Mir fallen einige Wörter ein, wenn ich beschreiben sollte, was ich, nur so ganz aus der Ferne und nur via "Promi Big Brother", über Pascal Kappés Vaterqualitäten denke. Machen wir's kurz: Sie scheinen nicht existent. Und dieser Klotz, der in den letzten Tagen ja stolz von seinen "Sexkapaden" erzählte, versuchte an Tag 10, auf die Tränendrüse zu drücken. Doch das gelang nicht. Sein Sohn, so erzählte er Jörg Draeger, wisse nicht, dass er der Vater ist.
"Ich bin nur der Erzeuger", so würden seine Exfrau und die neue Vaterfigur im Leben des Kindes Kappés Platz bestimmen. "Das tut weh", jammerte er weiter. Was der 31-Jährige dabei eher nicht so gern erwähnte: Er wollte sich zunächst nicht ums Kind kümmern und sucht offenbar auch jetzt eher sporadisch den Kontakt. So richtig da sein für seinen Sohn will er nicht, das lässt sich zwischen den Zeilen erahnen, aber deswegen auf die Sendeminuten verzichten, das kann Kappés natürlich auch nicht.
Die Bewohner wissen genau, wie sie sich inszenieren müssen, um die Chance auf Ausstrahlung zu erhöhen. Und wo Deutschland doch mal wieder die modernen Väter diskutiert (was Kappés, zugegeben, nicht wissen kann), passt diese Story natürlich gut ins Konzept. Allerdings, Vaterschaft beginnt eben erst da, wo man(n) auch Verantwortung übernimmt.
Danni Büchner hat die volle Verantwortung für ihre Kinder und wird in keinem TV-Format müde, das zu betonen. Es hat ein bisschen was von Bingo, ihr bei ihrer Selbstdarstellung zuzuschauen. Dieser wiederkehrende Satz von ihr: "Ich hoffe, meine Kinder sind stolz auf mich", das kann keinen Spaß machen. Und mal im Ernst: Worauf sollen die fünf denn stolz sein? Es ist ja nun mal keine sooo große Leistung sich über andere zu erheben und zu monieren, dass die nicht prominent genug seien.
Ein bisschen lustig ist es aber schon, wenn die Wahl-Mallorquinerin sich darüber lustig macht, dass Babs in Frankreich wohnt und kein Französisch spricht. Mit perfekten Spanischkenntnissen konnte Büchner in einer Auswanderersendung auch nicht gerade glänzen. Aber: Die Frau will sich ja ändern.
"Ich bin auch die Danni, die lustig sein kann […], vielleicht sehen die Zuschauer, dass ich eine Entwicklung durchgemacht habe." Na, noch nicht so richtig, bei ihrer Abwahl vom Big Planet in die Raumstation verschwand die Büchnerin auf jeden Fall unfreundlich wie immer ohne sich in dem sonst üblichen minutenlangen Abschiedszeremoniell zu ergehen. DAS wären Sendeminuten gewesen, liebe Danni…
Überhaupt, dieses Gekeife nach Sendeminuten und Aufmerksamkeit. Natürlich ist auch das eine Währung, wer wie Eric Sindermann stolz auf jeden Bericht in einer Zeitung mit 4 Buchstaben ist, der berechnet vielleicht auch seinen Wert als Person an dieser Form der Aufmerksamkeit. Es ist nur nicht gerade gesund. Und so wollte der Mann sich die Gespräche zwischen Melli und ihm auch noch mal von der Seele sprechen. Mit allen anderen Raumis und anschließend mit Melanie Müller. Und dann wieder mit dem Raumis. Eric kreist halt, wie alle anderen, viel um sich selbst.
Fazit dieser kleinen Aussprache: Melli geht Eric zukünftig lieber aus dem Weg, die Fronten sind leicht verhärtet. Eric dagegen stellte klar, wer ihm Ansagen machen darf:
Mag karrieretechnisch vielleicht nicht der beste Move sein, aber das bleibt abzuwarten.
Auf ein Einschreiten von Sat.1 warten derweilen einige "Promi BB"-Fans. Bei Twitter fordern sie nicht nur, dass der große Bruder endlich mal durchgreift, wenn es um Stornierungsfehler beim Einkaufen geht (Marie hatte, wie Gitta neulich, falsch storniert, durfte den Einkauf aber trotzdem behalten), vor allem das Dauerthema Sex nervt viele.
Das liegt vermutlich daran, dass alle eben immer nur drüber REDEN. Würde da was abgehen, wir wären schon interessiert. Babs und Danny aber dabei zuzuhören, wie sie ihm Orgasmusberatung gab oder Melli bat, mal in ihrem "Privattümpel angeln" zu dürfen, das kann gern mit sofortiger Wirkung aufhören.
Das obligatorische Studiospiel, wie immer irritierend von Jochen Schropp erklärt, konnten die Raumis für sich entscheiden. Und gewonnen haben sie Nominierungsschutz. Marie, Payton, Uwe, Danny und Eric können bei der nächsten Nominierung nicht gewählt werden. Da Danni Büchner wieder in die Raumstation eingezogen ist, muss sich eigentlich aber auch niemand (außer ihr) Sorgen machen.
Bei Twitter tauchte dann noch eine Frage auf, deren Hintergrund die Kandidaten gar nicht verstehen würden gerade – ob es eigentlich in Ordnung ist, eine Unterhaltungssendung zu schauen und sich von Banalitäten berieseln zu lassen, wenn in Afghanistan Menschen um ihr Leben fürchten müssen. Das ist ein schweres Thema und gehört deswegen hier auch hin. Denn es muss Raum für widersprüchliche Gefühle geben, für den Wunsch nach Ablenkung bei gleichzeitiger Anerkennung der Weltlage.
Ein bisschen passte dazu auch das Studiospiel. Während nämlich Team Big Planet sich in einer Tour anschrie, arbeitete Team Raumstation zusammen und holte sich heimlich, still und leise den Sieg. Es ist natürlich illusorisch, dass das in der nächsten Zeit in der Weltgeschichte passieren wird, aber die Hoffnung, dass wir alle zusammenhalten, die ist da – und die gibt Kraft.