Rapper Yung Hurn musste sich bei "Late Night Berlin" einem knallharten Interview stellen. Doch das führte nicht Moderator Klaas Heufer-Umlauf, sondern zwei Kinder. Und sie führten den Rapper mit ihren hartnäckigen Nachfragen ziemlich aufs Glatteis – das dürfte für ihn eine echte Premiere gewesen sein. Pauline und Romeo begrüßen in "Kinder fragen Rapper" regelmäßig verschiedene Größen aus dem Business, unter anderem Celo, Abdi, Sido und Capital Bra stellten sich bereits ihren Fragen. Nun eben auch Yung Hurn.
Für die Rapper kann das ziemlich unangenehm werden. Denn die beiden Kinder sprechen alle Themen ganz offen an – auch unbequeme. So kommt durchaus mal zur Sprache, dass ein Rapper im Musikvideo ohne gültige Fahrerlaubnis mit dem Auto unterwegs war oder dass die Texte von Drogen und Sex handeln. Romeo und Pauline fragen neugierig nach und akzeptieren meist auch keine Notlügen der Künstler. Dabei werden die Nachwuchs-Interviewer sicher vom Produktionsteam unterstützt, was die Situation für die Interviewten teilweise noch unangenehmer macht.
Der Gast Yung Hurn gibt nur sehr selten Interviews und ist in Pressekreisen bereits als (gelinde gesagt) schwieriger Interviewpartner bekannt. In Gesprächen mit dem Schweizer Sender SRF auf dem Openair Frauenfeld, die viral gegangen sind, ignorierte er Fragen, stellte seinerseits abseitige Gegenfragen oder ließ seine Interviewpartner mit kuriosen Aktionen auflaufen. Nun wird der Spieß eindeutig bei "Late Night Berlin" umgedreht – Pauline kitzelt eine verfängliche Antwort nach der anderen aus Yung Hurn heraus.
So fragt die Neunjährige ihn unter anderem, welches Tattoo sie sich stechen lassen könnte. Der "Ponny"-Interpret fragt noch einmal nach, wie alt sie sei und antwortet:
Gemeint ist das Gesichtstattoo des Boxers, sein Tribal umrahmt sein Auge und zieht sich über die halbe Wange. Interessanter Vorschlag für das Mädchen – findet sie auch und sagt grinsend: "Cool, ja". Allerdings hören die witzigen Situationen damit noch lange nicht auf.
Unter anderem schauen sich Yung Hurn und die beiden Kids sein Musikvideo zum Song "MHM" an. Mit nicht jugendfreien Zeilen wie "Schau wie ich glänz', mhm, ah, Diamant echt, mhm, vier Nasen Flex, mhm, ah, Baby will Sex, mhm", beginnt der Track. Als Yung Hurn sich zur Seite dreht und zunehmend rot im Gesicht wird, fragt Pauline nach: "Schämst du dich?" Der 26-Jährige kann nur noch nicken.
Als die Kinder mit Yung Hurn klären, um was es in dem Song geht ("So bisschen... so, so... klassisches Rap-Ding. Bisschen flexen, angeben") und sich herausstellt, dass er auch über Drogen rappt, kommt eine weitere Nachfrage: "Sind Drogen lecker?" Die Antwort des Rappers: "Nee, die sind nicht lecker, die schmecken nicht gut."
Die Kids erfahren außerdem, dass Drogen nach "Leid und Schmerz" schmecken. Pauline fragt wieder nach:
"Kann man fast so sagen, ein Pferd ziehen, ja", redet sich Jonas Sellmeister, wie Yung Hurn mit bürgerlichem Namen heißt, heraus.
Auf die Frage, ob Pauline mal auf ein Konzert von Yung Hurn kommen könnte, stammelt er schließlich: "Also wenn du mit deiner Mutter kommst, dann könnt ihr, wenn wir hier in Berlin sind, vorbeikommen." Letzte Verbalwatsche der Kleinen: "Ich glaube nicht."
(cfl)