Am Freitagabend sorgte in der RTL-Show "Let's Dance" die Darbietung von Radiomoderatorin Lola Weippert zusammen mit dem professionellen Tänzer Christian Polanc für Begeisterung – sowohl bei den Zuschauern, als auch bei der Jury.
Wer den Auftritt nicht gut fand, den Jubel sogar ungerechtfertigt sieht, sind die Profitänzer Oana Nechiti und Erich Klann. In ihrem Podcast "Tanz oder gar nicht" kommen die beiden auf die Show vom Freitagabend zu sprechen. Ihr Urteil über den Auftritt von Lola Weippert unterscheidet sich stark von dem der Jury.
Sie äußern sogar den Verdacht, dass das Bejubeln von Lola Weippert inszeniert oder zumindest dramaturgisch geplant gewesen sei.
Die 24-Jährige tanzte mit ihrem Partner Polanc einen Cha Cha Cha. Nechiti erkennt bei der Dramaturgie des Auftritts jedoch: "Das war so künstlich: Wir wollen jetzt den Knoten platzen lassen, das wollen wir ganz demonstrativ zeigen". Bei einer Tanzdarbietung kommt es demnach auf ein Zusammenspiel vom Einspielfilm, der sogenannten "Maz", dem tatsächlichen Tanz und der Kostüme der Darsteller an.
Genau hier sehen die Profitänzer das Problem: "Die Maz hat schon dramatisch angefangen. Da war schon ganz dramatische Musik". Dies sei ein einfaches Stilmittel, das auch täuschen kann. "Da weiß ich schon, wie die Jury dann reagiert: 'Der Knoten ist geplatzt, da hat eine Entwicklung stattgefunden.' Hab ich nicht so gesehen. Für mich war das ganz klar so aufgebaut, künstlich aufgebaut", fügt Nechiti hinzu.
Lola zeigte bislang bei "Let's Dance" nicht die Leistung, die ihr Tanzpartner, die Jury und die Zuschauer im Vorhinein von ihr erwartet hatten, sondern hatte mit Startschwierigkeiten im Wettbewerb zu kämpfen. Den berüchtigten Knoten wollen alle Beteiligten schon seit einigen Wochen bei ihr platzen sehen – die Erwartungshaltung sollte nun offenbar ein Stück weit dramaturgisch erzwungen werden.
Erich Klann sieht das auch so."Das war aufgebauscht, ja", stimmt er zu. "Jeder andere Profi hätte gesagt: Das war kein guter Cha Cha Cha."
Eine andere Kandidatin hatte dadurch in den Augen der Tänzer einen Nachteil. Valentina Pahde hatte für ihren Auftritt von der Jury Kritik einstecken müssen, die laut Nechiti aber eher der Dramaturgie ihrer Darbietung und weniger ihren Fähigkeiten geschuldet sei.
"Diese Dramaturgie stand im Vorteil von Lola und mehr im Nachteil von Valentina", erklärt sie. Denn auch die Bestandteile des Auftritts um den Tanz herum haben eine große Bedeutung. "Das ist so ein Zusammenspiel, das viele Zuschauer nicht sehen. Aber es hat eine riesengroße Wirkung", so die Profitänzerin.
(vdv)