
Die "Tagesschau" gibt es jetzt in einfacher Sprache. Bild: NDR
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Nach ihrem Start 1952 hat sich die "Tagesschau" schnell als Stamm-Programm im deutschen Fernsehen etabliert. Millionen Menschen schalten täglich ein, wenn die wichtigsten Nachrichten präsentiert werden. Im vergangenen Jahr überraschte die ARD mit der Ankündigung, dass einschneidende Änderungen in der Sendung geplant seien. Dabei ging es um die Barrierefreiheit, die weiter ausgebaut werden solle.
Der Sender betonte: "Die ARD macht Programm für alle Menschen in Deutschland. Für alle Menschen bedeutet: auch jene, die nicht sehen oder hören können oder Schwierigkeiten mit komplizierten Texten haben. Das setzt voraus, dass die Angebote barrierefrei sind." 97 Prozent der Inhalte seien bereits untertitelt.
Für die "Tagesschau" wurde konkret eine Neuerung angekündigt. Es gibt nun nämlich eine Ausgabe "in einfacher Sprache". Dies sorgt allerdings nicht nur für positive Reaktionen.
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ARD-Änderung der "Tagesschau" sorgt für Frust
Auf der Seite der "Tagesschau" hieß es zur neuen Sendung: "Etwa 17 Millionen Erwachsene in Deutschland haben Probleme damit, komplexe Texte zu verstehen." Und weiter: "Damit auch sie sich über aktuelle Themen informieren können, strahlt die 'Tagesschau' ab sofort Fernsehnachrichten in einfacher Sprache aus."
Demnach seien vertrauenswürdige tagesaktuelle Nachrichten für alle nicht nur wichtig, um sich informieren zu können, sondern auch dafür, um am gesellschaftlichen Diskurs teilzunehmen. "Doch die klassischen Nachrichten sind nicht immer für alle Menschen verständlich", hieß es. Aus diesem Grund gebe es nun die "Tagesschau" in einer anderen Version – ohne Fremdwörter und mit möglichst kurzen Sätzen.
Zu sehen ist das Format um 19 Uhr auf tagesschau24. Ab 18 Uhr wird die Sendung bereits online oder in der "Tagesschau"-App gesendet. Auch in der ARD-Mediathek sowie auf Youtube stehen die Ausgaben bereit. Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) äußerte sich jetzt deutlich zu diesem Schritt, eine vereinfachte Form der Nachrichtensendung zu zeigen. Sprecherin Annette Höinghaus meinte zu "BuzzFeed News Deutschland" von Ippen.Media:
"Menschen mit einer Legasthenie haben bei Fernseh- und Radiobeiträgen kein Problem, die Inhalte zu verstehen, da sie in ihrer Auffassungsgabe nicht beeinträchtigt sind. In diesem Fall ist die vereinfachte Sprache nicht wirklich ein Vorteil."
"Tagesschau"-Alternative könnte Vorurteile schüren
Die "Tagesschau" in einfacher Sprache könne den Eindruck erwecken, dass das Publikum Bildungslücken habe, hieß es. FDP-Politiker Christian Lindner wird beispielsweise nicht als Finanzminister bezeichnet, sondern als "Minister für Geld". Weil eine Person eine Leseschwäche habe, bedeute das nicht, dass sie nicht wüsste, was ein Finanzminister sei, merkte die Sprecherin an.
Höinghaus gab zudem zu bedenken: "Menschen mit einer Legasthenie verfügen über die gleichen intellektuellen Fähigkeiten wie andere Menschen auch." Daher könne das Angebot der "Tagesschau" negativ aufgenommen werden. Es würde sich zeigen, dass "Menschen mit einer Legasthenie bis heute als 'dumm oder faul' angesehen werden". Die Stigmatisierung und Diskriminierung sei folglich noch immer fest in der Gesellschaft verankert.
In der zweiten Woche des Dschungelcamps beginnt stets der Rauswahl-Prozess. Heißt: Jeden Tag muss ein Star gehen. Die Reihen im australischen Lager lichten sich, ein paar Pritschen bleiben leer. Wichtig: Mit dem Beginn der Exit-Votings fällt das Prüfungs-Voting durch das TV-Publikum weg. Die Stars nominieren sich fortan selbst für die Dschungelprüfungen.