
Tim Mälzer (r.) und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (l.) wurden bei "Markus Lanz" zugeschaltet. screenshot zdf
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Kein Publikum, die Gäste weit auseinandergesetzt, zwei Gäste dazugeschaltet. Das Bild, was sich derzeit bei "Lanz" bietet, ist so skurril wie normal in diesen Tagen.
Es geht mal wieder um Corona und die Auswirkungen, die das Virus auf uns hat. Finanzminister Olaf Scholz spricht, ebenfalls zugeschaltet aus Berlin und mit belegter Stimme, von Zuwendungen für Solo-Selbständige, die von Aufträgen leben. Ein kleiner Schritt, immerhin.
Tim Mälzer von Corona gebeutelt
Die Krise macht aber auch nicht vor Prominenten halt, wie das Beispiel Tim Mälzer zeigt. Der Fernsehkoch ist ebenfalls zugeschaltet. Er ist Unternehmer und beschäftigt in Gänze etwa 200 Menschen. "Wenn das so weitergeht, bin ich in sechs Wochen pleite", sagt er bei Lanz zur Einleitung. Ist das so? Sieht die Lage bei Mälzer so schlimm aus?
"Es ist ein bisschen übertrieben", räumt Mälzer ein. Während eines ein "wenig länger überleben könnte", stehen zwei seiner Unternehmen "aktiv vor der Schließung", legt er offen. Er erklärt: Mieter, Personal und Wareneinsatz. All das verursacht Kosten.
Doch Mälzer will nicht über seine Unternehmen sprechen. Er bricht eine Lanze für alle Gastronomen, Hoteliers und Catering-Unternehmen. "Da sieht es eben so aus, dass alle Kosten aus den Einnahmen gedeckt werden", erklärt er.
Tim Mälzer sprich bei "Lanz" Forderung aus
"Nach so schwachen Monaten wie Januar und Februar, haben einige Unternehmen eh eine dünne Finanzdecke" – hört sich so an, als wüsste Mälzer aus eigener Erfahrung, wovon er spricht. Mälzer holt im Folgenden aus und richtet eine Mahnung an die Politik:
"Wenn jetzt nicht sehr schnell Finanzhilfen kommen, die sich als Erstes auf die Lohnkosten konzentrieren, werden sehr viele Läden schließen müssen."
Tim Mälzer
Was Mälzer die größte Sorge bereitet, ist, wann das Geld wieder reinkommt. Seine größte Forderung deshalb: "Baut ein Rettungspaket, das nicht nur unsere Branche, sondern jede Branche, die von Kurzarbeit bedroht ist, schützt.
Seine Forderung wird von einem seltenen Einblick in seine privaten Finanzen unterstützt. Er, als Tim Mälzer, könne es sich dank seines finanziellen Polsters leisten, seine Mitarbeiter weiterzubezahlen, was er gerade auch mache, wie er beteuert, jedoch gehe dies nur drei Monate, denn dann:
"Bin ich nicht nur unternehmerisch, sondern auch privat bankrott."
Eine richtig konkrete Antwort hat Finanzminister Scholz darauf erstmal nicht. Die Maßnahmen beliefen sich jedoch auf eine beeindruckende, mehrstellige Summe, erklärt er. "Bei zehn Milliarden bleibt es nicht stehen."
Was die Kurzarbeit angeht, macht er Hoffnung. In der letzten Krise 2008/09 habe man fünf Milliarden Euro eingesetzt, um die Zeit zu überbrücken. Mittlerweile läge das Polster der Agentur für Arbeit bei 20 Milliarden Euro.
"Wir können also alles bezahlen, was da zu bezahlen ist."
Olaf Scholz (SPD), Bundesfinanzminister
(lin)
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