Nach der Aufregung um einen angeblichen Tweet von Frauke Petry, der in "Explosiv" vorgelesen und eingeblendet wurde, hatte RTL in dieser Woche bereits deutlich reagiert. Der Kölner Sender hatte angekündigt, die Zusammenarbeit mit Moderator Maurice Gajda, der für den Beitrag mit dem möglicherweise falschen Petry-Zitat verantwortlich war, bis auf Weiteres zu pausieren.
Zur konkreten Zukunft des Journalisten beim Sender hatte RTL sich zunächst bedeckt gehalten. Doch nun haben die Kölner noch härtere Konsequenzen gezogen. In einer Mitteilung äußerte der Sender sich klar und deutlich zur Zukunft des Moderator.
RTL gab nun bekannt, dass Gajda nicht mehr als Moderator zum Sender zurückkehren wird. RTL News habe die Zusammenarbeit mit dem Reporter "fristlos beendet", heißt es in einer Mitteilung. Der Sender schrieb:
In einer Ausgabe des Magazins "Explosiv" hatte Gajda sich mit dem Sänger Trong Hieu Nguyen getroffen und ihn mit einem angeblichen Tweet von Frauke Petry konfrontiert.
In dem Beitrag hieß es, Petry habe über den Sänger geschrieben: "Ich glaube, kein normaler Deutscher will einen rosa gefärbten Asiaten beim ESC sehen." Der Tweet sei inzwischen gelöscht, hieß es. Eine Grafik, in der der fragliche Post gezeigt wurde, war allerdings trotzdem zu sehen.
Frauke Petry hatte RTL daraufhin vorgeworfen, den Post erfunden zu haben. "Man denkt sich einen rassistischen Tweet aus, ein Grafiker setzt das um und fertig ist das Fake", beschwerte sie sich bei X (ehemals Twitter).
RTL hatte anschließend erklärt, dass Gajda den Tweet gesehen und anschließend "wortgetreu notiert" habe. Dass der Post dann als Tweet nachgebaut wurde, entspreche aber "nicht unseren journalistischen Guidelines".
RTL verkündete nun nicht nur das endgültige Ende der Zusammenarbeit mit Gajda, sondern gab Petry auch in ihrer Kritik Recht. In dem Statement des Senders heißt es:
Ein Statement von Martin Gradl, Co-Geschäftsführer von RTL News, richtete sich außerdem direkt an die Ex-AfD-Politikerin.
Gradl entschuldigte sich darin deutlich bei Petry und nähm zunächst auch Gajda in Schutz. Man habe ihn als "als engagierten und leidenschaftlichen Reporter kennengelernt", sagte Gradl.
"In diesem Fall gibt es aber zahlreiche eklatante Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht", heißt es allerdings weiter. Diese würden "der wichtigen und verantwortungsvollen Arbeit unserer rund 1300 Journalistinnen und Journalisten" schaden, fügte Gradl noch hinzu.