Ein Stuttgarter Marketingfachmann, eine bayerische Tierärztin und ein Berliner Medizinstudent schafften es am vergangenen Montagabend auf den berühmt berüchtigten "heißen Stuhl". Tatsächlich quizzte sich die einzige Kandidatin des Abends beinahe bis zur Millionen-Frage und sorgte mit ihren Gewinn-Plänen für großes Staunen.
Christine Weiß aus Pleiskirchen in Bayern beeindruckte Moderator Günther Jauch nicht nur mit ihrem Wissen, sondern auch mit ihrem Beruf. Die Tierärztin hat ihre Doktorarbeit über "Stress bei Schweinen" an einer Schweineklinik in München geschrieben.
Lacher im Publikum und der staunende Blick von Günther Jauch waren für die Tierärztin offenbar kein Grund zur Verunsicherung: "Solche Reaktionen bekomme ich dann immer."
Das Thema Schweineklinik ließ Jauch offenbar nicht los. "Und da wohnen die Schweine?", hakte er ungläubig nach. Die Schweine seien hauptsächlich dort, damit die Studenten etwas über das Verhalten der Tiere lernen, erklärte Weiß. Für Jauch offenbar eine ganz neue Welt. "Werden an denen auch Tierversuche gemacht oder sind das auch so Psychoschweine?", fragte der Moderator weiter.
"Die sind vor allem für Ausbildungszwecke da", entgegnete die Tierärztin. Die Studenten sollen sehen, wie sich gesunde und kranke Schweine verhalten. "Wenn die nicht mehr neugierig sind, ist das schon ein Problem", erklärte Weiß, die sich auf der Quizleiter beinahe still und heimlich weiter nach oben schlich.
Bei der 125.000-Euro-Frage half der Tierärztin ein Joker weiter. Der Zusatzjoker wusste, dass Jakob von Weizsäcker der Großneffe eines Bundespräsidenten war und 2022 Finanzminister eines deutschen Bundeslandes wurde. "Das ist mehr oder weniger mein Chef", gab der Studiogast zu. Zufälle gibt es. Da staunte selbst Günther Jauch nicht schlecht: "Und der hängt bei Ihnen im Büro?"
"Hängt nicht im Büro, aber könnte man aufhängen", antwortete der Mann trocken, woraufhin ihm die Lacher im Publikum sicher waren. Kurz vor der 500.000-Euro-Frage verriet Jauchs Kandidatin dann noch, was sie mit einem Gewinn in dieser Höhe anstellen würde: Sie würde das Geld gerne in den elterlichen Bauernhof-Betrieb stecken – allerdings anders, als man vielleicht denken würde.
Statt in die Aufzucht von Kühen oder Schweinen möchte sie das Geld lieber in Insekten als Fleischersatz und als Proteinquelle stecken. "Das habe ich noch nie gehört, dass einer auf einem bayerischen Bauernhof Fliegen züchtet", entgegnete Jauch ungläubig. "Das gibt es jetzt mehr. Also einen gibt es schon", antwortete Weiß schmunzelnd.
Tatsächlich habe sie noch keinen Insekten-Burger probiert, aber in Asien sei der Verzehr von Insekten bekanntlich Gang und gäbe. Ihre Eltern seien dahingehend offen. Für Jauch bleibt ihr Wunsch wohl einer der skurrilsten Gewinn-Pläne in der Geschichte von "Wer wird Millionär?".
An der 500.000-Euro-Frage biss sich die Tierärztin trotz 50:50-Joker die Zähne aus und konnte diese nicht beantworten. Sie entschied sich fürs Aufhören und gewann 125.000 Euro.
Medizinstudent Vincent Eiselt aus Berlin löste kurz vor Ende der Sendung eine skurrile Debatte über Bewerber aus dem Osten und Westen aus. Weil er die Fahrtkosten nur zur Hälfte von der Produktion erstattet bekäme, wären diese nun mit einem Gewinn von 500 Euro vollständig abgedeckt. Jauch erklärt hatte, dass seine Fahrtkosten vollständig erstattet werden.
Die Redaktion verwies auf einen Pauschalbetrag. "Es bewerben sich leider viel weniger aus dem Osten als vergleichsweise aus dem Westen. Wir würden sehr gerne mehr aus dem Osten nehmen", gab Jauch zu verstehen und ging daraufhin alle Moderationskarten durch, auf welchen die Namen der anwesenden Kandidaten sowie deren Wohnort stand.
Ironisch bemerkte Jauch anschließend: "Was lasse ich mir hier eigentlich für Diskussionen von Ihnen aufzwingen?" Für Medizinstudent Vincent Eiselt geht es nächsten Montag weiter – aktuell steht er bei 16.000 Euro und hat noch alle Chancen auf den großen Gewinn.