Wer bei "Wer wird Millionär?" antritt, sollte ein gutes Allgemeinwissen mitbringen – und bestenfalls Zockerbereitschaft. Vor allem Letzteres traf auf Kandidatin Dagmar Stuhr aus München zu. Sie hatte es bereits in der letzten Dezember-Folge auf den Ratestuhl geschafft und durfte nun in der ersten Sendung des neuen Jahres munter weiter quizzen. Allerdings konnte Günther Jauch bei einigen Aktionen der Yogastudio-Betreiberin nur noch den Kopf schütteln.
Es zog sich wie ein roter Faden durch die Sendung: Dagmar Stuhr hatte immer eine leichte Ahnung, war sich aber eigentlich nie ganz sicher und riet einfach mal drauf los. Anfangs ließ Jauch sie noch gewähren, aber irgendwann konnte er sich die lustige Rate-Show dann doch nicht mehr mit ansehen.
Als Jauch bei der 64.000-Euro-Frage wissen wollte, für welchen Zweck Snoezelräume eingerichtet werden und die Kandidatin (sie spielte die Risiko-Variante mit vier Jokern) wieder nur raten wollte, platzte es aus ihm heraus: "Sie haben noch zwei Joker!"
Doch der Münchnerin war das egal. Ihre Leichtigkeit kam offenbar nicht von ungefähr. Sie erklärte dem Moderator:
Deshalb zockte sie sich durch die Sendung – allerdings sehr erfolgreich. Auch bei der Frage nach den Snoezelräumen lag sie, trotz völlig falscher Herleitung, richtig (darin können Kinder entspannen). Jauch konnte so viel Glück gar nicht glauben: "Das gibts doch nicht, oder?! Das kann doch nicht mehr lange gut gehen", meinte er.
Bei der 125.000-Euro-Frage hatte Dagmar Stuhr somit noch zwei Joker übrig, war aber erneut ahnungslos. Zu wem ist Rosemarie Trockel das weibliche Pendant, wollte Jauch wissen. Das wussten selbst die erfolgreichen Ex-"WWM"-Kandidaten, die als Joker-Ersatz im Publikum saßen, nicht. Nur einer erbarmte sich dann doch, der Kandidatin zur Seite zu stehen. Er kannte Rosemarie Trockel zwar nicht, schloss aber zwei Antworten aus. Dagmar Stuhr entschloss sich wieder fürs Zocken und lag erneut richtig (Trockel ist das weibliche Pendant zum Künstler Gerhard Richter).
Da konnte selbst Stuhr nur noch staunen. "Das ist ja unglaublich!" Mit diesem Geld ging sie dann auch nach Hause, denn bei 500.000 Euro wollte sie sich dann doch nicht mehr nur auf ihr Bauchgefühl verlassen.
Das erspielte Geld wandert aber tatsächlich nicht in Dagmar Stuhrs eigene Tasche. "Ich will das Geld auf keinen Fall behalten", erklärte die Münchnerin Günther Jauch. Stattdessen soll die Summe in gleichen Teilen an Kinder und Tiere in Not gehen. "Ich möchte es vollumfänglich spenden", stellte sie klar und erntete dafür zu Recht viel Applaus.
(jei)