ARD-Kommentator Tom Bartels steht unmittelbar vor einem weiteren Höhepunkt seiner Karriere. Nach dem WM-Finale 2014 wird er nun auch das Endspiel der Weltmeisterschaft in Katar kommentieren.
Auf emotionale Gefühlsausbrüche wie vor acht Jahren ("Mach ihn! Mach ihn! Er macht ihn! Mario Götzeeeeeeee!") werden die Zuschauer:innen dann wohl aber verzichten müssen. Schließlich hat es Deutschland beim diesjährigen Turnier bekannterweise nicht über die Gruppenphase hinausgeschafft.
Trotzdem fiebern auch hierzulande viele Fußballfans auf das Finale hin. Bei Kommentator Tom Bartels und dem Redaktionsteam um ihn herum laufen die journalistischen Vorbereitungen auf das Mega-Event schon auf Hochtouren. Bevor es losgeht, hatte Bartels aber noch einen anderen Job zu verrichten – bei dem allerdings einiges schiefgegangen ist.
Aus seinem Hotelzimmer in Katar sollte der Kommentator für eine Live-Reportage zu der Engelberger Skisprung-Qualifikation zugeschaltet werden. Doch die Koppelung mit dem Studio-Experten Sven Hannawald wollte einfach nicht wie gewünscht klappen.
Circa fünf Minuten lang mussten die TV-Zuschauer:innen bei einigen vergeblichen Kommunikationsversuchen zusehen. Anscheinend streikte die Technik, Hannawald und Bartels konnten einander schlicht nicht hören.
"Die Leitung zu Tom steht noch nicht. Das möchte ich Ihnen jetzt eigentlich nicht zumuten", erklärte Hannawald dem Publikum zwischendurch. Immer wieder schaltete die Regie vergeblich vom Studio nach Engelberg. Doch statt Bartels war nur Stille zu hören, die Hannawald versuchte, mit improvisierter Moderation zu füllen.
Mal konnte der eine den anderen nicht hören, dann war es umgekehrt. Nach langem Hin und Her gelang es dann endlich, Kommentator und Experte zu koppeln. "Ich glaube, ich bin wieder da! Für uns alle gewöhnungsbedürftig, so eine späte WM. Und trotzdem freue ich mich, diese vorweihnachtliche Atmosphäre wie die Zuschauer auch via Fernsehen erleben zu dürfen", sagte Bartels schließlich.
Die ARD bekam auf Twitter viel Spott für ihre Idee, Bartels das Skispringen aus Katar kommentieren zu lassen. "Ein wenig experimentell", schreibt ein User dazu und versieht den Kommentar mit einem augenzwinkernden Emoji. "In ein paar Jahren kommentiert er Skispringen IN Katar", kommentiert ein anderer.
Damit bezieht er sich wohl darauf, dass das Emirat in der Vergangenheit bewiesen hat, auch Sportarten ins Land zu holen, die unter den dortigen klimatischen Bedingungen eigentlich nicht stattfinden können. Die Fußball-WM, die ursprünglich im heißen katarischen Sommer stattfinden sollte, ist dafür das bekannteste Beispiel.
Beim WM-Finale am Sonntag sollte der ARD eine solche Panne besser nicht passieren. Nicht nur, weil das Publikum deutlich größer ist. Sondern auch, weil Bartels und das Expert:innen-Team aus Almuth Schult, Thomas Hitzlsperger, Sami Khedira und Bastian Schweinsteiger alle in Katar sind – und nicht wie er und Hannawald beim Skispringen rund 4300 Kilometer Luftlinie getrennt.