisch sicher. In der Canadian Championship stehen sie zudem im Halbfinale.
Begehrte Müller-Trikots: MLS reagiert wohl mit Sonderregel
Der Hype gilt dieser Tage aber nicht nur dem Klub, sondern eben vor allem auch Müller. Seine Ankunft führte zu einem extremen Andrang auf die Whitecaps-Trikots, die aktuell ausverkauft sind.
Müller bescherte seinem neuen Klub direkt Rekordeinnahmen, sein MLS-Debüt in der Nacht von Sonntag auf Montag wird gegen Houston Dynamo vor ausverkauftem Haus stattfinden.
Es sind Dimensionen, die Schuster in der Form noch nicht erlebt hat, seit er vor sechs Jahren in Vancouver übernommen hat. Und auch für die Liga insgesamt scheint dies überraschende Ausmaße anzunehmen, denn die reagiert offenbar mit einer neuen Regel.
Wie "Bild"-Reporter Christian Falk im Podcast "Bayern Insider" berichtet, wurde "eine eigene Lex Müller von der MLS genehmigt". Demnach ist es eine Überlegung, das Trikot aus der nächsten Saison nach europäischem Vorbild schon beim letzten Spiel in dieser Saison zu präsentieren, um somit weniger alte Modelle mit dem Müller-Print nachproduzieren zu müssen.
Das könnte allerdings insoweit kurios werden, als die Saison für die Vancouver Whitecaps im Idealfall mit dem Finalspiel um den MLS Cup, also um die nationale Meisterschaft, endet. Ob die Kanadier in diesem überhaupt ihr Heimtrikot tragen könnten, ist zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund unterschiedlicher Faktoren aber unmöglich vorherzusehen.
Eigenartig wäre es aber in jedem Fall, für den Höhepunkt der Saison plötzlich in einem anderen Shirt aufzulaufen.
Müller-Fans müssen indes nicht bis zur Präsentation des neuen Vancouver-Trikots warten, um ein Shirt ihres Idols zu ergattern. Laut Falk wurden trotz der Sonderregelung kurzfristig 8000 neue Trikots beim Ausstatter Adidas bestellt. Der Hype darf also vorerst anhalten.
Karl-Heinz Rummenigge gilt als einer der mächtigsten Männer im deutschen Fußball. Gemeinsam mit Uli Hoeneß prägte er in den vergangenen Jahrzehnten den FC Bayern und hat im Aufsichtsrat des Rekordmeisters noch immer eine wichtige Stimme.
Wenn Karl-Heinz Rummenigge sich öffentlich äußert, wird gespannt gelauscht, was der ehemalige Top-Stürmer zu sagen hat. Mal teilt er gegen direkte, sportliche Kontrahenten aus, mal macht er eine Ansage zu einem möglichen neuen Spieler – wie zuletzt zu Florian Wirtz Ende Februar, als er den Nationalspieler als "besten Spieler Deutschlands" bezeichnete.